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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Jahren, seit seine Eltern gestorben waren und ihn der Obhut seiner allmächtigen Lordschaft überlassen hatten, immer wieder gehört hatte.
    Simon lächelte nur. »Kommen Sie von Ihrem hohen Ross herunter, Collis. Es wird Ihnen gefallen, das kann ich Ihnen versprechen.«
    Dalton sprach als Letzter. »Eigentlich bin ich ziemlich sicher, dass er es hassen wird. Nicht, dass mir das etwas ausmachen würde, natürlich.« Er verließ seinen Posten am Kaminsims. Collis fühlte sich, als sähe er sich selbst im Spiegel - um zehn Jahre gealtert, aber noch intakt und entschieden würdevoller.
    Die meisten sahen nur die kühle, distanzierte Hülle, doch Collis kannte seinen Onkel, der genauso gut sein Bruder hätte sein können. Sie hatten mehr gemein als die Etheridge-Düsternis und die Etheridge-Augen - sie hatten dieselbe angeborene Distanziertheit anderen Menschen gegenüber, die viel tiefer reichte als die des durchschnittlichen Briten.
    Dalton hatte sie überwunden, als er Clara gefunden hatte - beziehungsweise, als er sie verloren und wiedergefunden hatte.
    Aber auf Collis wartete keine brillante, geistreiche Dame der Gesellschaft. Jedenfalls keine, der gegenüber er seine Schwäche eingestanden hätte. Ein halber Mann ergab einen halben Ehemann, wenn er es richtig sah.
    Simon runzelte die Augenbrauen. »Ihre Aufgabe wird sein, sich in ein Haus meiner Wahl einzuschleichen und Beweismaterial zu finden, das die Betreffenden als Hochverräter überführt. Wobei natürlich alles zuvor arrangiert worden ist.«
    »Ich habe einen Fehler gemacht, das steht außer Zweifel«, protestierte Collis. »Aber ich kann keinen Sinn darin erkennen, mich - uns - einem arrangierten Test zu unterziehen. Geben Sie uns eine echte Mission, wenn Sie wissen wollen, wozu wir fähig sind.«
    Simon verschränkte die Arme. »Ich habe gesehen, wozu Sie beide fähig sind - im Keller der Schule. Eine ruinierte Matte und zehn verrottende Dummys können mich nicht von Ihren Fähigkeiten überzeugen. Das war die Mühen nicht wert.«
    »Dann gehen wir also wie die Kinder auf eine Schnitzeljagd?« Collis ahmte Simons Tonfall bis ins letzte Detail nach. »Bekommen wir am Ende wenigstens Milch und Biskuits?«
    Aus Roses Richtung war ein kleiner erstickter Laut zu hören. Entweder war sie bestürzt oder sie bemühte sich angestrengt, nicht zu lachen. Wäre Letzteres nicht faszinierend gewesen?
    Simon hob, offenkundig verärgert, die Hände, als wolle er sagen, Ich gebe auf, und gestikulierte zustimmend in Richtung des Spionagechefs, bevor er sich umdrehte. Dalton nickte, dann beugte er sich vor und flüsterte Rose etwas zu, die daraufhin aus dem Zimmer eilte. Simon folgte ihr und machte Denny die Tür vor der Nase zu.
    Collis betrachtete die Szene mit Unbehagen. Falls er sich nicht täuschte, schafften sie die Zeugen aus dem Raum. »Das sieht gar nicht gut aus. Fährst du jetzt die großen Geschütze auf?«
    Simon kehrte zurück, lehnte sich nun seinerseits an den Kaminsims und überließ Dalton das Parkett. Dalton verschränkte die Arme. »Ja, das tun wir allerdings. Du bist ein ganz spezieller Fall, Collis. Als Erbe eines bedeutenden Sitzes im Oberhaus wirst du eines Tages über eine gewisse Macht verfügen, was die Regierungsgeschäfte anbelangt. Wir haben uns darüber … beraten, ob du ein passender Kandidat für die Liars bist und ob wir einen Mann, den wir anderswo vielleicht besser einsetzen können, einer solchen Gefahr aussetzen sollten.«
    »Gott, behüte. Das House of Lords ist so verdammt langweilig.« Collis versuchte sich an einem entspannten Grinsen. »Wie auch immer … Ich mag dein Erbe sein, Dalton, aber du hast jetzt Clara. Und so wie ihr beide zugange seid, werde ich nicht mehr lange dein Erbe sein.«
    Simon schnaubte. Dalton biss die Zähne zusammen und warf seinem Quasi-Partner einen finsteren Blick zu. »Sie sollten mit ihm reden, nicht ich«, murmelte er Simon zu. Dann wandte er sich wieder an Collis. »Ich bin nicht derjenige, den du überzeugen musst, Collis. Und Simon auch nicht«, setzte er hinzu, als Collis sich beim Chef der Liar’s Academy beschweren wollte.
    Collis ließ schnaubend Luft ab. »Und bei wem dann? Liverpool?« Der Premierminister würde eine harte Nuss werden, aber vielleicht konnte er seinen guten Freund Prinz George dazu bewegen, Liverpool ein wenig zu bearbeiten -
    Aber Dalton schüttelte den Kopf. Oh verdammt. Das konnte nur eines heißen. Collis schluckte. »Doch nicht die Royal Four?«, fragte er entsetzt. Als

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