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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Connor an. »Connor McPherson, ich bewundere Eure Kühnheit, hier aufzutauchen. So wie ich das sehe, habt Ihr das Richtige getan.« Sein Blick glitt zu den Lagerhäusern hinter Connor hoch, und ein unmerkliches Lächeln zuckte über seine Lippen. »Ihr habt dennoch den falschen Moment gewählt. Ihr seid vogelfrei, und aus diesem Grund muss ich Euch verhaften. Übergebt mir Euer Schwert. Ich verspreche Euch, dass Euch nichts geschieht.«
    »Niemals, Sir Rupert.« Connor senkte leicht den Kopf. »Ich weiß Eure Höflichkeit zu schätzen, aber Ihr solltet kein Versprechen geben, das Ihr nicht halten könnt. Und mein Schwert kann ich Euch leider nicht aushändigen. Ich fürchte, ich benötige es noch.« Er lächelte ebenfalls, kalt und drohend.
    Sir Rupert nickte. »Dachte ich mir.« Er wiegte den Kopf hin und her. »Eine wahrlich verfahrene Situation, Sire, denkt Ihr nicht auch?«
    Connor zuckte mit den Schultern. »Nun …«
    »Es ist das Recht eines Königs«, ertönte plötzlich laut und deutlich Joans Stimme, »als erste Tat, wenn er den Boden seines geliebten Reiches betritt, Gnade walten zu lassen, Sirs!« Sie sah zu ihrem Gemahl hinüber, der mittlerweile einige Schritte vorgetreten war, begleitet von Connors Leuten, die ihn nach wie vor mit gezückten Waffen beschützten. »Das ist Connor McPherson, Sire, unrechtmäßig von Euren wahren Feinden …«, ihr Blick streifte den Herzog, der mittlerweile umringt von seiner Garde auf dem Podest stand, »für vogelfrei erklärt.«
    »Wohlan«, Jakob ignorierte den Wutschrei seines Onkels ebenso wie die Gefahr, in der er sich nach wie vor befand. »Hiermit, Connor McPherson«, fuhr er laut fort, »hebe ich das Verdikt meines Onkels gegen Euch auf und gebe Euch alle Rechte eines freien Bürgers dieses Landes zurück.«
    Die Clansmänner jubelten, und die Menge, die immer noch nicht ganz verstand, was hier vorging, schloss sich den Jubelrufen an.
    Sir Rupert senkte seine Klinge und nickte. »Gut«, sagte er, als auch Connor sein Schwert herunternahm. »Dann habe ich keinen Grund mehr …«
    »Feuer!« Robert Stewart brüllte seinen ganzen Zorn in diesem einen Wort heraus. »Schießt endlich, verdammt! Worauf wartet ihr?« Er fuhr wütend zu der Mole herum, auf der seine Bogenschützen … Ihm traten fast die Augen aus den Höhlen, als er sah, dass seine Männer überwältigt worden waren. Sie standen entwaffnet auf der Mole, umringt von einer Gruppe von schottischen Clanmitgliedern. Ihre Tartans zeigten die Farben der McPhersons, der Grants, der Frasers, der Gordons, der Shaws …
    Robert wusste, dass er verloren hatte. Ihm blieb nur noch eine Möglichkeit. »Greift ihn an!«, brüllte er und deutete auf den König. »Er … er ist … er will …« Ihm fiel kein überzeugendes Argument ein. Er sah sich nach dem Herzog um, doch der machte keine Anstalten, in den Kampf einzugreifen. Seine Leute hielten zwar immer noch die aufgeregte und verwirrte Menge ab, aber sie hatten ihre Waffen nicht gezogen und warteten auf einen Befehl des Herzogs.
    Robert stieß einen wilden Fluch aus, als er sein Schwert zückte. »Los!, sage ich. Greift diese verdammten Highlander endlich an. Sie … sie wollen den König …!«
    Seine Leute reagierten. Sie näherten sich der kleinen Gruppe um Jakob, und einen Moment sah es so aus, als würde es doch zu dem Blutvergießen kommen, das Connor und Sir Archibald befürchtet hatten.
    In dem Moment hallte eine laute Stimme über das Dock.
    »Das würde ich nicht tun, wenn ich an eurer Stelle wäre!« Lautes Klappern folgte den Worten, und alle Blicke richteten sich auf die beiden Lagerhäuser, die sich direkt gegenüber der Anlegestelle befanden.
    Die bisher verschlossenen Läden waren geöffnet worden, und in sämtlichen Türen und Fenstern standen Armbrust- und Bogenschützen. Sie hatten ihre Pfeile und Bolzen aufgelegt und zielten auf die Soldaten Robert Stewarts. Aus dieser Entfernung wäre eine Salve verheerend, das wussten auch die Männer des Statthalters, zumal sie keine Deckung hatten und keine Eisenrüstungen trugen. Die Schützen in den Fenstern hatten zwar keine Clanfarben angelegt, aber der Mann, der gesprochen hatte, trug sichtbar ein Tuch in dem blaugrünen Tartan der McPhersons über der Brust. Sein wallendes rotes Haar und sein ebenso roter Bart hoben sich deutlich davon ab.
    Buffon O’Dermick winkte Connor vergnügt zu. Er genoss seinen Auftritt sichtlich. Dann verbeugte er sich in Richtung Jakobs. »Sire«, rief er. »Zu

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