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Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Titel: Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cabb
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dazwischen aufsteigenden Bläschen deuteten darauf hin, dass die Lunge verletzt war. Offensichtlich hatte das Wesen noch im letzten Moment zu fressen begonnen. Hätte es nur den Bruchteil einer Sekunde länger gelebt, hätte es wahrscheinlich die Lunge vollständig zerfetzt und Finlay damit getötet. So aber atmete der alte Mann, mühsam und röchelnd. Trotzdem war es klar, dass er wohl nicht lange überleben würde, wenn er nicht rasch medizinische Hilfe bekam.
    Colton beugte sich zu ihm herab. Er berührte den zerschundenen Körper und stellte, bei allem Grauen, das er empfand, zufrieden fest, dass sich die feinen, blauen Funken an seinen Unterarmen vervielfältigten und über seine Hände auf die Wunden seines alten Bekannten hinüberwanderten. Was sie dort taten, konnte er nicht feststellen, aber er hoffte, dass dieses Licht heilen würde.
    Finlay dagegen schien anderer Meinung zu sein. Er bewegte seine Lippen schwach. Ein undeutliches Wort drang daraus hervor.
    Der Halbengel beugte sich nach vorne.
    »Mein Testament … Schublade …« Es folgten noch einige unverständliche Laute. Kleine, blutige Bläschen zerplatzten auf Finlays Lippen und an den Mundwinkeln bildete sich roter Schaum. Es sah um den alten Mann tatsächlich nicht gut aus. Und doch hoffte Colton darauf, dass seine Heilungskräfte ihn noch retten konnten. Immer noch floss der Funkenstrom, dünn und schwach zwar, aber konstant. Und vielleicht würde genau dies den Ausschlag geben und Finlay lange genug am Leben halten, um ihn in ein Krankenhaus zu schaffen.
    Währenddessen liefen Alex und Tom den Tunnel zurück. Alex hatte sich zwischendurch die Machete gegriffen, da seine eigene Axt und seine anderen Waffen gegen die Zombies kaum etwas ausrichten konnten. Drei Minuten später tauchten sie wieder auf.
    »… aber natürlich kamen die Flammen aus der Machete, woher denn sonst ?« , sagte Alex gerade.
    Tom ging nicht weiter darauf ein. Stattdessen wandte er sich an Colton, der immer noch am Boden neben seinem Nachbarn hockte. »Das Feuer hat fast alle Angreifer vernichtet. Und den Rest konnten wir gerade eben rasch erledigen. Wie geht es ihm ?«
    »Er ist wohl gerade ohnmächtig geworden, aber er lebt .«
    »Wird er durchkommen ?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat viel Blut verloren und was immer ich hier auch tue, was immer meine Kräfte bewirken können, ich sehe es nicht. Vielleicht helfe ich ihm, vielleicht aber auch nicht .«
    »Wir können ihn nicht transportieren. Das würde ihn sofort umbringen, bei seinem Zustand. Aber wir sollten auch nicht allzu lange hierbleiben. Wir wissen immer noch nicht, was uns alles erwartet und was auf dem Weg hierher ist .«
    »Aber wir können ihn doch nicht zurücklassen. Das wäre sein sicherer Tod !« , empörte sich Colton. Wut brandete in ihm auf. »Er hat uns gerade das Leben gerettet .«
    »Ja !« , sagte Tom schlicht. In diesem einen Wörtchen lag allerdings soviel Trauer, dass der Halbengel sich besänftigte. Toms Forderungen mochten hart sein, aber sie waren nicht grundlos. Und er hatte sie mit Sicherheit nicht getroffen, weil ihm Finlay gleichgültig war.
    In diesem Moment hustete der Verletzte leicht. Dann murmelte er etwas.
    Erneut beugte Colton sich nach vorne.
    »Melissa«, flüsterte Finlay. »Sie ist wichtiger .«
    »Erst bringen wir dich hier raus und in ein Krankenhaus .«
    »Sie darf nicht auf die andere Seite überwechseln. Sie ist dafür empfänglich .«
    »Und wenn sie es schon ist?«
    »Dann wirst du sie töten müssen. Ich weiß, dass du ganz vernarrt in sie bist. Aber davon darfst du dich nicht aufhalten lassen. Wenn du sie findest, sei bitte vorsichtig. Versichere dich, dass ihre menschliche Seite die Oberhand behalten hat .«
    Die letzten Wörter Sprache Finlay zunehmend nuschelnd. Dann sackte sein Kopf zur Seite weg. Er stieß einen leisen, pfeifenden Seufzer aus. Sein linker Arm zuckte noch einmal unkontrolliert. Aus der einen Brustwunde quoll ein kleines Nest aus Schaum und blieb auf dem versiegenden Blut wie eine obszöne Brosche hocken. Der Brustkorb bewegte sich nicht mehr und als Colton an Finlays Hals fühlte, war auch der Puls verschwunden. Finlay war tot.
    Eine einzelne Träne sickerte aus Coltons Auge. Sie tropfte von einer Nase herab auf den Leichnam.
    Alle drei Männer schwiegen. Tom fasste Alex um die Schultern und der neigte seinen Kopf und legte ihn an Toms Brust. Er weinte nicht, aber sein Gesicht drückte Verwirrung und Schmerzen aus.
    Schließlich fasste Tom den Hirten

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