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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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aufgeschrien.
    »Oh ja… Ich habe ihnen ihre Kehlen herausgerissen. Da bist du überrascht, nicht wahr? Du hättest nicht gedacht, dass ich das gewesen bin, hab ich recht? Ich habe dich beobachtet, dich belauert und auf den richtigen Moment gewartet. Aber dieser verdammte Gabriel Swift hat mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.«
    Aprils erster Impuls war, aufzuspringen und davonzulaufen, aber sie zwang sich, still liegen zu bleiben und den Atem anzuhalten. Sie konnte nur hoffen, dass Marcus sie nicht finden würde, dass er nicht mitbekam, wie sie, am ganzen Körper zitternd, dicht neben ihm lag. Er ist ein Vampir… Marcus ist ein Vampir…, schoss es ihr durch den Kopf, während die Angst sie halb besinnungslos machte. Er musste der Einzelgänger sein, der abtrünnige Vampir, von dem Gabriel gesprochen hatte, der völlig eigenmächtig handelte und seine mordlüsternen Triebe nicht im Griff hatte. Eine Art wiederauferstandener Jack the Ripper .
    »Aber jetzt wird sich mir niemand mehr in den Weg stellen. Wenn ich mit dir fertig bin, knöpfe ich mir Caro Jackson vor und danach deine kleine Freundin Fiona. Dieser Wichtigtuer Gabriel Swift wird mir nicht mehr dazwischenfunken.«
    April hätte sich am liebsten schreiend auf ihn gestürzt, um zu verhindern, dass er den Menschen, die sie liebte, etwas antat, doch ihr blieb nichts anderes übrig, als reglos wie ein Stein liegen zu bleiben. Sie hörte, wie seine Schritte nur wenige Meter von ihr entfernt über den Schnee knirschten.
    »Du musst mir verzeihen, April«, flüsterte er plötzlich ganz sanft. »Ich habe doch nur Befehle ausgeführt. Isabelle ist der Wahrheit zu nahe gekommen. Es gefiel ihm nicht, es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sie so viele Fragen stellte. Und dein Vater? Ach, dein Vater… Es gab einfach keine andere Lösung, verstehst du?«
    Marcus! Marcus hat meinen Vater getötet!
    Entsetzt beobachtete sie, wie er sich ihr, mit ausgestreckten Armen vorwärts schleichend, näherte, was seiner Silhouette das gespenstische Aussehen eines zum Leben erwachten Baumes verlieh.
    »Und was Alix Graves angeht… tja, das war etwas anderes. Alix konnte sich einfach nicht entscheiden. Er wollte einer von uns werden, behauptete, er könne seine kleinen naiven Fans davon überzeugen, dass das ewige Leben mehr Spaß machte als ein Leben bei Mummy und Daddy. Aber dann bekam er plötzlich doch kalte Füße. Und jetzt sind es nicht nur seine Füße, die kalt sind.«
    Marcus war stehen geblieben und wendete lauernd den Kopf nach allen Seiten.
    »Du dummes kleines Mädchen. Du kannst mir nicht entkommen«, sagte er. »Und weißt du auch, warum?«
    April hielt die Luft an. Wartete… wartete… wartete. Und dann stieß sie einen gellenden Schrei aus, denn Marcus hatte sich mit einem entsetzlichen Fauchen auf sie geworfen, schloss seine scharfen Klauen um ihren Hals, hauchte ihr seinen heißen Atem ins Gesicht und starrte ihr mit vor Wahnsinn glitzerndem Blick direkt in die Augen.
    »Weil ich dich nämlich riechen kann.« Aus seiner Kehle drang ein bedrohliches Knurren, als er seine scharfen Reißzähne entblößte. Als er den Griff seiner langen Finger um ihre Kehle verstärkte, schlug sie wild mit Armen und Beinen um sich, versuchte irgendwo Halt zu finden, krallte durch sein Hemd die Nägel in sein Fleisch.
    »Wehr dich doch nicht so, mein Häschen«, flüsterte er. »Wir haben alle Zeit der Welt.« Dabei drückte er immer fester zu, und April spürte, wie sie allmählich die Kräfte verließen. Ihre Hände gruben sich verzweifelt in die kalte Erde, als ihre Fingerspitzen plötzlich auf etwas Hartes stießen. Sie fing an zu kratzen und zu schaben, versuchte, es herauszuziehen, bevor sie die Besinnung verlieren würde. In einer von Todesangst beflügelten letzten Anstrengung bäumte sie sich auf und presste einen stöhnenden Laut hervor. »Nnnn… mmmmmmnnnn… hhhhsss…«
    »Hast du etwas gesagt?« Marcus kicherte boshaft.
    » NNN nnn… mmmm NNN … Hhhsseee…«, versuchte sie es noch einmal, während sie gegen den heftigen Schwindel ankämpfte, der sie überfallen hatte.
    Marcus lockerte seinen Griff etwas, offensichtlich war er neugierig darauf, was ihm seine Beute zu sagen versuchte.
    »Was sagst du?«, wisperte er in ihr Ohr und leckte ihr dann mit seiner kalten Zunge über den Hals.
    »Nenn… mich… nicht… Häschen!«, zischte April und schlug im nächsten Moment mit dem Stein, den sie aus der Erde geklaubt hatte, so fest sie konnte zu.

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