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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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gab keine Antwort. Statt dessen ließ sie den Torfkorb fallen und rannte davon, auf die Rückseite des Hauses zu.
    Robert und Catriona saßen im sachte flackernden Schein des Kerzenleuchters, der die düsteren Wände der Höhle in gedämpftes Licht tauchte. Von den vier Kerzen waren bereits zwei heruntergebrannt, noch einmal heftig tropfend aufgeflammt und schließlich ganz erloschen. Catriona blickte unverwandt auf das flackernde Licht der beiden verbliebenen Kerzen, auf denen die Flämmchen unstet herumtanzten. Bald schon wären sie nur noch von pechschwarzer Finsternis umgeben, in der nichts zu hören wäre als das Rauschen der heranströmenden See.
    Der See, die ihren Vater mit sich fortgerissen hatte.
    Die Tränen rollten ihr übers Gesicht, und sie fühlte eine entsetzliche innere Leere. Ihr Vater hatte doch seiner Familie bloß ein vernünftiges Leben bieten wollen, bescheiden, aber anständig, besser als das der meisten Kleinbauern, die unter Armut und Mangel litten und ihr Leben nur mühsam fristeten. Hätte es einen anderen Weg gegeben, er hätte ihn gewiß vorgezogen. So aber hatte er das einzige in Frage kommende getan und die einzige ihm zur Verfügung stehende Möglichkeit genutzt, um seiner Familie die Dinge zu beschaffen, die sie zum Leben brauchte. Jetzt hatte er dies womöglich mit seinem Leben bezahlt.
    Robert konnte ihre Tränen nicht sehen, aber er mußte ihre Traurigkeit gespürt haben, denn er streckte die Hand aus und berührte sie sanft an der Wange. Catriona nahm seine Hand und klammerte sich daran fest. Sie sehnte sich nach etwas, das sie von der schrecklichen Traurigkeit erlöste, wegen der sie sich innerlich so leer fühlte, etwas, das den inneren Aufruhr beruhigte, vor dem sie am liebsten laut schreiend zusammengebrochen wäre, nur um nicht länger diesen Empfindungen ausgesetzt zu sein.
    Mehr als alles andere verspürte sie das Bedürfnis, sich lebendig zu fühlen.
    Leise flüsterte sie: »Ich brauche dich, Robert.«
    Catriona umarmte ihn, umfaßte mit den Händen seinen Hals und zog ihn an sich, um ihn auf den Mund zu küssen, begierig, ihm noch näherzukommen. Am liebsten hätte sie sich ganz in seiner Stärke verloren, in seiner Wärme und Zuverlässigkeit. Robert erwiderte ihren Kuß, denn er schien ihre Gefühle irgendwie zu spüren, erkannte offenbar ihr Bedürfnis nach Vergessen, ihr Verlangen, sich in reinem Empfinden zu verlieren, um dem unerträglichen Kummer zu entrinnen.
    Diese Empfindungen konnte er nur zu gut nachvollziehen, denn er war selber so lange ein Gefangener seines eigenen Kummers gewesen, daß er darüber beinahe ganz vergessen hatte, wie es war, anderes zu empfinden als Schmerz und Wut und Ohnmacht. Dies hatte sich erst geändert, als Catriona in sein Leben getreten war.
    Catriona löste sich aus ihrem Kuß. »Oh, Robert«, seufzte sie mit erstickter, bekümmerter Stimme. Ein tiefer Schluchzer entrang sich ihr.
    »Sch-sch, Geliebte«, flüsterte er und strich ihr beruhigend übers Haar. »Denken wir nicht daran, was uns da draußen erwartet. Wir sind hier, und wir sind zusammen. Seien wir nur das, was wir sein sollen, was wir voneinander brauchen.«
    Er zog sie wieder an sich und küßte sie innig, indem er ihr seine Zunge in den Mund schob und sie schmeckte, berührte, erkundete. Sanft hielt er sie mit seinen starken Händen und war ihr dabei behilflich, sich auf dem Boden auszustrecken. Nur ganz kurz ließ er sie los, um sein Hemd über den Kopf zu streifen und es zu einer Art Kissen zusammenzuballen, das er ihr unter den Kopf legte.
    Catriona blickte im flackernden Kerzenschein zu Robert empor. An seinem flachen Bauch und seiner Brust traten wohlausgebildet die Muskeln zutage, die im Spiel von Licht und Schatten wie modelliert wirkten. Wie wunderschön er war. Sie streckte ihm die Hand entgegen, um ihn so wieder zu sich zu holen.
    Robert ließ sich behutsam neben Catriona nieder und schloß sie in die Arme, leicht über sie gebeugt. Catriona streichelte ihm übers Gesicht, bevor sie ihm ihre Finger durchs Haar und dann über die breiten, muskulösen Schultern gleiten ließ. Sein Körper fühlte sich unter ihrer Berührung an wie edler Marmor, fest, vollkommen und prachtvoll. Sie schloß die Augen, während er ihr mit den Fingerspitzen die Beine entlangfuhr und ihr erst den einen, dann den anderen Strumpf abstreifte.
    Daß er sich dabei so viel Zeit ließ und seine Hände immer wieder verweilten, fühlte sich wundervoll an.
    Catriona schloß die Augen und

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