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Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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sein Mobiltelefon waren unzertrennlich, und seit Beginn seiner Genesung von der Schlafseuche hatte er aus der Quarantäne heraus mit seinen Freunden SMS ausgetauscht.
    Blatt hob den Hörer ab und wählte. Der Anruf ging durch, aber Ed meldete sich nicht sofort.
    »Nun mach schon!«, drängte Blatt. Sie hatte keine Lust, auf die Mailbox umgeleitet zu werden.
    »Hallo?«
    »Ed, ich bin’s, Blatt!«
    »Blatt? Wo steckst du? Mama und Papa drehen bald durch hier drin!«
    »Ich bin im Krankenhaus, im Untergeschoss. Hör zu, ich weiß, das klingt jetzt merkwürdig, aber ich bin irgendwo anders gewesen … ich meine, so wie auf einem ganz anderen Planeten … mit Arthur Penhaligon zusammen. Es ist kompliziert, aber ein Feind von Arthur ist hier und der ist hinter mir her und ich muss hier raus –«
    »Blatt! Hast du dir den Kopf gestoßen oder so was?«
    »Naja, schon … nein! Ich weiß, dass es sich verrückt anhört. Erinnerst du dich noch an die Hundegesichter, die wir gesehen haben?«
    »Oja …«
    »Die haben auch damit zu tun. Und die neue Biowaffe, dieses Graufleck-Zeug, das kommt auch von denen. Oh, und der Arthur, der jetzt hier ist, ist nicht der richtige Arthur. Ich nehme nicht an, dass er in die abgesperrten Quarantänezonen kommen wird, aber falls doch, lass dich nicht von ihm anfassen. Nicht mal ein Händeschütteln oder so was.«
    »Blatt, du machst mich fertig! Was soll ich Mama und Papa erzählen? Sie haben gedacht, dass du bei der Wasserexplosion verletzt worden bist und dich bisher keiner gefunden hat.«
    »Was für eine Wasserexplosion?«
    »Im fünften Stock. Irgendein dickes Rohr, sie nennen es Löschwassersteigleitung, ist geplatzt und hat eine ganze Menge Zimmer überflutet. Das war die Sondermeldung, bis dieses Graufleck-Zeug aufgetaucht ist.«
    »Die Grenzsee …«, flüsterte Blatt und dachte sofort an die Welle, die sie und Arthur aus diesem Sekundären Reich getragen hatte.
    »Was?«
    »Spielt keine Rolle«, sagte Blatt hastig. »Ich muss herausfinden, wie ich aus diesem Krankenhaus wegkomme. An der Quarantäneabsperrung vorbei.«
    »Blatt! Sie werden dich erschießen! Ich weiß nicht … entspann dich doch mal. Du klingst völlig gestresst.«
    »Ich bin gestresst! Also, fällt dir etwas dazu ein oder nicht? Ich habe nicht viel Zeit.«
    »Moment mal, Papa will mit dir sprechen –«
    »Blatt?«
    Blatts Vater klang sehr besorgt.
    »Papa, schau, ich weiß, es hört sich merkwürdig an, aber ich bin da in etwas reingeraten –«
    »Blatt, wir sind einfach nur erleichtert, von dir zu hören. Bleib, wo du bist, und leg nicht auf! Ich sorge dafür, dass die Polizei zu dir kommt –«
    »Papa, ich brauche keine Polizei! Das ist kein … es ist nichts … hör mal, ich kann dir jetzt nichts erklären. Ich hab dich lieb!«
    Blatt legte den Hörer auf die Gabel, ließ sich auf den Stuhl fallen und presste die Finger an die Stirn. Dabei fiel ihr auf, dass sie noch immer Scamandros’ Brille trug. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, sie abzunehmen, denn es war ein wenig störend, überall die farbigen Stellen zu sehen. Dann entschied sie sich jedoch dagegen; vielleicht würde sie mit ihrer Hilfe ein paar nützliche Dinge entdecken.
    »Es muss doch irgendeinen Weg nach draußen geben«, sprach sie sich selbst flüsternd Mut zu.
    Ich kann durch keinen der Haupt- oder Personaleingänge oder so was im Erdgeschoss hinaus. Es hat keinen Sinn, in die obersten Stockwerke zu gehen, denn da oben führt kein Weg nach draußen, außer ein Hubschrauber oder ein Fesselballon gabelt mich auf dem Dach auf, und das wird nicht passieren. Aber im Keller … da ist die Tiefgarage. Deren Eingänge werden auch bewacht sein. Alle Eingänge für Leute oder Autos werden bewacht sein.
    Plötzlich klapperte der Türgriff. Blatt fuhr zusammen. Sie hörte Männerstimmen auf der anderen Seite und erstarrte, denn bestimmt würden sie gleich die Tür aufsperren oder einschlagen.
    »Abgeschlossen«, sagte ein Mann. »Versuchen wir’s bei der nächsten.«
    Blatt horchte gespannt. Sie hörte Schritte, dann einige Worte, die nicht zu verstehen waren, dann wieder Schritte, die sich entfernten.
    Die Suche hatte begonnen. Das waren entweder Sicherheitskräfte der Klinik gewesen, die sie auf einem Überwachungsmonitor entdeckt hatten, oder geistige Sklaven des Skelettjungen. Vielleicht sogar beides in einer Person, wurde ihr klar.
    Ich kann im Erdgeschoss nicht raus. Sinnlos hochzugehen. Aber es muss andere Wege nach draußen

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