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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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plötzlich sehr froh, dass er über eine solche Selbstbeherrschung verfügte. Es gab auf der Welt niemanden, der so zu ihm passte wie sie.
    »Haben Sie Familie?« Die Frage kam aus dem Nirgendwo, von Panik getrieben, nicht von Neugier. Doch er wollte mehr über sie erfahren. Vielleicht half Reden besser als Schweigen. Wenn er redete und ihr zuhörte, dann konnte er sich vielleicht davon abhalten, etwas zu sagen, von dem er genau wusste, dass sie es nicht hören wollte.
    Ich liebe dich.
    Es war nicht der richtige Zeitpunkt. Sie sah in ihm Collis, den Rivalen, Collis, den Charmeur. Nun denn, dann würde er ihre Zuneigung eben erringen, indem er seine Erfahrung einsetzte. Er würde sie mit seinem Charme dazu bringen, sich in ihn zu verlieben.
    Sie würde nie erfahren, was genau sie getroffen hatte.
    Erst wenn er sie um den Finger gewickelt hatte - so wie die Damen bei Hofe - würde er ihr seine Liebe gestehen. Schade, dass sie viel zu robust war, um in Ohnmacht zu fallen. Es wäre ein hübscher Schlusspunkt für seinen Traum gewesen. Aber, offen gesagt, er wollte sie gar nicht anders haben.
    Sie sah ihn sonderbar an, antwortete aber bereitwillig. Sie schien sich genauso unbehaglich zu fühlen wie er, wenn auch aus ganz anderen Gründen, da war er sicher.
    »Nicht mehr. Meine Eltern sind vor vielen Jahren gestorben.« Sie spielte mit den Fransen des geborgten Schultertuchs und sah ihn nicht an.
    »Ich habe keine Geschwister«, warf er ein.
    »Ich weiß.«
    »Das wissen Sie?« Collis runzelte die Stirn. »Was wissen Sie sonst noch?«
    »Nun, eigentlich eine ganze Menge.« Sie wirkte verunsichert. »Sehen Sie, Collis. Ich weiß mehr, als ich vermutlich sollte. Aber die Leute um mich herum unterhalten sich, als sei ich gar nicht da, sogar seine Lordschaft und Lady Clara.«
    Collis kniff die Augen zusammen, um seine Freude zu verbergen. Sie war neugierig, was ihn anging. Das war ein gutes Zeichen. »Wie lautet mein zweiter Name?«
    »Clarence«, erwiderte sie prompt. Sie kräuselte die Nase. »Mein Beileid.«
    »Was ist mein Lieblingspudding?«
    »Blaubeere.«
    »Hm, das weiß im Club jeder. Welche Farbe hat mein Schlafzimmer auf Etheridge House?«
    »Cremeweiß und grün.«
    »Was für einen Hund hatte ich, als ich ein kleiner Junge war?«
    »Einen Wolfshund namens ›Wolfie‹. Nicht wirklich originell, wenn Sie mich fragen.«
    Collis bedeckte das Gesicht mit den Händen. Das hier war zu gut, um wahr zu sein. »Wie … hieß … die … Gesellschafterin meiner Mutter?«
    »Hm, das weiß ich nicht.«
    »Ha!« Collis sprang auf und drohte ihr zum Spaß mit dem Finger. »Gretchen! Sie war aus -«
    »Deutschland, das weiß ich. Sie ist im Gefolge von Prinzessin Caroline nach England gekommen, als George verheiratet worden ist. Aber sie hat den Hof verlassen, weil sie ihre Mutter so gern hatte. Aber ich wusste nie, wie sie hieß.«
    Collis sank ermattet auf den Stuhl zurück. Sie war perfekt. »Gibt es irgendetwas, das Sie nicht wissen?«
    Ja, wie kam es, dass sie beide sich immer in Zimmern wiederfanden, in denen ein Bett stand? Rose verkniff es sich, das große, sündige Nest aus Kissen und Seide anzusehen, aber das hieß nicht, dass sie sich seiner Anwesenheit nicht bewusst gewesen wäre.
    Nein, das verdammte Ding wirkte auf sie wie ein Magnet, der ihren Verstand darauf richtete, jeden Zentimeter von Collis muskulösem Körper erforschen zu wollen. Sie rieb beide Hände über das Gesicht. Aufhören! Diese Gedanken mussten aufhören. Hör auf daran zu denken, wie er sich vom Hals an dir nach unten küsst, bis er bei den Zehen -
    Hör auf!
    Collis sah, wie Rose seufzte und die Hände vor das Gesicht schlug, so dass ihr vorwitziger Busen hinter den Unterarmen verschwand. Ah, diese langen, perfekten Beine! Elegante Beine, straff und von geschmeidigen Muskeln besetzt, wie die eines Vollblüters. Lange, elegante Beine, die zu einem festen Hinterteil führten, das Collis insoweit gut kannte, als Rose oft jungenhafte Hosen trug.
    Ach, diese entzückenden, abgetragenen alten Hosen, die wie feinste Seide an ihren runden Hinterbacken klebten. Ein Mann konnte durchaus lernen, auch einen weniger kurvenreichen Körper zu lieben, wie es schien. Er brauchte dazu nur ein wenig scharfe Beobachtungsgabe. Ein Auge für die subtileren Anzeichen der Weiblichkeit - eine schmale Taille, einen festen Busen und ein paar Beine, die von hier bis nach Paris reichten.
    Diese langen Beine … fest um seine Hüften geschlungen, wie ein Paar himmlischer

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