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Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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musste Arthur seine ganze Aufmerksamkeit und Energie aufbringen, um nicht umgestoßen und von den eigenen Leuten zertrampelt zu werden. Er wusste nicht mehr genau, in welcher Reihe er eigentlich war, denn vor ihm marschierten viele andere; die Streitmacht der Bürger hatte die Formation zusammengezogen und war jetzt mehr eine breite Kolonne, die von den Feldwebeln, welche die Kommandos von Oberst Huwiti verstärkten und weiterleiteten, wie mit dem Meißel geformt wurde.
    Irgendwann war es zu dunkel, um weiterzukämpfen; das grüne Mondlicht und der Schein der Sterne reichten nicht aus, um die kleinen Nichtlingsgruppen aufzustöbern, die noch übrig geblieben waren. Zahlreiche Gegner waren tot oder gefangen genommen, doch einem bedeutenden Teil des feindlichen Heeres war es gelungen, die Plattengrenze kurz vor Sonnenuntergang zu überqueren, und war verschwunden, als die benachbarte Platte weiterwanderte und die Wüste sofort von einer Quadratmeile üppigen, wogenden Graslandes ersetzt wurde, was den Nachzüglern willkommene Deckung bot.
    Mehrere Rekrutenzüge wurden mit zusätzlichen Offizieren als Vorposten zurückgelassen; der Rest der Truppe marschierte zum Fort. Anfangs wurde noch versucht, zu singen, doch die Lieder erstarben den Rekruten auf den Lippen, als sie das Schlachtfeld überquerten. Bürger und Nichtlinge lagen niedergestreckt mit verrenkten Gliedmaßen zwischen teils noch funkensprühenden Waffen auf geschwärztem Boden, und überall war Blut, blaues und schwarzes vermischt wie auf der Palette eines apokalyptischen Malers.
    »Ich dachte, Nichtlinge lösen sich auf, sobald sie tot sind«, flüsterte Fred und klang doch eigenartig laut und schrill, sodass sich die Bemerkung scharf vom Geräusch der Marschschritte und dem gelegentlichen Klirren von Waffen oder Rüstungen abhob. »Und gehen zurück ins Nichts.«
    »Das tun sie auch«, sagte die Bürgerin neben Arthur. Arthur sah sie zum ersten Mal richtig an und stellte fest, dass sie ein Korporal war. Sie hieß Urmink.
    »Und warum liegen sie dann noch hier, Korporal?«, wollte Fred wissen.
    »Das sind Nahe Schöpfungen«, erklärte Urmink. »Zwar aus Nichts gemacht, aber einem Bürger sehr ähnlich. Sie sind aus Fleisch und Blut. Sie haben viel mehr mit Bürgern gemein als Sterbliche und sind ganz und gar nicht wie der normale Nichtling.«

 
    Sie sprach im Plauderton und nicht in der barschen Stimmlage, die Arthur und Fred gewohnt waren. Urminks Freimütigkeit kam unerwartet, doch die Jungen wollten ihr Glück nicht strapazieren und zogen es vor, zu schweigen. Umso verblüffter waren sie, als die Korporalin erneut das Wort ergriff, während die Kolonne einen Schwenk vollführte, um dem schlimmsten Teil des Schlachtfeldes im Zentrum des Exerzierplatzes auszuweichen.
    »Das wird beileibe nicht der letzte Kampf mit diesem Haufen gewesen sein. Dieser Feldzug ist nicht wie die anderen. Ihr habt euch alle wacker geschlagen, aber es war kein schweres Gefecht. Wir waren ihnen zahlenmäßig überlegen, und sie waren bereits müde.«
    Wir müssen noch mal kämpfen?, dachte Arthur. Die Angst bildete in seinem Magen einen Klumpen und kam ihm so heftig hoch, dass er fast würgen musste. Er kämpfte ihn nieder. Natürlich, wir sind Soldaten, aber das war so entsetzlich … wie könnten wir das je wieder tun … wie könnte ich das je wieder tun …?
    Die Rekruten durften noch nicht wegtreten, als der Verband auf dem sauberen, rückwärtigen Teil des Exerzierplatzes Halt machte. Stattdessen wurden jedem Zug spezielle Aufgaben zugeteilt. Die meisten mussten die Toten einsammeln, noch brauchbare Ausrüstungsgegenstände bergen und aufräumen. Arthur und Fred standen stramm und warteten, dass ihr Zug seine Befehle bekam. Nachdem Korporal Urmink gegangen war, unterhielten sie sich leise aus den Mundwinkeln.
    »Wir hatten Glück, dass wir aus der vordersten Reihe nach hinten beordert wurden«, sagte Arthur.
    »Allerdings«, stimmte Fred ihm zu. »Ich frage mich … ich frage mich, ob die anderen es alle mit heiler Haut überstanden haben.«
    Sie waren eine Weile still und dachten darüber nach, während andere Züge kehrtmachten und wegmarschierten. Mittlerweile standen nur noch sechzig oder siebzig Rekruten auf dem Exerzierplatz und keiner davon in Freds und Arthurs Nähe, falls nicht welche hinter ihnen waren, die sie nicht sehen konnten.
    Schließlich erkannten sie die Stimme von Feldwebel Helve, der Zug Zwei befahl, sich vor seiner Kaserne zu formieren.
    »Was war

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