Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
nacktem Oberkörper dem Besuch entgegenzugehen. Sie würden schon nicht allzu schockiert sein, dass ein Teil seiner Haut versuchte, eine Neonröhre zu spielen.
Als er ins Freie trat, sah er einen Campingwagen, der offensichtlich als eine Art Labor diente. Aus seinem Dach ragten Antennen und eine Satellitenschüssel auf einem beweglichen Gestell. An der Seite des Wagens war ein Mann beschäftigt, ein schlanker, muskulöser Kerl in Jeans und Cowboystiefeln. Er hatte schwarze Haare und ein kantiges, gut aussehendes Gesicht.
Als er Colton erblickte, streckte er die Hand aus und sagte: »Ich bin Tom. Und du musst Colton sein .«
Colton nickte. Er bemerkte, wie Toms Augen zu seinem Bauch glitten und zu den Verband.
Tom zeigte darauf. »Darf ich ?«
Statt einer direkten Antwort entfernte Colton das Tuch. Tom bückte sich und begutachtete intensiv die Narbe.
»Und die ist von heute Nacht ?«
Colton bestätigte.
»Erstaunlich. Ganz erstaunlich. Woher kam dein Vater ?«
»Ich habe keine Ahnung. Ich weiß noch nicht mal, wie er heißt. Und bis heute Morgen wusste ich auch nicht, dass er … so ein Engel ist. Finlay hat es mir gerade erst erzählt .«
Tom richtete sich auf. »Und andere Kräfte?«
Colton zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Ich kann diesen Dämonen durch bloße Berührung Wunden zufügen und sie auch töten .«
Der Mann nickte anerkennend. »Das wird uns sicherlich helfen. Nach allem, was Finlay erzählt hat, haben wir es hier mit recht üblen Burschen zu tun. Es ist bedauerlich, dass wir so schlecht besetzt sind. Es hörte sich eher an, als bräuchten wir eine ganze kleine Armee .«
Hinter dem Laborwagen kam ein zweiter Mann zusammen mit Finlay hervor. Tom war schon fast einen Kopf kleiner als Colton. Dieser Mann war fast winzig, kaum 1,70 m groß. Dafür hatte er einen unglaublichen Brustkorb, so dass er völlig klischeehaft wie eine Bulldogge außer. Sein Gesicht war von einer unregelmäßigen Narbe verunstaltet, die von der rechten oberen Stirn über den Nasenrücken bis zum linken Kinnknochen verlief.
»Wow! Du bist der Halbengel. Freut mich wirklich, dich kennen zu lernen. Ich heiße Alex. Ohne mich fällt hier alles auseinander .«
Tom grinste. »Weil ich dann endlich mal putzen würde und der ganze Dreck verschwinden würde, der hier alles aneinanderklebt .«
»Gute Muskeln. Wow!«, sagte Alex. » Du kämpfst doch mit? Zu zweit sind wir recht wenige. Du kennst dich mit den Waffen aus ?«
»Colton gehört nicht zu unserer Organisation«, sagte Finlay.
Alex schaute den Hirten überrascht an. »Nicht? Wow! Ich dachte, er ist ein Halbengel. Warum hast du ihn nicht rekrutiert ?«
Finlay zuckte mit den Schultern. »Warum hätte ich sollen? Außerdem hätte er mir sowieso nicht geglaubt .«
In den nächsten fünf Minuten trugen die Männer einiges, technisches Gerät ins Haus. Das Innere des Wagens entpuppte sich nicht nur als ein hochausgerüstetes Labor, sondern auch als eine Waffenkammer, die einige sehr bizarre Gegenstände aufwies. Neben modernen Maschinenpistolen hing ein altertümlicher Morgenstern aus grobem Gusseisen, ein silbernes Kreuz von der Größe einer Handfläche, ein Samuraischwert und eine Fackel, in deren silbernem Griff goldene, arabische Schriftzeichen eingelegt waren.
Während Tom und Alex ihre Instrumente anschlossen, holte Finlay Colton ein neues Hemd. Das alte hatte er, wie er sagte, erstmal in seine Waschmaschine gestopft.
Schließlich setzten sich die vier Männer in die Küche. Noch einmal musste Colton die Ereignisse der letzten Nacht ausführlich erzählen. An mehreren Stellen runzelte Alex die Stirn und bewegte sich lebhaft. Mehrmals entfuhr ihm auch ein »Wow !« . Es schien sein Lieblingswort zu sein. Tom dagegen blieb völlig ruhig. Nur einmal fragte er dazwischen und ließ sich eine genauere Beschreibung der Kreaturen geben.
Als Colton geendet hatte, lehnte sich Tom auf seinem Stuhl zurück und dachte lange nach. Alex, der vorher so lebhaft bei der Sache gewesen war, respektierte dieses Schweigen.
Endlich sagte er: »Ich habe schon mal davon gehört. Eine Waffenschmiede. Üble Sache. Sie fressen die Körper nach und nach auf und versklaven sie. Angeblich ernähren sie sich von der Seelenqual der Menschen, die sie befallen .«
»Wie bekämpft man sie ?« , wollte Finlay wissen.
»Das«, sagte Tom, »werden wir herausfinden müssen. Notfalls muss Colton kämpfen und wir halten ihm den Rücken frei. Häng dich mal ins Internet rein .« Mit dem
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