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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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hatte. Vierzig Pfund! Da hatte sie ja in der High School von Scudertown noch mehr gewogen. Es war schon hart, zehn Pfund abzunehmen. Aber das vierfache?
    Doch wenn das die Voraussetzung war, gedachte Mary Jane das Essen drastisch zu reduzieren und sich noch mehr zu bewegen. Sie wollte beweisen, daß sie es ernst meinte. Also nickte sie und stand auf.
    »Vierzig Pfund, Miss Moran. Dann sehen wir, was an Ihnen dran ist.«
    Mary Jane nickte noch einmal und schaffte es dann irgendwie, aus dem Sprechzimmer zu stolpern.

18.
    »Wohin fahren wir denn?« fragte Dean, weil Dobe angekündigt hatte, er wolle ihnen etwas zeigen.
    »Das wirst du schon sehen, mein Junge. Nach ein paar Kilometern sind wir da.«
    Sharleen stützte beide Arme auf Deans Sitz vor ihr. »Was kochen Sie und Oprah da aus, Dobe?« fragte sie launisch. Sie bedauerte tief, daß Dean und sie ab morgen auf eigene Füße gestellt sein würden. Ab Bakersfield. Dobe hatte sich während der ganzen gemeinsamen Reise als Gentlemen gezeigt. Er hatte Sharleen und Dean kein einziges Mal zu einer Notlüge gezwungen oder sich Übergriffe bei Sharleen geleistet. Das änderte nichts daran, daß Sharleen um Dobes unsauberen Machenschaften wußte. Es wurde ohnehin Zeit, daß sie und Dean ihr Leben wieder selber in die Hand nahmen. Wie sie das bewerkstelligen sollten, wußte sie noch nicht genau. Doch sie glaubte fest an Gottes Hilfe. Hatte er sie nicht auch heil bis Kalifornien gebracht?
    Natürlich hatten sie gesündigt. Sie hatten mindestens zwei Gebote übertreten. Sharleen betete jeden Abend um Vergebung ihrer Sünden. Doch sie erinnerte sich auch immer wieder an Mommas letzte Worte: Sie mußte für Dean sorgen.
    Wie ihr das bisher ohne Dobes Hilfe gelungen wäre, wußte sie allerdings nicht. Dobe hatte auch einige Gebote übertreten. Soviel stand fest. Sie dachte an die Geschichte von dem Wanderer, der in die Hände von Dieben fällt und von dem guten Samariter gerettet wird. Doch sie wußte nicht, ob die Bibel etwas darüber sagte, was geschah, wenn Samariter und Dieb ein und dieselbe Person waren.
    »Auskochen sollte ich etwas?« entrüstete sich Dobe. »Ich bitte dich, junge Frau, traust du mir so etwas zu?«
    Sofort beschwichtigte Dean: »Sharleen hat das nicht richtig ausgedrückt. Sharleen, entschuldige dich bei Dobe. Er hat uns so geholfen.«
    »Verzeihen Sie, wenn ich Ihre Gefühle verletzt habe, Dobe«, sagte Sharleen lächelnd. Dobe fuhr nun langsamer. »Wir sind da.«
    »Meine Güte, so viele Autos!« rief Dean verblüfft. Auf zehn Hektar wurden hier Gebrauchtwagen angeboten. Dean sprang aus dem Wagen, kaum daß Dobe hielt.
    Dobe winkte einem Mann hinter dem Fenster seines Verkaufsraums zu und schritt dann mit Sharleen und Dean die endlose Reihe von Gebrauchtwagen entlang. Er hielt bei einem Wagen mit dem Schild: »Sonderangebot $ 1999.«
    »Es wird Zeit, daß wir ein Auto kaufen«, stellte Dobe fest. Das Auto war ein Datsun 280 Z, silberfarben.
    Sharleen stand neben Dobe. Dean ging um das Fahrzeug herum, klopfte auf das Dach, trat gegen die Reifen.
    »Das ist ein Schmuckstück, Dobe. Silbern wie Ihres. Aber wozu brauchen Sie ein neues Auto, Dobe? Ihres ist doch total gut. In dem hier hätten Sie viel weniger Platz für sich und Oprah.«
    »Es ist nicht für mich. Ich dachte, es würde euch gefallen.« Dean riß die Augen auf. »Uns?«
    »Warum nicht? Oprah und ich wollen euch beiden etwas schenken. Zum Abschied. Ihr habt einem alten Mann gutgetan und ihm Gesellschaft geleistet.« Dobe wandte sich an Sharleen. » Und in Kalifornien braucht ihr ein Auto. Ich habe gehört, daß man hier Leute ohne Auto verhaftet.«
    Bevor Sharleen etwas sagen konnte, trat ein kleiner, dicker Mann mit einem Zylinder auf dem Kopf zu ihnen. »Willkommen beim Ehrlichen Abe. Ehrlichkeit ist bei mir Trumpf. Darum der Name. Wenn ich Ihnen nicht helfen kann, werde ich Ihnen auch nicht schaden. Wie geht's, Mr. Samuels? Ist das der junge Mann, von dem Sie mir erzählt haben?«
    Dobe bestätigte das. Da flüsterte Sharleen Dobe zu. »Wir stehen ohnehin tief in Ihrer Schuld, Dobe. Seit wir Sie kennengelernt haben, durften wir leben wie reiche Leute. Wir haben besser gegessen als bei einem Leichenschmaus auf dem Land. Und Sie waren stets gut zu uns. Sie sollten uns wirklich nicht noch mehr beschenken.«
    »Ihr würdet mir aber eine große Freude machen, Sharleen. Für mich war das eine unvergeßlich schöne Zeit. Mir ist, als wärt ihr meine Kinder. Und geholfen habt ihr mir auch. Ihr habt

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