Die schöne Parfümhändlerin
Küsse verlangender und inniger wurden, zerrte sie ihm das Wams über die Schultern und warf das kostbare Tuch auf den Boden. Das dünne Seidenhemd klebte schweißnass an Schultern und Brust. Julietta löste sich von seinem Kuss und erkundete seinen Hals und seine Brust mit ihren Lippen, kostete die berauschende, salzige Haut.
Marcos genoss eine Weile ihre Liebkosung, rutschte dann tiefer, langte nach ihrem Kleidersaum und zog ihn hoch. Begehrlich ging sein Blick über ihre Seidenstrümpfe, die nackten Schenkel entlang über das rote Strumpfband hin zu dem dunklen Hort ihrer Weiblichkeit.
Schwer atmend und bebend vor Erwartung, beobachtete Julietta ihn. Den Mund leicht geöffnet, die Augen undurchschaubar, starrte er auf sie hinunter. „Und wer seid Ihr?“, fragte sie und streckte ihm zugleich verlangend die Arme entgegen.
„Wen wünscht Ihr Euch denn?“, antwortete er und glitt dabei in ihre Umarmung.
Julietta strich mit den Händen seine Beine entlang; langsam wanderten ihre Finger an den Innenseiten seiner Schenkel hinauf, bis sie schließlich seine Hosenbänder öffnete, um endlich seine Männlichkeit zu spüren.
Stöhnend bettete Marcos seinen Kopf in ihre Schulterbeuge, sein Atem traf heiß ihren Nacken. Dann ließ er seine Finger über ihren ganzen Körper wandern, ihr war, als hätte er tausend Hände. Schließlich erreichte er ihre gespreizten Schenkel. Julietta stöhnte leise auf, als er die geheimsten Stellen ihres Körpers berührte.
„Ich begehre Euch, Julietta“, ächzte er.
„Ja!“ Es war das einzige Wort, das ihr in den Sinn kam. Ja, ja, dachte sie. Sie war bereit, wollte bei ihm sein, mit ihm den Gipfel der Lust erklimmen. Und als sie endlich miteinander verschmolzen, schloss sie selig die Augen. Gemeinsam ritten sie auf den Wogen der Leidenschaft – es war, als wären sie eins. Julietta vergrub ihre Hände in seinen Haaren, küsste ihn innig, hielt ihn fest, während die Welt um sie herum dunkel wurde. Ein leises Summen tief in ihrem Innern wurde lauter und lauter und schwoll zu einem gewaltigen Belcanto an. Niemals zuvor hatte Julietta solch eine leidenschaftliche Lust empfunden. Ins beinahe Unerträgliche wuchs nun die Spannung, in ihr sprühten grelle Funken und verzehrten sie wie eine Feuersbrunst. Sie fühlte sich wirklich wie die Sonne, eine riesige Welle prickelnder Hitze und blitzschneller Sinnesreize durchflutete sie.
Über ihr keuchte Marcos, stieß lustvoll einen Schwall von spanischen Worten aus, bevor auch er den Gipfel der Lust erklomm.
Erschöpft rollte Marcos neben sie auf die Matratze. Ihre Beine waren noch ineinander verschlungen, ihr heißer Atem mischte sich. Langsam, sanft wie eine Feder, schwebte Julietta zurück in die Wirklichkeit. Nie zuvor hatte sie sich so zufrieden und entspannt gefühlt, aber zugleich auch so verwirrt und so … ja, so müde. Das Begehren, das sie seit ihrer ersten Begegnung mit Marcos unterdrückt hatte, war fürs Erste gestillt. Eine köstliche Mattigkeit hatte sie erfasst. Neben ihr lag ihr Kapitän, und auch er atmete allmählich langsamer und gleichmäßiger.
Julietta setzte sich auf und sah auf ihn hinunter. Seine Lider waren schwer und halb geschlossen. Müde lächelte er ihr zu, und sofort schlug ihr Herz wieder schneller. Er strich zärtlich mit der Hand über ihren Arm und löste die Bänder an ihrem Ärmel.
„Bevor Ihr einschlaft, Il leone, löst bitte alle Bänder an meinem Gewand“, wisperte sie.
„Der Wunsch meiner schönen Dame sei mir Befehl“, antwortete er leise lachend. Sie drehte ihm den Rücken zu und ließ ihn die dünnen Bänder ihres Schnürmieders öffnen. Erst befreite er sie von dem Samtmieder, dann von dem Seidenhemd und gab ihre nackte Haut der Nacht preis. Seinen Händen folgten seine Lippen in einer Spur von zärtlichen Küssen.
Dann warf er ihre Kleider zu seinem Wams auf den Boden und fuhr fort, ihren Rücken zu liebkosen. Zitternd ließ sich Julietta zurückfallen und schmiegte sich eine Weile an seinen Körper, bis Marcos sich das zerknitterte Hemd vom Leib riss und sie sich wieder, die nackten Körper eng aneinandergeschmiegt, in die Kissen fallen ließen.
Im Halbschlaf bemerkte Julietta, wie Marcos ihren Zopf löste und sich Schultern und Hals mit ihren offenen Haaren bedeckte. Hin und wieder schlummerte sie kurz ein, aber sie konnte sich der Verlockung eines gesegneten, ruhigen Schlafes nicht vollkommen hingeben. Nie zuvor hatte sie einen fremden Menschen in ihr Heim gelassen, während sie
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