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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Tatsächlich war sie über den Namen gestolpert, als sie sich im Internet über die Geschichte von Quaram informiert hatte. Samis berühmter Vorfahre war ein bekannter Wissenschaftler und Diplomat gewesen, der die kriegerischen Stämme seines Landes geeint hatte. Dass ihre Wahl nur auf den Namen gefallen war, weil er ihr ganz einfach gefallen hatte, behielt sie lieber für sich.
    Mit einem würdevollen Kopfnicken wechselte der König in seine Landessprache und redete lange mit seinem Sohn. Jasim wirkte zunehmend angespannt und antwortete ernst. Elinor entging nicht, dass er rot wurde. Er ballte die Hände zu Fäusten und schien sich nur mühsam beherrschen zu können. Die höfliche, auffallend steife Unterhaltung wurde durch das Erscheinen eines Bediensteten unterbrochen. Der Diener führte Elinor mit Sami aus dem Raum.
    Zu gern hätte sie erfahren, worüber die Männer sprachen. Gleichzeitig war sie erleichtert, der unangenehmen Atmosphäre entrinnen zu können. Doch warum gingen Vater und Sohn bloß so übertrieben förmlich miteinander um? Plötzlich fiel es ihr ein. Natürlich: Jasim hatte sie geheiratet, ohne seinen Vater um Erlaubnis zu fragen. Nachdem sie auch noch durchgebrannt war, konnte der König nicht viel von ihr halten. Vermutlich war sie sogar schuld an der scharfen Aussprache zwischen den beiden Männern …
    Eine auffallend attraktive junge Frau im eleganten weißen Designerkleid kam auf Elinor zu. An ihrem Ausschnitt funkelte eine Diamantbrosche, die Elinor für die Tageszeit etwas zu protzig vorkam.
    Die Brünette blieb direkt vor ihr stehen und bewunderte Sami.
    „Ihr Sohn ist einfach süß. Ich bin Laila, Jasims Cousine“, stellte die junge Frau sich lächelnd vor. „Ich soll Ihnen dabei helfen, sich hier einzurichten.“
    Laila hatte makellose weiße Zähne, ihre Lippen waren gekonnt geschminkt. Das dichte dunkle Haar um ihr herzförmiges Gesicht glänzte seidig und fiel der Schönen bis auf die Schultern. Die mandelförmigen braunen Augen verliehen ihr ein exotisches Aussehen. Elinor war sich sicher, dass Männer sie faszinierend fanden.
    „Danke. Für mich ist tatsächlich alles ziemlich neu und ungewohnt“, erwiderte Elinor.
    Laila führte sie einen Gang entlang. „Ja, das kann ich mir vorstellen. Sicher macht Ihnen hier vieles Angst. Sie brauchen bestimmt etwas Zeit, um sich an alles zu gewöhnen.“
    Nun wurde Elinor hellhörig. „Aber nein. Angst habe ich nicht.“
    „Das Leben in der Königsfamilie kann sehr einengend sein.“ Laila verdrehte die Augen. „In London kann ich tun, was ich will. Hier ist alles anders. Der König führt ein strenges Regiment.“
    Elinor dachte nicht daran, sich mit einer Fremden auf ein persönliches Gespräch einzulassen. Höflich bemerkte sie: „Murads Tod muss Ihre Familie hart getroffen haben.“
    „Bei der Bevölkerung ist Jasim schon jetzt beliebter als sein älterer Bruder“, klärte Laila sie auf. „Murads Verschwendungssucht hat seinem Ruf ganz schön geschadet. Zweifellos sind Sie und Ihr kleiner Junge die Juwelen in der Krone, die nun auf Jasim wartet. Ein Sohn … gleich beim ersten Anlauf und so kurz nach der Hochzeit. Alle Achtung! Alle sind tief beeindruckt.“
    „Ich hatte keine Ahnung, wie viel Sami seiner Familie bedeuten würde.“
    „Und unserem ganzen Land. Sie werden sicher in die Geschichte eingehen“, fuhr Laila fort. „Wie ich höre, soll Sami im Fernsehen vorgestellt werden. Natürlich wird man auch Sie interviewen. So nahe sind die Medien bisher nie an die Königsfamilie herangekommen.“
    Elinor schwieg. In ihrer Rolle als Jasims Frau fühlte sie sich auf einmal viel weniger wohl, als sie ihrer Begleiterin eingestehen wollte.
    „Dies ist das königliche Kinderzimmer. Für Sami wurde extra ein ganz neuer Hausstand eingerichtet.“ Laila betrat einen großen Raum voller Spielzeug und Babyausstattungen. Ein halbes Dutzend Bedienstete strömte durch weitere Türen herein. Alle hielten die Köpfe ehrfürchtig gesenkt – und versuchten heimlich, einen Blick auf das Kind in Elinors Armen zu werfen. Laila fügte hinzu: „Ich stelle Ihnen gar nicht erst das gesamte Personal vor. Nur wenige von den Leuten sprechen Ihre Sprache. Die Bediensteten passen auf den Kleinen auf, während ich Ihnen nun Ihre Wohnräume zeige.“
    Es fiel Elinor schwer, ihren kleinen Liebling anderen überlassen zu müssen.
    „Keine Sorge. Alle werden Sami schamlos verwöhnen“, meinte Laila leicht ungeduldig, als Elinor unschlüssig in der Tür

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