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Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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sie mittlerweile«, führte Jarrow aus. »Wir werden ihnen wenn irgend möglich ausweichen. Bleibt einfach dicht bei mir und steigt nicht von euren Reittieren, dann werden wir sie abhängen. Sie haben keine Kavallerie.« Er hielt einen Moment inne, dann fügte er hinzu: »Das heißt, wenigstens haben wir bis jetzt noch keine gesehen. Irgendwelche Fragen?«
    »Was tun wir, wenn wir von Ihnen getrennt werden, Sir?«, wollte Arthur wissen.
    »Lasst den Unpferden die Zügel schießen«, antwortete Jarrow. »Sie werden die nächsten freundlichen Truppen finden. Aber damit ihr Bescheid wisst, unser heutiges Ziel ist Platte 268/457. Sie wird bei Sonnenuntergang planmäßig eine neue Position nur zehn Meilen von der Zitadelle entfernt beziehen. Gegenwärtig befinden wir uns auf Platte 265/459. Wir werden von hier aus drei Meilen östlich reiten und dann zwei Meilen südlich. Die Platten im Osten haben kahle Hügel, grasbewachsene Steppe und Dschungel mit Lichtungen; bewegt euch vom Dschungel nach Süden, und ihr erreicht eine Ruinenstadt und dahinter Seen- und Sumpfgebiet: Das ist die Platte, die wir wollen. Im Dschungel, der Ruinenstadt und dem Sumpf müssen wir extra wachsam sein. Dort kann man leicht überrascht werden, und das Gelände macht ein Entkommen zu Unpferde schwierig. Wir werden noch eine halbe Stunde rasten und dann weiterreiten. Ich werde auf der Erhebung dort Wache halten. Ihr solltet die Tiere nicht abschirren, aber sie abreiben. Wir wollen ja nicht, dass sie rosten.«
    Wer rastet, der rostet, kam Arthur in den Sinn, während er und Fred gehorsam Drahtbürsten, Reinigungstücher und Flaschen mit Lösungsmittel aus ihren Satteltaschen nahmen und anfingen, die Kniegelenke und die anderen Stellen, an denen die Unpferde für Rost anfällig waren, zu bearbeiten. Die Kreaturen schnaubten und wieherten leise; sie genossen die Aufmerksamkeit, und Arthur merkte, dass er allmählich mit ihnen warm wurde. Hier draußen im Feld, wo die Sonne das Rot ihrer Augen undeutlich machte, schienen sie nichts mehr mit den kalt starrenden Wesen der dunklen Ställe gemein zu haben.
    »Ich frage mich, warum sie uns im GHQ wollen«, sinnierte Fred. »Kavallerieleutnant Jarrow hat gesagt, der Befehl käme von Sir Donnerstag persönlich.«
    »Wahrscheinlich hat er herausgefunden, dass ich mich hier als Pfeiferkind aufhalte«, meinte Arthur, ohne nachzudenken.
    »Was?« Fred lugte unter seinem Unpferdebauch hindurch und glotzte zu Arthur hoch.
    »Wahrscheinlich hat er herausgefunden, dass ich mich hier als Pfeiferkind aufhalte«, wiederholte Arthur langsam.
    Seine Worte hatten den Klang der Wahrheit, aber er wusste nicht, was sie bedeuteten. Er konnte sich einfach nicht erinnern …
    Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, kam Jarrow den sanften Abhang hinunter.
    »Steigt auf!«, sagte er leise hinter vorgehaltener Hand, damit seine Stimme nur zu den beiden trug. »Neue Nichtlinge!«

Kapitel Neunzehn
     
     
    Bei ihrer gegenwärtigen Geschwindigkeit von nahezu dreihundert Stundenkilometern war Susi nur noch neunhundert Fuß und vier Sekunden von der Tür entfernt, als einer der Nichtlinge sie endlich bemerkte. Er stieß einen gellenden Schrei aus und erschreckte damit seinen Kameraden, der prompt in den Hubschrauber krachte, mit dem er Haschen spielte. Der Nichtling, der für den Piloten unsichtbar war, durchschlug das Glas der Kabinenhaube und verursachte bei seinen panischen Versuchen, wieder ins Freie zu gelangen, enorme Schäden im Cockpit. Dabei tötete er zufällig Pilot und Copilot. Der Kampfhubschrauber bäumte sich auf, hing einen Moment lang senkrecht in der Luft und stürzte dann auf den Parkplatz, wo er explodierte und die Vorderseite des Krankenhauses, die Soldaten, die dort Stellung bezogen hatten, und die FBA-Agenten mit brennenden Trümmerteilen überschüttete.
    Susi breitete in achthundert Fuß Höhe die Flügel aus und bremste damit so ruckartig, dass ihr für einen Augenblick Hören und Sehen verging. Doch die Flügel brachten sie innerhalb einer Sekunde zum Schweben, und immer noch war sie ein paar Hundert Fuß über dem Vordereingang, während die zwei übrig gebliebenen Nichtlinge, so schnell sie konnten, auf sie zugeflattert kamen.
    Susi ging wieder in den Sturzflug über, geradewegs als ob sie angreifen wollte. Die Nichtlinge hielten abwartend an und erhoben ihre Dreizacke, doch im letzten Moment knickte Susi einen Flügel ab, glitt seitwärts durch die Luft hinab und landete auf einem Fuß auf dem

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