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Die Schoene und der Milliardaer

Die Schoene und der Milliardaer

Titel: Die Schoene und der Milliardaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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entschuldigen Sie mich bitte. Ich möchte endlich diesen Sportanzug loswerden.“ Er war auf Dauer tatsächlich zu warm. Aber vor allem wollte sie David entkommen. Sie wusste nicht mehr, wohin mit den Gefühlen, die er in ihr weckte.
    â€žLassen Sie sich Zeit“, sagte er. „Ich schaue mir in der Zwischenzeit Ihre Bücher an.“
    Am liebsten hätte sie ihm den Zutritt zu dem großen vollen Holzregal verwehrt, aber das hätte ihn erst recht neugierig gemacht. Deshalb eilte sie in den kleinen schmalen Flur.
    â€žAuch deutsche, französische und ungarische Literatur in der Originalsprache. Das ist ja eigenartig“, rief er ihr hinterher. „Das müssen Sie mir später erklären.“
    â€žStrengen Sie ruhig Ihren Kopf an, und finden Sie es selbst heraus.“
    Als sie zurückkam, trug sie silberne Ballerinas und ein knöchellanges türkis und hellgrün gemustertes Kleid mit dünnen Trägern, die ihre Schultern freiließen. Holt fand, dass es ihre weibliche Figur weitaus besser zur Geltung brachte als der Trainingsanzug. Auch ihr Haar hatte sie gekämmt und, darüber freute er sich besonders, es offen gelassen.
    â€žWie viele Sprachen sprechen Sie eigentlich?“, fragte er und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Sie sah so schön aus, so merkwürdig unschuldig. Es verschlug ihm fast den Atem.
    â€žEinige.“ Sie lief rasch zur Küchenzeile, als wollte sie ihm entfliehen.
    â€žGoethe und Schiller haben Sie im Original gelesen? Ich habe das Denkmal von ihnen gesehen, als ich in Deutschland war. Ihre französische Abteilung ist auch beeindruckend. Flaubert, Hugo, Dumas, Gautier. Und erst die ungarische. Angefangen mit einem mehrbändigen Werk über die Geschichte des Landes, dann Schriften von Janos, Arany, Kazinczy …“
    â€žSie wissen doch, dass ungarisches Blut in meinen Adern fließt.“
    â€žNichts weiß ich.“ Er musste schmunzeln. „Rowena meint, dass Sie einen ungarischen Akzent haben, und ich glaube, dass ihr Nachname aus Norwegen stammt. Sind das Erkenntnisse? Weshalb machen Sie so ein Geheimnis um Ihre Herkunft? Haben Sie vor irgendetwas Angst? Sie tun ja so, als wären Sie vor fünf Jahren vom Himmel gefallen.“
    â€žVielleicht bin ich auf der Flucht vor Verbrechern.“ Sie machte sich an der Kaffeemaschine zu schaffen.
    â€žDas würde mich nicht wundern.“
    â€žSie trauen mir wohl alles zu, weil sie mir nicht trauen.“
    â€žSchön gesagt. Aber wie soll ich Vertrauen gewinnen, wenn Sie nichts über sich preisgeben? Was für ein Leben haben Sie geführt?“ Er erhob sich vom Sofa, stellte die Bücher, die er aus dem Regal genommen hatte, zurück und begann hin und her zu laufen. „Sie müssen doch Liebhaber gehabt haben.“
    Blitzschnell drehte sie sich um und warf ihm einen eiskalten Blick zu. „Das hört sich an, als hätte ich eine ganze Kompanie vernascht. Die Wahrheit ist: Ich bin auf Männer nicht gerade versessen.“
    â€žIch verstehe. Sie halten die auf Distanz, die ihnen gefährlich werden könnten.“
    â€žDistanz schreckt ab.“ Sie drückte den Knopf der Kaffeemaschine.
    â€žStimmt“, gab er zu. „Distanzierte Frauen wollen sich reizlos machen. Nun frage ich mich, warum Sie auf mich so erotisch wirken?“
    Wieder fuhr sie herum. Diesmal mit geröteten Wangen. „Vielleicht verabscheue ich Sie ja und mit Ihren Sensoren stimmt etwas nicht.“
    â€žEine interessante Theorie. Könnten Sie die näher erläutern?“
    Sie wandte ihm wieder den Rücken zu. „Schwarz oder mit Milch?“
    â€žSchade.“ Er hatte mit einem Ablenkungsmanöver gerechnet. „Schwarz, mit zwei Stück Zucker.“
    â€žEinen Keks oder ein Sandwich dazu?“
    â€žNein, danke. Um Himmels willen, Sonya, kommen Sie doch endlich aus der Küche heraus. Ich beiße nicht.“
    Sie warf ihm wieder einen kühlen Blick zu. „Hetzen Sie mich nicht. Ich habe zu tun.“
    â€žSieht eher so aus, als verschanzten Sie sich.“
    â€žDas stimmt nicht.“
    â€žDoch.“
    â€žGut, wir sind Feinde. Das sind wir doch, oder?“
    Er dachte nach. „Auch wenn Sie es nicht glauben, ich will Ihnen nichts antun.“
    Jetzt kam sie mit dem Tablett aus der Küche, er lief ihr entgegen und nahm es ihr ab, vorsichtig, damit sich ihre Hände nicht

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