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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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geblieben. Ich war sogar ein bisschen stolz auf mich, weil er so charmant und liebevoll war und es noch immer regnete und   … na ja. Ich seufze laut und schiebe mir noch eine Trüffel aus meinem Vorrat vom Chocolate Heaven in den Mund.
    Mr.   Sexy haut mir krachend eine Akte auf den Schreibtisch. Die Wiederbefreundungsoperation mit ihm ist leider schiefgelaufen. Den Kaffee, den ich ihm gebracht habe, hat er nicht angerührt. Und all meine Versöhnungsgesten in Form von Schokoriegeln hat er zurückgewiesen.
    «Ich störe Sie ja nur ungern in Ihren Träumereien», sagt er scharf. Hastig setze ich mich aufrechter hin und bemühe mich, arbeitsam auszusehen. «Aber ich denke gerade über die Organisation einer Teambildungsmaßnahme nach.»
    Unwillkürlich stöhne ich auf. «Schon wieder?», frage ich. «Haben wir in diesem Büro nicht schon genug Demütigungen erlebt? Ich dachte, der kleine Zwischenfall mit Ihrem gebrochenen Bein hätte Ihnen die Lust daran endgültig verdorben.» Der Beinbruch war das Ergebnis eines Teambildungsdesasters, bei dem ich, rasend vor Eifersucht, einen Unfall mit einem Gokart verursachte.
    «A team that plays together stays together», antwortet Mr.   Sexy mit einem seltsam hochgereckten Kinn.
Ein Team, das gemeinsam spielt, bleibt zusammen.
    «Ich hasse diese neue, übellaunige Büroversion von Aiden Holby», bemerke ich freimütig. «Kann nicht mein alter Boss wieder zurückkommen, der mich Herzchen nannte und mich meine Arbeitszeit vertrödeln ließ? Ich kann auch bitte, bitte sagen, wenn du willst?»
    Aiden ignoriert mein Flehen. «Ich hatte an eine Paintball-Schlacht gedacht.»
    «Na super. Finden Sie nicht, dass ich neulich mit dem Gokart schon genug Unheil angerichtet habe? Jetzt drücken Sie mir also auch noch ein Gewehr in die Hand? Man könnte meinen, Sie lernen nie etwas dazu.»
    Mein Handy piept, und ich nehme unbedacht ab. Es ist Marcus, und ich spüre, dass ich rot werde. «Oh, hi», sage ich. «Im Moment kann ich nicht reden. Ja, ich bin im Büro.» Marcus sagt mir, dass er mich liebt. «Ja. Gut. Danke. Tschüs», erwidere ich und lege auf, ohne zu fragen, was Marcus eigentlich wollte – falls er überhaupt irgendwas wollte.
    «Marcus?» Mr.   Sexy beäugt mich kritisch. «Man könnte meinen, dass
Sie
nie etwas dazulernen.»
    «Wir sind einfach nur Freunde.»
    Mr.   Aiden Holby schnaubt. «Sie sind wirklich selten dämlich, Lucy», sagt er. «Und das Schlimmste ist, Sie wissen es sogar selbst.»
    Doch bevor mir eine schlagfertige Antwort einfällt, fliegt die Tür krachend auf und die Klänge von «Love Lifts Us Up Where We Belong» dringen mit ohrenbetäubender Lautstärke in das Großraumbüro. So wie alle anderen im Raum stehe ich auf und recke den Hals, um zu sehen, was da los ist.
    In einer wahren
Ein-Offizier-und-Gentleman-
Paradeuniform
und dazu passendem Militärkäppi kommt Marcus quer durch das Büro auf mich zu, den Ghettoblaster in der weiß behandschuhten Hand. Er sieht Richard Gere jetzt wirklich verdammt ähnlich. Sowohl Mr.   Sexy als auch ich stehen vollkommen verdattert da.
    Marcus stellt den dröhnenden Rekorder auf meinem Schreibtisch ab. Mit einem selbstzufriedenen Grinsen geht mein ehemaliger Verlobter um meinen Chef herum und baut sich vor mir auf.
    «Marcus», stottere ich. «Was soll das?»
    Als wäre das das Stichwort gewesen, hebt er mich mit einem leisen Ächzen auf seine Arme. «Ich bin gekommen, um dich von der grässlichen Schinderei in diesem Ausbeutungsbetrieb zu erlösen.»
    Ich beginne zu kichern.
    Aiden Holby sieht sehr zornig aus – und sein Paintball-Vorhaben scheint auf einmal in weite Ferne gerückt.
    «Marcus, lass mich runter», protestiere ich, muss aber so schrecklich lachen, dass mein Widerspruch nicht allzu wirkungsvoll ist. Ob Mr.   Sexy
Ein Offizier und Gentleman
überhaupt kennt?
    Im Hintergrund singen Joe Cocker und Jennifer Warnes weiter, während ich hysterisch kichernd von meinem Ex-Verlobten weggetragen werde. Alle im Büro lächeln, und eigentlich müsste mir jetzt wie im Film jemand etwas Ermutigendes nachrufen – aber das tut keiner. Dann kommt plötzlich Bewegung in Targas Verkaufsteam und alle applaudieren Marcus, der mich unverfroren in seinen Armen davonträgt. Alle außer einem natürlich.
    Ein Blick über die Schulter zeigt mir, dass Mr.   Sexy von diesem Akt alles andere als beeindruckt ist. Sein Gesichtist wie versteinert. Ich versuche, einen letzten Rest von Anstand zusammenzukratzen. «Morgen komm

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