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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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entgegengebracht. Und obwohl der Held seiner Kindheit verblasst und schließlich eines sinnlosen Todes gestorben war, hatten die markigen Worte bleibenden Eindruck hinterlassen. Wozu war er denn überhaupt gut, wenn nicht zum Schutz der Unschuldigen?
    Gewalt hing wie ein drohender Schatten über dem Moor. Zu lange schon hatte Cooper über der Frage gebrütet, warum der Tod Jenny Weston dazu auserkoren hatte, gleich einem verwelkten Blatt zwischen den Steinen zu enden, giftige Ausscheidungen in den Adern, das einst lebendige Gewebe braun und verschrumpelt. Einen Unterschied aber gab es: Aus den abgefallenen Blättern wuchs neues Leben, ihr Opfer war nicht umsonst. Für den Tod von Jenny Weston gab es keine solche Rechtfertigung.
    Cooper fragte sich, ob er tatsächlich wegen seines Vaters zur Polizei gegangen war. Zielte alles, was er tat, darauf ab, den legendären Helden von Edendale in den Schatten zu stellen? Oder motivierten ihn auch Schicksale wie das von Jenny Weston? Er hoffte es. Aber wer wollte dergleichen schon mit Sicherheit behaupten.
     
    Der frostige Empfang wunderte Cooper nicht. Zurzeit standen Cal und Stride im Rampenlicht; sie hatten mit der Presse, der Polizei und zweifellos auch mit etlichen weniger sympathischen Vertretern der Öffentlichkeit zu tun gehabt. Höchstwahrscheinlich hatten sie von der Welt im Allgemeinen und Besonderen vorerst die Schnauze voll.
    Auf Coopers Klopfen öffnete sich die Schiebetür einen Spaltbreit. Cal spähte heraus.
    »Na. Was gibt’s?«
    »Bloß einen guten Rat, Sir.«
    »Wow. Dann mal los.«
    »Die Dinger da oben … diese Skulpturen oder wie Sie sie auch nennen. Die Phallusfarm.«
    »Ja?«
    »Die machen sich augenblicklich wohl nicht so gut. Vielleicht könnten Sie sie irgendwo anders hinschaffen.«
    »Sie sind unsere Huldigung an Gaia. Wir nutzen ihr Reich, dafür danken wir ihr. Wir fertigen Geschenke für sie von eigener Hand. Und wünschen ihr Fruchtbarkeit.«
    »Schön und gut. Aber es geht darum, was diese Skulpturen für einen Eindruck machen. Sie könnten die Leute provozieren.«
    »Provozieren?«
    »Die meisten hier in der Gegend sehen die Dinge anders als Sie. Sie haben kein Verständnis dafür. Überlegen Sie es sich in aller Ruhe.«
    »Okay, okay, machen wir.«
    »Es ist in Ihrem eigenen Interesse. Zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    »Zu unserer eigenen Sicherheit! Super.«
    »Sie sollten ernsthaft –«
    Cooper wurde die Tür vor der Nase zugezogen. Direkt in Augenhöhe stand, tief in den Lack geritzt: »Perverse«.
     
    Catherine Dyson hatte geseufzt, nachdem ihr beim Telefonat mit Fry entfahren war, dass Maggie Crew eine Tochter hatte.
    »Es wird ihr klar sein, dass Sie das von mir haben«, sagte sie. »Egal. Sie redet zurzeit ohnehin kaum mit mir.«
    »Eine Tochter, sagten Sie?«
    »Ja. Es ist ungefähr zwanzig Jahre her. Das Ganze war völlig ungeplant. Maggie studierte damals Jura. Mit einer Abtreibung konnte sie sich nicht anfreunden – vermutlich ein Relikt unserer katholischen Erziehung. Also gab sie das Kind zur Adoption frei, weil sie sich nicht im Stande sah, es aufzuziehen. Das hätte sich nicht mit ihren Karriereplänen vereinbaren lassen.«
    Fry fielen Maggies Kommentare zu Frauen im Polizeidienst wieder ein: Womöglich waren sie auf ihre eigene Situation gemünzt gewesen.
    »Dabei hat Mags letztlich nie erreicht, was sie ursprünglich erreichen wollte. Ab einer gewissen Stufe war Schluss. Sie ist nicht Partnerin in einer mondänen Großstadtkanzlei geworden, sondern in einer popeligen Kleinstadt gelandet, keine zehn Meilen von unserem Heimatort entfernt. Weiter wird sie es jetzt auch nicht mehr bringen, in keiner Hinsicht. Sie würde es niemals zugeben, aber komischerweise hält irgendetwas sie in der Gegend fest. Sie hat immer gemeint, ich wäre diejenige, die nie von dort wegkommen würde, und es gab Zeiten, da hätte ich ihr durchaus Recht gegeben. Aber mit den Jahren lernt man sich selber kennen – und nimmt die Meinung der anderen nicht mehr so wichtig.«
    »Was meinen Sie: Kränkt es Ihre Schwester, dass sie nur begrenzt Karriere gemacht hat?«
    »Ihr ist sicherlich irgendwann klar geworden, dass sie eine Endstufe erreicht hat. Und es schmeckte ihr nicht, dass ich mich verdrückt habe – denn so hat sie es gesehen. Dass ich es ihr überlassen habe, sich um Mum und Dad zu kümmern. Dem konnte sie sich nicht entziehen – nicht ohne noch mehr Schuldgefühle auf sich zu laden.«
    »Ehrlich gesagt macht sie auf mich keinen sonderlich

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