Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
Brust.
»Ach, was gefällt Ihnen denn nicht daran? Bin ich da etwa auf einen wunden Punkt gestoßen?«
»Mir gefällt es nicht, wie Sie hier irgendwelche Behauptungen aufstellen, wo Sie doch nicht mehr über mich wissen als den Namen meiner Tante!«
Sie sah ihn mit einem zornigen Funkeln in den Augen an, das Stahl hätte zum Schmelzen bringen können, und er versuchte, sich einzureden, dass das immer noch besser war, als wenn sie ihn so angesehen hätte, als wäre er eine Eiswaffel, die sie am liebsten von oben bis unten abgeschleckt hätte. Schnaubend meldete sich sein Ego zu Wort.
»Sachte, sachte«, sagte er und hielt eine Hand in die Höhe.
»Sie sind doch diejenige mit den magischen Kräften und den spitz zulaufenden Ohren, an denen man Sie als Elfe erkennen kann, und Sie sind auch diejenige, die mir gesagt hat, sie wäre die Nichte von Queen Mab. Somit sind Sie eine Elfenprinzessin. Was gibt’s also dagegen zu sagen, wenn ich die Dinge beim Namen nenne?«
Sie schürzte die Lippen.
«Ich weiß es nicht. Sie sind hier der Hurensohn, also sagen Sie mir, warum es einen Unterschied macht, welche Worte man wählt.«
Walker holte tief Luft und unterdrückte den Impuls, die Zähne zu fletschen. Sie hatte ihren Punkt geltend gemacht – obwohl er noch nie einer Frau begegnet war, die sich dagegen wehrte, Prinzessin genannt zu werden.
»Na schön. Sie wollen also nicht, dass ich Sie so anrede, wie es Ihnen gebührt. Soll mir nur recht sein. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich immer noch nicht weiß, wie es nun weitergehen soll.«
»Was mich betrifft, brauchen Sie sich darüber überhaupt nicht den Kopf zu zerbrechen.«
Man konnte ihren Tonfall nicht gerade als höflich bezeichnen, aber wenigstens hatte sie damit aufgehört, Gift und Galle zu spucken.
»Ich kann auf mich selbst aufpassen. Also vielen Dank dafür, dass Sie mir mit dem Dämon geholfen haben. Dafür bin ich Ihnen wirklich sehr dankbar. War nett, Sie kennengelernt zu haben. Hoffentlich haben Sie ein langes, glückliches Leben. Bis dann.«
Als sie einen Schritt auf die Treppe zu machte, schoss seine Hand vor und packte sie beim Handgelenk.
»Immer langsam. Wo wollen Sie denn jetzt hin?«
»Wie ich bereits gesagt habe, mache ich Ferien. Ich denke, es ist höchste Zeit, dass ich losziehe und mir ein paar Sehenswürdigkeiten anschaue.«
»Klar doch. Weil ich ganz bestimmt die Nichte von Queen Mab unbegleitet, ohne ihre Zauberkräfte und ohne die Erlaubnis, sich hier aufzuhalten, durch Manhattan ziehen lassen werde. Denn das genau haben Sie doch vor.«
Sie verzog den Mund zu einem Schmollen und wollte sich loswinden, aber er hielt sie fest.
»Kann ich davon ausgehen, dass Sie sich jetzt in Sarkasmus flüchten?«
»Von flüchten wollen wir jetzt gar nichts hören, meine Liebste.«
»Wie wäre es damit, dass Sie aufhören, mich zu beleidigen, indem Sie mich wie eine Fünfjährige behandeln, die man nicht unbeaufsichtigt auf die Straße lassen kann? Ich vermag sehr gut selbst auf mich zu achten. Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich bin nach menschlichen Begriffen sogar sehr viel älter als nur erwachsen und ganz bestimmt alles andere als ein hilfloses Baby.«
Bei diesem Rechenbeispiel musste Walker erst einmal schlucken. Er wusste zwar, dass Feen und Elfen Tausende von Jahren alt werden konnten, aber er hatte diese abstrakte Tatsache bisher noch nicht mit der Frau ihm gegenüber in Verbindung gebracht, die für ihn wie ungefähr fünfundzwanzig aussah.
»Ich habe nie behauptet, dass Sie ein hilfloses Baby sind.« Allerdings konnte er nicht verhehlen, dass ihm der Begriff »Baby« sehr wohl und nicht nur einmal in den Sinn gekommen war.
»Aber Sie sind in meinen Augen jetzt eine schutzlose Fee. Das haben Sie eben gerade ja selbst vor mir kundgetan, also brauchen wir uns nicht mit Wortklaubereien abzugeben.«
Ihre blauen Augen wurden ganz schmal.
»Wenn ich so schutzlos bin, wie kommt es dann, dass ich diejenige gewesen bin, die den Dämon so lange in Schach gehalten hat, dass wir beide uns aus dem Staub machen konnten?«
Walker zog es vor, nicht darauf einzugehen. Er musste sie
nicht auch noch dazu ermutigen, ihren niedlichen kleinen Kopf mitsamt Kragen zu riskieren.
»Sie werden nicht von hier abhauen und ganz auf eigene Faust in meiner Stadt umherstreifen. Falls Sie das vorgehabt haben sollten, können Sie es gleich vergessen.«
»Wieso glauben Sie, dass Sie mich aufhalten könnten?«
Er sah sie nur an, zeigte ihr seine
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