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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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anzusehen. Und sie … Juliet errötete heftig, als sie daran dachte. Sie hatte sich in ihren Träumen benommen wie eine läufige Hündin! Sie hatte sich ihm an den Hals geworfen, ihm das Hemd vom Leib gerissen und sich stöhnend unter seinen Liebkosungen im hohen Gras am Ufer gewunden. Ihr Körper hatte förmlich geglüht, ihr Busen war fast schmerzhaft angeschwollen und ihr Schoß war heiß und weich und verlangend gewesen …
    Juliet schluckte, als schon bei der Erinnerung ihre Brüste schmerzhaft zogen und ihr heiß zwischen den Beinen wurde. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Das heißt, so ganz stimmte das nicht. Selbst im kalten Wasser des Elfenteichs war ihr heiß geworden, als sie die Blicke des Mannes auf sich gespürt hatte. Wütend schob sie den Gedanken beiseite.
    Denn selbst wenn dieser Fremde kein Wilderer war, würde sie ihn kaum wiedersehen. Damit war jede Gefahr gebannt, dass sie erneut in diesen unwürdigen Zustand versank, in dem sie keine Kontrolle über sich und ihren Körper mehr zu haben schien. Und sollte Nanette sich auch noch so sehr über ihr keusches Leben amüsieren und spotten, dass sie noch als eine weitere Jungfrau von Schottland in die Geschichte eingehen würde, sie wusste, was sie wollte: einen Mann, der sie respektierte und achtete, keinen, bei dem sie sich fühlte … als wäre sie die einzige begehrenswerte Frau auf der Welt und er der einzige Mann, der ihr Verlangen stillen konnte.
    Sie holte tief Luft, als sich ihr Blick schärfte und sie ihre Umgebung wieder wahrnahm.
    Nanette seufzte gerade in gespielter Verzweiflung auf. »Warum hast du das großzügige Angebot des Herzogs bloß abgelehnt?«, wollte sie wissen. »Wir könnten auf weichen, gepolsterten Sitzen reisen, in einer wohlriechenden Kutsche, die sogar gefedert ist, wie es sich gehört, statt in diesem nach Schweineschinken und Rosenwasser stinkenden Vehikel, mon Dieu!«
    »Hör endlich damit auf, Nanette!« Juliet riss ihren Blick von den Hügeln, den schroffen Felsen und dunklen Wäldern los, die an dem Fenster der Kutsche vorüberzogen, während sie auf dem schmalen staubigen Weg entlangholperten, an dessen Ende sie endlich einen Blick auf Mandrake Manor werfen können würden. Das jedenfalls hatte Sir Rupert ihr versichert, als er neben die Kutsche geritten war und sich mit einem spöttischen Grinsen nach dem Befinden der Ladys erkundigt hatte, für das Juliet ihn liebend gern geohrfeigt hätte.
    Das musste schon vor Stunden gewesen sein, und immer noch war ihr ersehntes Ziel ebenso wenig in Sicht gekommen wie Argyll von Albany, der es vorzog, nicht den Staub zu schlucken, den die Kutschen aufwarfen, und sich zu seiner Tochter gesetzt hatte. Zum Glück.
    Juliet hatte nicht die geringste Lust gehabt, sich mit dem Herzog zu unterhalten. Der Mann war ihr schon bei ihrer ersten, sehr kurzen Begegnung unheimlich gewesen. Und es behagte ihr ganz und gar nicht, dass er sie auf dem Weg zur Burg der McPhersons eingeholt und ihnen seine Begleitung und seinen Schutz förmlich aufgedrängt hatte.
    »Ich verstehe dich nicht!« Nanette lehnte sich auf ihren Fellen zurück und betrachtete ihre Freundin gereizt. »Seit wir von diesem Elfenteich zurückgekehrt sind, weichst du mir aus. Dabei weißt du ganz genau …«
    »Wie neugierig du bist?« Juliet lachte. »Ja, das weiß ich zur Genüge, Nanette, aber ich habe dir schon mehr als einmal gesagt, dass dieser Vorfall nichts zu …«
    »Wenn es ein Einhorn gewesen wäre, hättest du wirklich große Chancen gehabt, es zu zähmen.« Nanette DeFleurilles kicherte anzüglich.
    »Nanette! Es reicht!« Juliets Augen funkelten zornig. »Es wäre mir wirklich lieber, wenn du anfangen würdest, dir mehr Gedanken um unsere Aufgabe zu machen und dir nicht ständig über mein Liebesleben den Kopf zu zerbrechen. Mit Letzterem komme ich sehr gut alleine zurecht.«
    Nanette gab sich nicht so schnell geschlagen. »Das glaube ich gern«, erwiderte die junge Adlige. »Es gibt ja auch keines, also brauchst du kaum …«
    »Nanette!«
    »Schon gut, schon gut. Du hast ja recht, verzeih.« Nanette zupfte gedankenverloren an einer Locke ihres brünetten Haares, die kunstvoll gebrannt an ihrer Schläfe herunterbaumelte. »Aber ich frage mich trotzdem, warum du nicht mit Herzog Argyll und seiner Tochter zusammen fahren wolltest. Es wäre doch eine großartige Gelegenheit gewesen, herauszufinden, was er eigentlich vorhat, oder nicht?«
    Juliet schüttelte den Kopf, obwohl der Einwand ihrer Freundin

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