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Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Titel: Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cabb
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ein Berserker auf die Feinde ein. Die langen Klingen glänzten hell und tödlich. Und Colton meinte, jedes Mal, wenn sie einen Körper trafen, ein leichtes blaues Licht zu sehen, ähnlich, wie es auf seinen Wunden gelegen hatte.
    Am meisten jedoch verwunderte ihn Finlay. Dieser gemütliche, alte Herr, der so viel von gutem Essen hielt, der sich selbst Gemüse anbaute, die Literatur großer, historischer Schriftsteller in- und auswendig kannte, dieser Mann war nicht wiederzuerkennen. Er bewegte sich geübt und sicher zwischen den Angreifern und fügte ihnen grässliche Wunden zu. Mit seiner Machete konnte er hervorragend umgehen.
    Schließlich wurden es immer weniger Gegner. Der Nebel dünnte aus, so rasch wie er gekommen war, und gab das Wäldchen aus Kiefern und Lärchen aus seiner Gefangenschaft frei. Goldene Sonnenstrahlen streiften über das Land. Die Dämmerung war gekommen. Selbst jetzt, und wenn man den Blick dafür hatte, konnte man sehen, warum Schottland für seine Schönheit so berühmt war. In der klaren, sich abkühlenden Luft wirkten die Bäume weniger wie einfache Pflanzen, als wie die Säulen in der Halle eines uralten Gottes.
    Um die vier Männer herum breitete sich Stille aus. Bis auf sie selbst war der Wald leer. Nur aus der Türöffnung der Schmiede klang von Ferne der Schlag von Eisen auf Eisen, scharf und schmerzhaft, auch wenn er nicht laut war. Colton schauderte bei diesem Geräusch. Es klang unnatürlich, geradezu boshaft.
    »Zeit, dass wir hineingehen und uns den Oberfuzzi holen .« , sagte Tom.
    Colton blickte in das Innere. Ein Gang mit unregelmäßigen Wänden führte fast fünfzig Meter hinein. Der Boden war leicht abschüssig, so dass man das Gefühl hatte, er verlaufe in die Tiefe. In Wirklichkeit war das fast zu vernachlässigen. Die Wände schimmerten gelblich. Auf unerklärliche Weise wurden die Räume erleuchtet, ohne dass es eine Lichtquelle gab.
    Tom betrat das Haus. Colton, Finlay und Alex folgten.
    Der erste Gang teilte sich nach etwa fünfzig Metern und dieser wiederum nach zwanzig Metern, wobei auf der einen Seite eine Treppe nach unten führte.
    »Das ist ein Labyrinth !« , sagte Alex.
    »Hast du die Marker dabei ?« , wollte Tom wissen.
    Alex nickte. »Selbstverständlich. Ich gehe nicht in ein Dämonenhaus, ohne mir zumindest eine gewisse Hilfe zu verschaffen. Erinnerst du dich nicht mehr an das Sumpfhaus in Florida ?«
    »Natürlich. Von außen sah es wie eine verschlafene kleine Hütte aus. Und dann hatten wir Mühe, aus diesem Irrgarten herauszukommen, bevor sich der Eingang schloss. Daran erinnere ich mich gut. Ich möchte auf keinen Fall in einer anderen Dimension stecken bleiben.«
    Mittlerweile hatte Alex drei Stifte hervorgeholt. Mit dem einen zeichnete er einen Pfeil Richtung Ausgang. Die schwarzen Striche hoben sich gut sichtbar gegen die gelbliche Wand ab. Doch kaum waren sie aufgetragen, verblassten sie allmählich. Der bullige Mann schüttelte den Kopf. Er probierte einen zweiten Faserschreiber aus. Mit diesem hatte er mehr Glück.
    »Das Blut von Wüstenkröten. Wer hat uns das nochmal besorgt? Jedenfalls scheint das resistent zu ein. Wir sollten auf jeden Fall beisammen bleiben, denn davon habe ich nur einen Stift .«
    Zur Versicherung kritzelte er mit seinen anderen Markern noch etwas auf die Wände, doch zwei Striche verschwanden sofort und ein dritter wurde, ähnlich wie der allererste Pfeil, immer heller, bis er nicht mehr zu sehen war.
    »Und keine Alternative !« , ergänzte Alex.
    »Lass uns weitergehen. Vielleicht sind die Gänge gar nicht so irreführend, wie es im ersten Moment aussieht .« Tom schob sich an seinem Partner vorbei. Dabei bemerkte Colton, wie Toms Hand flüchtig die Schulter von Alex streifte. Diese Geste fand der Hirte seltsam. Es war, als wolle Tom sich versichern, dass der andere noch körperlich existiere. Und das erinnerte Colton an seine Schafe. Manche der Lämmer taten etwas ähnliches . Sie drängten sich nicht mehr an ihre Mütter, sondern berührten sie nur noch im Vorbeigehen, vor allem, wenn sie schon älter und selbstständiger waren. Erneut merkte er, dass er die beiden in ihrem Zusammenspiel gar nicht verstand. Sie hatten etwas sehr eigenes und für ihn befremdliches.
    Währenddessen waren sie tiefer in die Schmiede eingedrungen. Dabei stellten sie fest, dass die meisten Abzweigungen als Sackgassen endeten oder irgendwo wieder auf den Hauptgang trafen. Ab und zu führte ein Gang zu einer Art Zimmer. Diese waren immer

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