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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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ihr erkennen konnte, denn Rachel saß auf ihre Ellbogen gestützt da und hatte das Gesicht in ihren zitternden Händen vergraben. Sie weinte in kurzen, keuchenden Stößen.
    Fiona hielt sich im Hintergrund; sie blieb unschlüssig in der Tür stehen, während Walker entschlossen die Küche mit zwei langen Schritten durchquerte und seine Schwester von ihrem Platz hochzog, um sie an sich zu drücken.

    »Ach, Rachel«, sagte er mit heiserer Stimme, während er seine Wange an ihr Haar drückte.
    »Es tut mir leid, Schatz. Es tut mir so leid.«
    Auch Rachel hatte ihren Bruder fest in die Arme geschlossen. Fiona konnte sehen, wie ihr ganzer Körper von ihrem Kummer geschüttelt wurde.
    »Mein Gott, Tobe, ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie tot ist.«
    Walker murmelte tröstende Nichtigkeiten in Rachels Haar und wiegte sie behutsam in seinen Armen. Fiona kam sich mit einem Mal wie ein Eindringling vor und fragte sich, ob es wohl jemand merken würde, wenn sie einfach wieder verschwand. Sie wollte Walker aber nicht ganz allein lassen, also sollte sie vielleicht lieber im Wohnzimmer warten – oder unten auf der Straße vor dem Haus.
    »Sie waren die besten Freundinnen, und das schon seit … immer«, sagte Jake leise, und die gemurmelten Worte rissen Fiona in die Wirklichkeit zurück.
    »Sie sind zusammen auf die High School gegangen und so. Shelby war die Brautjungfer bei Moms Hochzeit.« Jakes Stimme klang belegt, und seine Hände hielt er tief in den Taschen seiner Jeans vergraben. Seine Schultern waren jetzt nach vorne gebeugt, als müsse er gegen einen kalten Wind ankämpfen.
    »So aufgelöst habe ich sie seit dem Tod meines Vaters nicht mehr gesehen.«
    Fiona gab sämtliche Gedanken an einen Rückzug auf.
    »Ich kann nur schwer nachvollziehen, was sie jetzt durchmacht, aber ich weiß, dass es schlimm sein muss, seine beste Freundin zu verlieren. Das ist ihr praktisch schon einmal widerfahren, als dein Vater gestorben ist, nicht wahr?«
    Auf diese Frage schien Jake nicht vorbereitet gewesen zu
sein, denn er wandte den Blick von seiner Mutter ab und starrte stattdessen Fiona an.
    »Ja, ich denke schon. Ich habe es nie so betrachtet, aber ich glaube, du hast recht. Gut, sie hat meinen Vater oft genug als Idioten beschimpft und gedroht, ihm den Schädel mit der Bratpfanne einzuschlagen, aber er hat meistens gelacht, wenn sie das gesagt hat. Und wenn er nicht lachte, gab er irgendeine alberne Erwiderung ab, bis sie ihrerseits nicht anders konnte, als darüber zu kichern.« Bei der Erinnerung daran verzogen sich seine Mundwinkel zu einem zaghaften Lächeln.
    »Sie waren verrückt aufeinander, aber ich habe mir das immer damit erklärt, dass sie eben beide überhaupt ein bisschen verrückt waren.«
    »Es muss hart gewesen sein, ihn zu verlieren. Für euch beide.«
    »Es war das Schrecklichste, was ich je erlebt habe. Ich weiß nicht, wer mehr geweint hat – sie oder ich. Aber Onkel Tobe war die ganze Zeit da, um sich um uns zu kümmern. Oder um uns herumzuscheuchen und anzuschnauzen, bis wir das Allerschlimmste hinter uns hatten. Und so haben wir es überstanden.«
    Fiona legte den Arm um die Hüfte des Jungen und drückte ihn an sich.
    »Und das werdet ihr auch überstehen.«
    Einen Moment lang sah Jake sie nur an; dann nickte er und legte seinerseits einen Arm um ihre Schultern.
    »Danke, Prinzessin.«
    So blieben sie mehrere Minuten lang in der Tür stehen und überließen Rachel und Walker sich selbst und ihrem gemeinsamen Augenblick der Trauer. Zu sehen, wie Walker eine andere Frau fest in seinen Armen hielt, löste in zweifacher
Hinsicht verwirrende Gefühle in Fiona aus; das erste dieser Gefühle war so etwas wie Eifersucht, etwas, das ihr bisher völlig fremd gewesen war und das sie auch ziemlich überraschte – schließlich wusste sie, dass es sich bei der Frau, um die es hier ging, um Walkers Schwester handelte. Und außerdem kannte man unter Elfen so etwas wie Eifersucht eigentlich überhaupt nicht. Elfen neigten eher zu lockeren Beziehungen, an deren Anfang meist stürmische Leidenschaft stand; doch war die Flamme erst erloschen, trennte man sich ebenso schmerzlos auch wieder freundschaftlich. Und selbst wenn zwei von ihren Leuten einen Bund fürs Leben schlossen, was selten genug vorkam, wurde dies mit einer stillen Zurückhaltung behandelt, die Welten entfernt war von den selbstsüchtigen Empfindungen, die sie überkamen, wenn sie Walker in den Armen einer anderen Frau sah. Und es blieb immer noch

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