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Die schöne Diebin

Die schöne Diebin

Titel: Die schöne Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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sie sich verhalten? Wahrscheinlich war es sinnlos, weiterhin abzustreiten, dass Eleanor zugleich The Cat war. „Ich hatte gehofft“, begann sie, „Sie davon überzeugen zu können, dass Miss Habersham und die Katze nichts gemein haben. Doch wie ich sehe, muss ich etwas falsch gemacht haben.“
    „Hm …“ Brandon hatte sich ihrer Kommode zugewandt und öffnete jetzt eine der Schubladen, nur, um sie sogleich wieder zu schließen. „Ich gestehe, dass ich mir erst sicher war, als ich Sie schlafend in diesem Bett sah.“
    „Tatsächlich? Und was, Mylord, hätten Sie getan, wenn Sie sich getäuscht hätten?“
    „Ich wäre leise wieder aus dem Fenster geklettert und hätte die gute Miss Habersham ihrer wohlverdienten Nachtruhe überlassen.“ Er griff nach etwas, das auf der Kommode lag, und hob es hoch. „Ah, Eleanors Brille. Fensterglas, nicht wahr?“
    Nora ließ den Dolch sinken. In dem unförmigen Flanellnachthemd fühlte sie sich plötzlich äußerst unwohl. In der bequemen und dabei gut geschnittenen und in gewisser Weise aufreizenden Kleidung, die sie bei ihren Einbrüchen trug, hatte sie sich Stockport gegenüber viel sicherer gefühlt. „Sind Sie jetzt zufrieden?“
    „Fast.“ Er legte die Brille zurück und musterte die hässliche Perücke. „Allerdings würde ich gern noch herausfinden, wo Sie die Ausrüstung der Katze verstecken.“
    „Das hört sich ja beinahe so an, als wollten Sie mich erpressen. Schämen Sie sich denn gar nicht?“
    „Kein bisschen!“, bestätigte er. Dann ging er mit großen Schritten auf den Schrank zu. „Wie gut, dass es hier nur so wenige Möglichkeiten gibt, etwas zu verstecken!“

11. KAPITEL

    Nora wollte sich Stockport in den Weg stellen, doch er lachte nur. „Jetzt haben Sie sich verraten! Sie können mich also ruhig durchlassen.“
    Sie seufzte. Es war nicht schlimm, wenn er ihre Einbrecherkleidung fand. Schließlich wusste er bereits, dass sie die Katze war. Aber sie wollte nicht, dass er die Liste entdeckte, auf der sie die Daten ihrer nächtlichen Touren verzeichnet hatte, oder das Heft, in dem sie sich Notizen zu den Opfern zu machen pflegte. Außerdem befanden sich in der geheimen Kammer hinter dem Schrank ein paar gestohlene Kleinigkeiten, die sie noch nicht verkauft hatte. Es wäre nicht gut gewesen, wenn er sie zu Gesicht bekommen hätte.
    „Ich werde Sie nicht vorbeilassen, Stockport. Allerdings will ich nicht abstreiten, dass das Kostüm der Katze sich hier befindet.“ Sie hob den Blick und schaute ihn aus weit aufgerissenen Augen an. „Kein Gentleman würde mit Gewalt den Schrank einer Dame öffnen.“
    Er legte die Hand aufs Herz und deutete ironisch eine Verbeugung an. „Da Sie an mein Ehrgefühl appellieren, Madam, muss ich Ihren Wunsch wohl akzeptieren.“
    Sie lächelte. „Gut. Dann können wir ja jetzt über die Abmachung sprechen, die Sie mit mir schließen wollen, Mylord.“
    „Nennen Sie mich Brandon.“ Er musste sich eingestehen, dass er diese nächtliche Unterhaltung viel mehr genoss, als gut für ihn sein mochte. „Da wir in Zukunft wahrscheinlich Komplizen sein werden, sollten wir uns mit den Vornamen ansprechen. Sind Sie nicht auch dieser Meinung, Eleanor?“
    „Ich heiße nicht Eleanor!“
    „Ach?“ Mit leichtem Spott hob er die Augenbrauen. „Wie soll ich Sie denn dann nennen? Ich finde, The Cat wäre auch nicht wirklich passend.“ Er musterte sie nachdenklich. „Ja, Ermentraude wäre nett. Jedenfalls passt der Name hervorragend zu diesem Flanellnachthemd.“
    „Hören Sie auf, sich über mich lustig zu machen. Dies ist kein Spiel, Brandon.“ Sie umfasste den Dolch wieder fester. „Ich habe nicht die Absicht, mich fangen zu lassen. Ich will nicht verurteilt und gehängt werden.“
    „Das kann ich mir vorstellen … Also, wie heißen Sie?“
    „Nora.“ Sie trat einen Schritt auf ihn zu und berührte mit der Messerspitze seine Brust. „Es wäre mir sehr recht, wenn Sie mich endlich ernst nähmen.“
    Belustigung blitzte in seinen Augen auf. „Ich würde Sie sehr gern nehmen – ernst oder auch humorvoll –, und zwar am liebsten auf dem Bett dort. Ein paar interessante Positionen würden mir wohl auch einfallen. Nur leider bringt uns das nicht weiter.“
    „Oh!“ Mit der freien Hand gab Nora ihm eine schallende Ohrfeige. Ihre Stimme bebte vor Zorn, als sie sagte: „Wenn es bei der Abmachung darum geht, dann klettern Sie am besten ganz schnell wieder zum Fenster hinaus. Ich könnte sonst versucht sein, Ihnen

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