Die Schuld wird nie vergehen
geleitet haben, aus der Welt schaffen.«
Der General drehte sich zu McDermott herum. »Was halten Sie davon, Bryce?«
»Ich stimme Brendan zu. In dem Gerichtssaal drängt sich die gesamte Presse des Landes. Sie haben alles notiert, was Ihre Tochter und Rice behauptet haben. Wenn Sie auf diese Anschuldigungen nicht die richtige Antwort geben, werden die Medien anfangen zu spekulieren. Wir sollten diesen Unsinn im Keim ersticken.«
Wingate seufzte erneut. »Sie haben recht. Ich kann nicht behaupten, dass es mich froh stimmt, meiner Tochter gegenüberzusitzen und Dinge sagen zu müssen, die Ihre Überzeugung zementieren wird, ich wollte Ihr Leben zerstören.«
»Das verstehe ich, Sir, und ich werde versuchen, so weit wie mir möglich ist, auf Ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen«, versprach Brendan.
»Ich nehme an, Mrs. Vergano teilt Ihre Einstellung nicht?« »Nein, Sir, ganz bestimmt nicht.«
Brendan Kirkpatrick und General Wingate marschierten durch die Doppeltür in den Gerichtssaal. Die Leibwächter des Generals umringten sie, und Bryce McDermott folgte ihnen auf dem Fuß.
Plötzlich flammten die Scheinwerfer der Fernsehkameras auf, und im Korridor brach die Hölle los. Dann schlössen sich die Türen, und der General ging zum Zeugenstand. Er blickte starr geradeaus, als nehme er eine Parade ab. Als er auf der Höhe seiner Tochter war, blieb er kurz stehen und lächelte sie bedauernd an. Vanessa antwortete mit einem hasserfüllten Blick. Wingates Lächeln erlosch, und er schüttelte traurig den Kopf.
Nachdem der Gerichtsdiener ihm den Eid abgenommen hatte, setzte sich der General in den Zeugenstand.
»Waren Sie jemals verheiratet?« begann Kirkpatrick, nachdem er Wingates militärische und unternehmerische Vergangenheit aufgeführt hatte.
»Ja, mit Charlotte Kohler, einer wundervollen Frau.«
»Was ist mit ihr passiert?«
Wingate senkte den Blick. »Sie kam bei einem Autounfall ums Leben.«
»Wann ist das passiert?«
»Mitte der sechziger Jahre. Der Tod ihrer Mutter hat Vanessa schwer getroffen.«
»Ist Vanessa Kohler ein Kind aus dieser Ehe?«
»Ja.«
»Wie würden Sie die Beziehung zu Ihrer Tochter beschreiben?«
»Wir standen uns nahe, bis ihre Mutter gestorben ist. Dann hat sie sich irgendwie eingeredet, ich wäre für den Autounfall verantwortlich gewesen, bei dem ihre Mutter starb. Sie war damals in der Pubertät, das ist ein sehr schwieriges Alter. Das hat unsere Beziehung sehr stark belastet.« Der General sah den Bezirksstaatsanwalt an. »Ich trage daran die Hauptverantwortung. Vanessa und ich lebten in Kalifornien, aber ich arbeitete viel, zu viel in Washington.«
»Sie waren der Leiter der Agentur zur Koordination von Geheimdienstdaten, AIDC?«
»Ja. Ich hätte mehr zu Hause sein müssen, aber das ging nicht, vor allem nicht, nachdem der Vietnamkrieg ausgebrochen war.«
»Gab es andere spezielle Ereignisse, welche die Beziehung zu Ihre Tochter weiter belasteten?«
Wingate nickte. »Im Jahr 1985 musste Vanessa erleben, wie Carl Rice den Abgeordneten Glass ermordete. Sie erlitt einen Nervenzusammenbruch und musste in psychiatrische Behandlung. Ich habe sie in ein Privatsanatorium verlegen lassen, wo sie die bestmögliche Pflege bekam. Sie behauptete jedoch zu meinem Leidwesen, die Behandlung sei Teil eines Komplotts gegen sie.« Wingate trank einen Schluck Wasser, bevor er weitersprach. »Es war sehr schmerzlich für mich, Vanessa in eine psychiatrische Klinik einweisen zu müssen, Mr. Kirkpatrick, aber für ihre geistige Gesundheit war es absolut notwendig, sie in die Obhut des Serenity Manor zu geben.«
Der General senkte den Blick. »Nach ihrer Einweisung weigerte sie sich, auch nur mit mir zu sprechen.«
»Wie lange kannten Sie Carl Rice?«
»Ich glaube, wir haben uns 1969 in meinem Haus in Kalifornien zum ersten Mal getroffen. Carl war ein Klassenkamerad meiner Tochter.«
»Wie war Ihr erster Eindruck von Mr. Rice?«
»Ich mochte ihn. Er war klug, drückte sich gewählt aus und war ein ernsthafter Student und Sportler.«
»Sie wissen, dass Mr. Rice Sie beschuldigt hat, der Anführer einer geheimen Einheit der Army zu sein und ihn während des Vietnamkrieges rekrutiert zu haben?«
»Ja.« »Sind Sie ebenfalls darüber informiert, dass er behauptet, diese Einheit habe auf Ihren Befehl hin illegale Handlungen begangen, zu denen auch Mord gehörte?«
»Ja.«
»Ist Ihnen weiterhin bewusst, dass Mr. Rice ausgesagt hat, Sie hätten ihm befohlen, den Kongressabgeordneten Glass zu
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