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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Mandrake Manor erzählt hatte, wenn auch recht zögerlich. Buffon hatte ihm jedes pikante Detail der Begegnung förmlich aus der Nase ziehen müssen. Der Ollave unterdrückte ein Grinsen, als er einen Schritt zurücktrat. Nun, dachte er amüsiert, während sein Blick wieder zu der Begleiterin der Schönen glitt, die ihn immer noch anstarrte, das verspricht ein amüsanter Abend zu werden, und leckte sich unwillkürlich voller Vorfreude die Lippen.
     
    Wie kommt sie hierher? Und wieso befindet sie sich in Begleitung des Herzogs?
    Es gab keinen Zweifel, dass diese Frau, die soeben diesem … – Schweinekarren, bei Gott! – entstiegen war, als wäre das Vehikel die Krönungskutsche des Königs, die schöne Unbekannte vom Elfenteich war. Seine Nymphe!
    Connor biss die Zähne zusammen, als er sich bewusst wurde, dass er nicht allein auf dem Balkon stand. Und er war froh, dass er heute keine enge Lederhose, sondern seinen Kilt in den Clanfarben trug. Er wagte es nicht, an sich hinunterzusehen, aber er spürte sehr deutlich, wie seine Männlichkeit gegen die Gürteltasche stieß, die er um die Hüfte trug, und vor seinen Lenden baumelte.
    Verflucht sollte sie sein! Wie sollte er es überstehen, sie zu begrüßen, sich ihr zu nähern und ihr möglicherweise noch galant die Hand zu küssen? Wenn er doch nichts lieber getan hätte, als sie sofort hier im Burghof an sich zu reißen und …
    Connor stieß vernehmlich die Luft aus, atmete zweimal tief durch und zwang sich, an etwas anderes zu denken.
    Zum Glück kam ihm der Herzog zu Hilfe.
    »McPherson! Connor McPherson, Ihr seid es also tatsächlich und leibhaftig!«
    Die näselnde, arrogante Stimme dieses verhassten Mannes hatte noch nie so willkommen in Connors Ohren geklungen wie jetzt. Sie wirkte wie ein Eimer eiskalten Quellwassers. Connor riss seinen Blick von der zauberhaften Erscheinung los, die ihn ebenso fassungslos musterte, wie er sie angestarrt hatte, und richtete ihn auf den Herzog.
    »Durchlaucht.« Connor verbeugte sich knapp. Dann richtete er seinen Blick auf die schöne junge Frau an der Seite des Herzogs, die ihn aufmerksam betrachtete. »Lady Aylinn!« Er verbeugte sich wieder und lächelte. »Ich bin überrascht, Euch so bald wiederzusehen.«
    Der Herzog blieb am Fuß der Treppe stehen. Aylinn löste sich von seinem Arm und stieg langsam die Stufen herauf.
    Endlich riss sich Connor aus seiner Erstarrung, stieß sich beinahe brüsk von der steinernen Balustrade ab, drehte sich um und ging die Treppe hinunter. Seine Gefährten folgten ihm auf dem Fuß, während die Chieftains sich nicht von der Stelle rührten, sondern den Herzog nur feindselig anstarrten.
    Schließlich stand Connor Aylinn von Albany gegenüber, verbeugte sich und nahm ihre Hand, die sie ihm entgegenstreckte.
    »Bald?«, sagte sie so leise, dass nur er es hören konnte. »Es ist immerhin fast sieben Jahre her, Connor.«
    Er zögerte. Ihre Stimme klang anders, weniger vertraut, als er erwartet hatte. Er hatte noch ihre letzten Worte im Ohr, als sie sich damals voneinander verabschiedet hatten. Sie hatten nicht gewusst, ob sie sich jemals wiedersehen würden, aber Aylinn, die schöne, wilde, unzähmbare Aylinn, hatte versprochen, auf ihn zu warten. Sie hatte es ihm ins Ohr geflüstert, mit ihrer warmen, etwas heiseren Stimme.
    Einer Stimme, die anders klang als die, welche jetzt seinen Namen aussprach. Sieben Jahre sind allerdings eine lange Zeit, dachte Connor, während er einen Handkuss andeutete, ohne dass seine Lippen ihren Handschuh berührten, und sich dann aufrichtete. Als er ihr in die Augen schaute, sah er die Enttäuschung in ihnen aufblitzen. Sie spürt es auch, schoss es ihm durch den Kopf. Sie empfindet dasselbe. Der Zauber … ist verschwunden.
    Er sah Aylinn forschend an. Sein Blick glitt über ihre Züge, die ihm einst so vertraut erschienen waren und die er jetzt kaum wiedererkannte.
    Ihre Augen schimmerten feucht, als sie seinen Blick erwiderte. Einen Moment lang hielt der Bann der Erinnerung sie beide noch gefangen, doch dann …
    … trat Connor zurück, verbeugte sich erneut vor ihr, langsam, respektvoll und fast ein wenig bedauernd. »Willkommen auf Mandrake Manor, Lady Aylinn«, sagte er. Er war selbst ein wenig überrascht, wie kühl und beherrscht seine Stimme klang. Er ließ ihre Hand los, verharrte eine winzige Sekunde und stieg dann die Treppe hinab zu dem Herzog, der vor der ersten Stufe stehengeblieben war und dieses kurze Intermezzo mit seinen kalten,

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