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Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)

Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)

Titel: Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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auf seiner Brust. Marc stockte fast der Atem, weil er fühlte, dass sie beide anfingen, einander zu verstehen.
    „Aber wenn ich diese Narben sehe, würde ich sagen, du warst nicht flink genug. Sie haben dich grausam misshandelt.“
    Er war von Hiras Mitgefühl tief beeindruckt. Seine Prinzessin würde für ihn einstehen und ihn nicht im Stich lassen. Er hätte zu gern gewusst, wie stark ihr Zusammengehörigkeitsgefühl bereits war, wollte es aber auch nicht aus Versehen im Keim ersticken. So beantwortete er nur ehrlich ihre Fragen.
    Und dann erzählte er ihr die ungeschminkte Wahrheit über seine Kindheit und vertraute ihr Dinge an, die niemand außer ihm selbst wusste. „Als ich sieben Jahre alt war, brauchten meine Eltern so nötig Geld, dass sie mich verkauft haben.“

8. KAPITEL
    H
ira fuhr hoch. Sie hielt sich das Laken vor die nackten Brüste und rief entrüstet: „Aber man kann Menschen doch nicht verkaufen! Das geht weder in meinem noch in deinem Land!“
    „Es hätte schlimmer für mich kommen können“, beruhigte Marc sie. „Man hört ja die entsetzlichsten Dinge, die unschuldigen Kindern angetan werden.“
    Sie nickte traurig. „Ja, ich weiß.“
    „Zum Glück ist mir nichts dergleichen geschehen“, versicherte er ihr eilig. „Der Grund, warum Muddy für mich Geld bezahlt hat, waren meine flinken Beine. Diebe müssen nämlich schnell wie der Wind sein.“
    Hiras Pupillen weiteten sich. „Du wurdest an einen Dieb verkauft?“
    „Ja, an einen alten Dieb. Seine Hände waren schon zu zittrig, als dass er die Leute noch selbst hätte bestehlen können. So nahm er mich mit nach New Orleans, um mich anzulernen. In erster Linie waren unsere Opfer Touristen, die sich im French Quarter verlaufen hatten. Wir haben ihnen die Taschen gestohlen, aber sie auch brutal ausgeraubt. Zwei Jahre blieb ich bei Muddy, und die meisten Narben habe ich mir bei dieser Arbeit zugezogen. Manche stammen auch aus der Zeit davor.“
    Marc zeigte auf eine gezackte Linie, die von seiner Brust bis zu den mittleren Rippen verlief. „Einmal wurde ich mit dem Messer angegriffen. Das war, als Muddy mich in das Revier eines anderen Diebs schickte. Eigentlich hätte die Stichwunde genäht werden müssen, dann hätte ich nicht solch hässliche Narben davon behalten. Aber leider konnte ich keinen Chirurg bezahlen.“
    Hira legte ihre Hand auf seine Hand. „Ich finde deine Narben nicht hässlich. Das habe ich dir doch schon gesagt.“
    „Aber es sind nicht die Narben eines tapferen Kriegers, Prinzessin, sondern die eines gemeinen Diebs.“ Marc hatte einen bitteren Zug um den Mund. „Und ich verstand es verdammt gut, die Leute zu bestehlen.“
    Hira drückte seine Hand erstaunlich fest. „Oh doch, das sind die Narben eines Kriegers. Wie hättest du sonst diese furchtbare Zeit überleben können ohne das Herz eines tapferen Kriegers?“
    Als Marc seine Frau anschaute, stand ihr das Mitgefühl ins Gesicht geschrieben. „Du bist eigentlich viel zu unschuldig für einen so rauen Burschen wie mich. Trotzdem bin ich froh, dass du bei mir bist.“
    „Ich bin auch sehr froh, bei dir zu sein“, gestand sie ihm lächelnd. „Aber jetzt erzähl mir, was du nach diesen zwei Jahren, als du nicht mehr stehlen musstest, gemacht hast.“
    „Zuerst kam es noch schlimmer. Muddy schickte mich ins Drogenmilieu. Das hätte er mir wirklich nicht antun sollen, weil Drogenhändler äußerst brutal vorgehen. Ich geriet zwischen zwei konkurrierende Gangs, und sie haben mich regelrecht aufgeschlitzt mit ihren Messern.“ Damals hatte Marc so viel Blut verloren, dass er sich kaum an Einzelheiten erinnerte. Aber er schilderte Hira alles, so gut er konnte. „Danach habe ich Muddy nie wiedergesehen. Keine Ahnung, ob ihn die Drogenbosse gekriegt haben oder ob er untertauchen konnte. Auf jeden Fall hat mich die Polizei halbtot auf der Straße gefunden.“
    „Zum Glück noch so rechtzeitig, dass du überlebt hast.“ Behutsam strich Hira über die feinen weißen Linien.
    „Ja, die Ärzte haben mich großartig wieder zusammengeflickt. Die Wunden wurden ordentlich genäht, und die Narben fallen heute am wenigsten auf.“
    „Aber es waren eine Menge Messerstiche, das kann man noch erkennen“, bemerkte sie. „Was ist dann passiert, nachdem du aus dem Krankenhaus kamst?“
    „Ich hatte der Polizei erzählt, dass ich von zu Hause weggelaufen wäre. Sie brachten mich zurück zu meinen Eltern statt in ein Waisenhaus.“
    Hira runzelte die Stirn. „Aber warum

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