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Die Schöne vom Nil

Die Schöne vom Nil

Titel: Die Schöne vom Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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hatte welche – das war zu erwarten bei der völlig aussichtslosen Lage. Von der Funkzentrale kamen weitere Berichte: Keine Spuren! Die Hubschrauber, die wirklich schon den Dschebel Quatrani überflogen, meldeten Ruhe, schlafende Oasen, tiefsten Frieden …
    Nach zwei Stunden geheimer Konferenz, bei der nichts herauskam, versammelten sich alle auf der Terrasse: die Gäste, Suliman ibn Hussein, der Polizeipräsident, die Offiziere, die hohen Beamten aus Kairo. Der Vertreter des Innenministeriums ergriff das Wort.
    »So, wie die Dinge jetzt liegen«, sagte er mit trockener Stimme – er konnte nicht verbergen, daß er sehr aufgeregt war –, »sind die Rebellen in die Wüste entkommen und haben sich dort zerstreut. Wir sind der festen Ansicht, daß es ein politischer Akt war … ein reiner Terrorakt an einem unserer angesehensten Bürger, um Regierung und Bevölkerung zu beunruhigen. Wir rechnen damit, daß derartige Überfälle jetzt häufiger passieren werden, um die innere Ruhe Ägyptens zu stören. Man will den Staat desavouieren, weil er der Terrortaktik der Rebellen nichts entgegenzustellen hat – im Augenblick wenigstens nicht. So tauchen die Terroristen plötzlich auf und sind ebenso plötzlich verschwunden. Ehe die Staatsmacht eingreifen kann, liegen sie längst wieder in ihren Betten.«
    »Das ist doch alles Unsinn!« sagte Dr. Pernam laut. Professor Mitchener stieß ihn an, aber Pernam war nicht zu bremsen. »Was interessieren uns Ägyptens innenpolitische Probleme? Dr. Luisa Alius, eine Ärztin, ist verschwunden – das allein ist wichtig!«
    »Das bereitet uns Sorgen genug …«
    »Sie werden staunen – mir auch!« schrie Dr. Pernam.
    »Wenn Dr. Alius wirklich als Geisel entführt worden ist, dann hören wir bald von ihr.« Der Beamte aus dem Justizministerium schaltete sich ein. »Wir alle wissen doch, wie leicht es ist, eine Geisel im Dschebel Quatrani zu verstecken. Ein Gebiet von einhundert Kilometern Länge und dreißig Kilometern Breite … ein Labyrinth gigantischen Ausmaßes! Das kann man nie durchkämmen.«
    »Außerdem lohnt es sich nicht, einen Riesenaufwand zu betreiben, nur um einen einzigen Menschen, dazu noch eine Ausländerin, zu suchen«, sagte Dr. Pernam sarkastisch. »Warum reden wir hier herum? Warum belügen Sie uns mit freundlichem Lächeln? Sie haben Dr. Luisa Alius bereits abgeschrieben.«
    »Aber nein! Wir nehmen die Sache sogar sehr ernst. Dr. Alius hat Kenntnis von Giften, die geruch- und geschmacklos sind und mit denen man – um nur ein Beispiel zu nennen – das Trinkwasser verseuchen könnte. Hunderttausende von Menschen könnten getötet werden … Wenn die Rebellen Dr. Alius zwingen, solch ein Gift zu verraten, erleben wir eine Katastrophe nie gesehenen Ausmaßes! Ist Ihnen das klar?«
    »Dr. Alius wird so etwas nie preisgeben.«
    »Kennen Sie die arabischen Methoden der ›Befragung‹?«
    »Sie wird lieber sterben.«
    »Sie ist eine Frau! Keine Frau hält das aus, was man mit ihr machen wird! Wenn die härtesten Männer an solchen Verhören zerbrechen, wie soll Luisa Alius die überstehen?«
    Der Beamte des Justizministeriums blickte sehr ernst in die Runde. »Meine Herren, die Lage ist ernster, als wir alle ahnen! Hören wir von Dr. Alius nichts mehr als Geisel im Austausch gegen Forderungen, dann hat man sie wegen ihres toxikologischen Wissens entführt! Wissen Sie, was das heißt? Wir können alle nur innerlich zittern und Allah anflehen, daß er uns beisteht.«
    »Das ist natürlich eine Möglichkeit«, sagte Dr. Pernam spöttisch. »Allah muß ja den Dschebel Quatrani genau kennen! O Himmel, Sie gehen mir alle auf die Nerven, meine Herren! Ich will weg! Geben Sie den Befehl, mich aus dem Haus zu lassen!«
    Er wandte sich ab und lief von der Terrasse ins Haus. Frank Herburg folgte ihm und erreichte Pernam noch an der großen Eingangstür. Hier standen Fallschirmjäger mit Maschinenpistolen. Ein Funkgerät zirpte – anscheinend gab man Befehl, den verrückten Engländer passieren zu lassen.
    »Wo wollen Sie hin?« fragte Herburg und hielt den Kameraden am Ärmel fest.
    »In unsere Gräberstadt. Und dort lade ich den Jeep voll und brause los.«
    »Zum Dschebel Quatrani?«
    »Genau! Einer allein, glaube ich, findet Luisa eher als eine ganze Armee. Ich habe genug Geld gespart, um jeden zu bestechen, der etwas gehört oder gesehen hat.«
    »Aber das ist doch Wahnsinn, Harris! Wo wollen Sie denn mit der Suche anfangen?«
    »Hier – vor diesem Haus!«
    »Das haben schon

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