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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Erwähnung des Porträts jäh umgeschlagen war und er wegen der Erinnerung daran traurig wurde, denn sie setzte rasch ihre Schilderung des Raumes fort. »Auf dem Kaminsims befindet sich eine recht merkwürdig aussehende Pistole, und beim Fenster steht ein Stativ mit einem Fernrohr, wahrscheinlich zur Beobachtung des Sternenhimmels.« Sie war zurückgekommen und setzte sich jetzt wieder neben ihn. »Wußten Sie eigentlich, daß es einen Mann gibt, der 47390 verschiedene Sterne aufgelistet hat?«
    Robert nickte. »Joseph Lalande.«
    »Ja!« rief sie aufgeregt. »Kennen Sie ihn etwa? Wie ist er so? Ich könnte mir vorstellen, daß er ein ziemlich faszinierender Mensch ist.«
    Ihre Begeisterung brachte Robert zum Lächeln. »Nein, obwohl ich von ihm wußte, habe ich ihn leider nicht persönlich kennengelernt. Monsieur Lalande ist schon vor einigen Jahren verstorben. Mein Bruder Noah war mit ihm bekannt, und von ihm weiß ich, daß er wohl ein recht kauziger Bursche war, der sich unter Wissenschaftlern und Literaten einer gewissen Berühmtheit erfreute.«
    »Ich habe aus einer Flugschrift von ihm erfahren, die auch wunderbare Zeichnungen enthält. Sie befindet sich irgendwo hier in der Bibliothek ...«
    Robert hörte, wie sie den Raum durchquerte. »Miss MacBryan ...«
    »Da ist sie ja!«
    Er wartete, wie lange es dauern würde, bis ihr die Erkenntnis dämmerte...
    »Oh«, sagte sie unvermittelt. »Das tut mir leid. Es war mir ganz entfallen.«
    »Daß ich blind bin«, ergänzte Robert. »Ich wünschte, mir könnte es auch einfach so entfallen.« Einen Moment lang senkte sich Schweigen über den Raum. »Ist das alles?« fragte er dann.
    »Was? Ach, der Raum«, sagte Catriona. »Nein. Auf dem Boden neben Ihrem Sessel steht ein ausgestopfter Hund.« »Wie bitte? Ein Hund?«
    »Ja. Ein kleiner Spaniel mit braunen Ohren, einem weißen Leib und großen Glasaugen.«
    Ein ausqestopfter Spaniel... Robert dachte kurz darüber nach. Natürlich. Krümel.
    Sie war ein liebenswertes kleines Geschöpf gewesen, und sein Vater hatte das Hündchen über alles geliebt. Wie ein Schatten hatte sie ihn überallhin begleitet, auf der Jagd in den Eichenwäldern in der Umgebung von Devonbrook House in Lancashire ebenso wie bei Kutschfahrten im Park, wenn sie sich in London aufhielten; dabei pflegte sie ihre Pfoten stets neugierig gegen die glänzende Umrandung seines Landauers zu stemmen. Sogar ins Oberhaus durfte sie den Herzog begleiten, was für einigen Wirbel gesorgt hatte, aber sie war nun einmal von der Seite seines Vaters nicht wegzudenken. Sie erreichte das stattliche Alter von sechzehn Jahren, und ihr Verlust brach dem Herzog fast das Herz; als er sie an jenem kalten Wintermorgen leblos am Fußende seines riesigen herzoglichen Bettes vorfand, war er in Tränen ausgebrochen. Die Herzogin hatte sich gar zu der Bemerkung verstiegen, sie frage sich, ob er über ihren Verlust wohl ebenso bekümmert wäre.
    Robert erinnerte sich daran, wie er an jenem Morgen versucht hatte, den Hund an sich zu bringen, um seinem Vater die traurige Pflicht ihrer Bestattung im Garten hinter dem Haus zu ersparen. Dieses Ansinnen aber hatte der Herzog voll leidenschaftlicher Entrüstung zurückgewiesen und Robert beschieden, er wüßte schon, was am besten mit ihr zu geschehen hätte. Jetzt wußte Robert, was er damit gemeint hatte.
    Dieser Ort hier, das Schloß und dieser Raum, versinnbildlichten alles, was sein Vater je verkörpert hatte. Wie auch die Bibliothek in Devonbrook House war Rosmorigh für den Herzog eine Stätte der Zuflucht gewesen, an die er sich zurückziehen konnte. Warum aber hatte es ihn hierher gezogen? Welches Geheimnis verbarg sich auf Rosmorigh?
    Da fiel Robert plötzlich wieder ein, welchen Plan er gefaßt hatte, um Catriona nicht nur zu beschützen, sondern ihr auch zu entlocken, was genau sie hier suchte. Er erhob sich und ging zum Schreibtisch hinüber. Diesen Weg hatte er die beiden Tage über viele Male geübt, während er auf Catrionas Rückkehr gewartet hatte, und jetzt bewältigte er ihn ohne jede Schwierigkeit. Früher hätte er keinen Gedanken daran verschwendet, aber jetzt bedurfte es seiner ganzen Konzentration, die paar Schritte zurückzulegen, und der kleine Sieg, den er so errungen hatte, erschien ihm wie ein kolossaler Triumph. Er fuhr mit den Fingern so lange über die Schreibtischplatte, bis er den Stapel Briefe fand, der noch immer dort lag, wo Forbes ihn vor Tagen plaziert hatte.
    »Hier, Miss MacBryan.« Robert hielt

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