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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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für gewöhnlich einen gelben Untergrund hatten.
    Bei näherem Hinsehen bemerkte er, dass ein schmaler Streifen Lack rings um das Kennzeichen sauberer war als der Rest. Also war hier vorher ein etwas größeres Schild befestigt gewesen.
    »Ich überprüfe mal die Nummer.« Sie waren ein eingespieltes Team. Ein Blick genügte seiner Kollegin zur Information. Sie ging zurück und verwickelte den Unfallfahrer erneut in ein Gespräch.
    Zehn Minuten später hielten sie seine Ausweis- und Fahrzeugpapiere in Händen und warteten darauf, ihn auf dem Rücksitz des Streifenwagens nach Edendale zu karren, sobald Verstärkung eingetroffen war und sich um den Renault kümmerte. Ihre Erregung machte sich in einem verhaltenen Grinsen breit. Soeben war ihnen der von Manchester so dringend gesuchte Fisch ins Netz gegangen: Darren Howsley.

25
    Die Atmosphäre in der Zentrale schien mit einem Schlag wie verwandelt. Chief Inspector Tailby ließ auf dem Flur die Andeutung eines Lächelns sehen. Inspector Hitchens verteilte Pfefferminzbonbons.
    »Gibt’s was Neues?«, fragte Cooper.
    »Ja«, sagte Diane Fry und legte die Hand auf einen Aktenordner. »Das hier. Unser Mann der Stunde, sozusagen.«
    Cooper überflog die erste Seite. »Darren Howsley. Alter zweiunddreißig. Der Typ, den sie in Manchester suchen.«
    »Zwei Streifenbeamte haben ihn gestern Abend angeschleppt. Hat seinen Wagen am Hanger Hill in eine Mauer gerammt. Dumm gelaufen. Oder gut – wie man’s sehen will. Nasses Laub an der falschen Stelle, zu scharf gebremst. Hätte jedem passieren können.«
    Cooper wartete geduldig, bis sie sich von ihrem Heiterkeitsanfall erholt hatte.
    »Die zwei von der Streife haben ausnahmsweise gute Arbeit geleistet. Gottlob standen gerade weder Teepause noch Schichtwechsel an. Sonst hätten sie ihm wohl nur einen Aufkleber an den Wagen gepappt und ihn bis zur nächsten Bushaltestelle mitgenommen.«
    »Irgendwelches Beweismaterial?«
    »Eine Maske und ein Tranchiermesser im Handschuhfach. Reicht das? Du brauchst es noch nicht laut herauszuposaunen, Ben, aber es sieht so aus, als hätten wir ihn.«
    »Hat er nicht Angehörige irgendwo in der Gegend?«
    »Er hat bei seiner Tante in Chelmorton gewohnt. Eine reizende alte Dame, die ihn fürchtet wie der Teufel das Weihwasser. Aber sie hat dicht gehalten. Als Howsley ein paar Tage nach seinem Einzug mit dem Renault aufkreuzte, war ihr schon klar, dass er ihn gestohlen hatte. Er hat wohl auch kein großes Geheimnis darum gemacht. Und sie beklagt den Verlust eines Tranchiermessers. Er hat uns den großen Gefallen getan, einen Fehler zu begehen.«
     
    Der nächste Anruf wurde direkt in die Kripozentrale zu Diane Fry durchgestellt.
    »Sie wollten mich vermutlich noch einmal sprechen?«
    Die Stimme ging Fry durch und durch, ließ sie zur Salzsäule erstarren. »Maggie?«
    »Ja. Ich habe in den Nachrichten gehört, dass es eine neue Attacke gegeben hat.«
    »Ganz recht.«
    »Erzählen Sie mir davon.«
    Fry vermerkte die neutrale Formulierung. Maggie interessierte nicht die Frau, der die Attacke gegolten hatte. Sie wollte wissen, was vorgefallen war, bis ins letzte physische Detail. Ob es sich mit dem vergleichen ließ, was ihr zugestoßen war. Um sich selbst zu beruhigen? Oder um ihre eigenen Qualen noch zu steigern?
    Statt Maggie Crew die grausigen Einzelheiten herunterzubeten, wie sie es zuvor im Fall von Jenny Weston getan hatte, entschied sich Fry für die andere Variante: Sie wartete ab, ob sich aus der Stimme am Telefon etwas heraushören ließ. Etwas, das eigentlich nur aus dem Gesichtsausdruck oder aus winzigen Gesten abzulesen war.
    »Sagen Sie es mir. Ich möchte es wissen«, beharrte Maggie.
    »Ich kann Ihnen dazu nichts mitteilen«, sagte Fry. »Wir haben einen Verdächtigen festgenommen.«
    »Einen Verdächtigen? Wer ist es? Gibt es eine Verbindung zu Jenny Weston – diesem Mädchen mit dem Mountainbike, das sich für Geschichte und Astrologie interessiert hat?«
    Ein Lichtblick. Nach fünf Tagen – so lange lag ihr Gespräch zurück – erinnerte Maggie sich immerhin an Jennys spezielle Interessen. Das hieß, dass Jenny für sie zu einer realen Person geworden war.
    Doch dann dachte Fry an Darren Howsley, an die Maske und das Messer in seinem gestohlenen Wagen und an die unabhängige, glaubwürdige Zeugin, die ihn identifizieren konnte. Sie dachte daran, wie mühsam und belastend die Gespräche mit Maggie Crew gewesen waren und wie wenig sie bisher dabei erreicht hatte. Ohne das

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