Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
Vom Netzwerk:
und wir zucken alle zusammen – Autumn am allerheftigsten. Sie flitzt quer durchs Zimmer zu ihrer Handtasche und holt es heraus. «Hallo», sagt sie, kehrt uns den Rücken zu und geht in eine Ecke.
    Da wir sonst nichts zu tun haben, spitzen wir die Ohren. Als sie zu uns zurückkommt, tun wir so, als hätten wir überhaupt nichts mitbekommen.
    «Ich habe gerade eine sehr schlechte Nachricht bekommen», sagt sie. Autumn wendet sich an mich, die Augen randvoll mit Tränen.
    «Pass auf, dein Make-up», ermahne ich sie. Chantal istschon wieder mit einem Papiertaschentuch zur Stelle. «Die Chancen, dass irgendeine von uns mit intakter Mascara die Kirche betritt, stehen eher schlecht.»
    «Das spielt wohl leider keine Rolle mehr», schluchzt Autumn. «Ich befürchte, ich kann heute doch nicht deine Brautjungfer sein.»

63
    «Du
musst jemandem etwas abliefern? Was denn?», möchte ich wissen.
    Autumn zerrt eine Sporttasche aus der Ecke. «Das hier.» Nadia, Chantal und ich wechseln einen verständnislosen Blick.
    «Der Kerl, der mich vor ein paar Tagen nachts überfallen hat – es ging ihm um diese Tasche hier», fährt Autumn fort. «Sie gehört ihm. Und mein lieber Bruder wollte das bislang nicht so recht einsehen.»
    «Was ist denn da drin?»
    «Kuscheltiere.» Autumn öffnet den Reißverschluss und holt einen flauschigen Teddy heraus. «Mit einem Schwarzmarktwert von mindestens einer Million Pfund.»
    Ich starre Autumn ungläubig an. «Du transportierst mit einem Brautjungfernkleid eine Tasche voll harter Drogen?»
    «So könnte man es zusammenfassen», bestätigt Autumn.
    «Warum hast du das Zeug mitgebracht?»
    «Ich konnte es ja wohl kaum in meiner Wohnung lassen. Die wären sonst vielleicht noch bei mir eingestiegen. Da dachte ich, hier ist die Tasche sicherer. Außerdem habe ich Anweisung bekommen, mich rund um die Uhr für die Übergabebereitzuhalten.» Sie seufzt tief auf. «Na ja, und nun haben sie mich gerade angerufen. Ich muss die Tasche jetzt abliefern.»
    «Jetzt sofort?»
    «Es ist nicht weit von hier», erzählt sie, «aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe, wieder rechtzeitig zurückzukommen. Falls alles nach Plan verläuft, meine ich.»
    «Lässt sich das denn nicht verschieben?», frage ich. «Sag denen doch, dass du gerade auf einer Hochzeit bist und das Zeug morgen übergibst.»
    «Das ist nicht die Sorte Leute, die man warten lässt, Lucy», gibt sie zurück. «Du weißt, wie viel mir deine Hochzeit bedeutet, aber ich kann Richard jetzt nicht hängen lassen. Er sagt, dass sie ihn umbringen, wenn sie die Tasche nicht zurückbekommen.»
    «Und da schickt er dich ganz alleine los, zu solchen Typen?»
    «Was bleibt ihm anderes übrig?»
    «Weiß Addison Bescheid?», fragt Nadia.
    Autumn nickt. «Ich hab euch das nicht erzählt, weil ich euch nicht den Tag verderben wollte, aber zwischen Addison und mir herrscht Funkstille, seit er herausgefunden hat, was ich tun will. Er hat seine Sachen gepackt und ist in seine eigene Wohnung zurückgefahren. Er war unglaublich wütend, dass ich bereit bin, so etwas zu machen.»
    Offen gestanden, so ganz überrascht mich das nicht.
    «Ich kann ihm keinen Vorwurf machen.» Autumns Augen füllen sich erneut mit Tränen, und ihre Stimme bebt. «Er hat es zu Recht satt, dass bei mir immer Richard an erster Stelle kommt. Aber das hier ist das letzte Mal, das
allerletzte
Mal, so wahr mir Gott helfe.»
    Ich würde mir gern die Haare raufen, aber dann würdeich mir mein verdammtes Diadem abreißen. «Das kannst du nicht machen», beschließe ich. «Nicht allein.»
    Autumn, Nadia und Chantal wechseln wieder besorgte Blicke.
    «Wir sind Meisterdiebe», rufe ich ihnen in Erinnerung. «Unsere
Schmuckrückführungsoperation
war doch ein Gaunertrick wie aus dem Lehrbuch. Wir sind vier Frauen, die sich bereits im Kampf mit zwielichtigen Gestalten aus der Unterwelt bewährt haben.» Meine latente kriminelle Energie ist erwacht. «Zusammen schaffen wir das.»
    Chantal setzt sich mit einem Plumps aufs Bett.
    «Wir könnten in die Stadt zurückrasen, am besten mit dir, Chantal, hinterm Steuer. Du bist doch die reinste Rennfahrerin, wenn du willst.» Ich selbst will lieber nicht fahren, da ich bei meinem letzten Versuch einem Kleintransporter reingedonnert bin. «Meinst du, du könntest uns in zwei Stunden hin- und zurückbringen?»
    «Das wird aber ein Wettrennen mit dem Fotografen», wendet sie ein und beißt sich nervös auf die Lippen.
    «Dann gibt es halt nicht ganz so viele Fotos

Weitere Kostenlose Bücher