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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Gegend gesehen worden. Mrs Roper nahm ihren neuen Freund sogleich im Haus auf, und Mark wohnt ebenfalls noch dort. Aber er stand seinem Vater sehr nahe.«
    »Solche Geschichten gibt es zu tausenden, Fry. Wollen Sie damit andeuten, dass Mark Roper einen Hass auf Frauen hat?«
    »Wir haben es schon mit weit abstruseren Motiven zu tun gehabt«, warf Hitchens ein. »Vorerst zählt das einfach nur zu Ropers Hintergrund.«
    »Okay. Und was hätte er mit dem Messer angefangen?«
    Fry schüttelte den Kopf. »Das wissen wir nicht. Aber er ist mit Owen Fox, dem anderen Ranger, eng befreundet. Offenbar sieht er in ihm eine Art Vaterersatz. Gut möglich, dass Fox ihn deckt und sie sich die Geschichte gemeinsam zurechtgeschustert haben.«
    Jepsons Miene verdüsterte sich zusehends. »Unsere Beziehungen zum Rangerservice sind bestens. Geradezu vorbildlich.«
    »Es gefällt mir selber nicht«, sagte Tailby. »Aber wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, solange nicht jeder Verdacht ausgeräumt ist.«
    »Gut, gut«, sagte Jepson. »Könnte es denn Roper gewesen sein, den Jenny Westons Nachbarn beobachtet haben? Woher sollte er ihre Adresse wissen?«
    »Ganz einfach«, sagte Fry. »Ihre Personalien sind beim Radverleih notiert. Die Ranger gehen dort ein und aus. Jeder von ihnen hätte sich ohne Mühe ihre Anschrift besorgen können.«
    »Akzeptiert.«
    »Ganz zu schweigen von den Übereinstimmungen, die der Computer ausgespuckt hat. Wenn es nicht gerade Roper wäre -«
    »Ja, ich weiß.«
    »Irgendwelche Ungereimtheiten in den Angaben der beiden Ranger – das wäre der Knackpunkt.«
    »Schießen Sie da nicht doch ein bisschen über das Ziel hinaus, Fry?«, gab Jepson zu bedenken. »Was ist mit Maggie Crew? Die dürfen Sie nicht außer Acht lassen. Außerdem haben die Ranger uns tatkräftig geholfen. Und nun stellen Sie sie mit einem Mal als Staatsfeind Nummer eins hin.«
    »Aber Roper ist dort gewesen. Wenn es nur etwas gäbe …«
    »Stewart, haben Sie mal mit Alistair Prince darüber gesprochen?«
    »Ja, Sir«, sagte Tailby. »Er hat vorgeschlagen, die Szene nachzustellen.«
    »Wie denn, ohne Zeugen? In der ganzen Gegend war doch keine Menschenseele weit und breit.«
    »Laut Superintendent Prince funktioniert die Methode in Derby wunderbar.«
    Jepson kaute auf seiner Lippe herum. »Je nun. Und sonst müssten wir uns in diesem Punkt geschlagen geben, sehe ich das richtig, Stewart?«
    »Ehrlich gesagt mache ich mir keine großen Hoffnungen, Sir. Wir dachten ja, mit Darren Howsley hätten wir den Goldfisch an der Angel. Stattdessen stochern wir weiter im Trüben.«
    Jepson starrte eine Weile an die Decke. »Dann sollte wohl mal jemand die Sache mit Inspector Armstrong durchsprechen«, sagte er schließlich.
    Fry blickte fragend zu Hitchens, der die Schultern hob und ebenso überrascht schien wie sie selbst.
    »Wozu das?«, fragte er. »Kim Armstrong ermittelt doch zurzeit in dem Pädophilie-Fall. Stehen da nicht demnächst etliche Verhaftungen an?«
    Der Chief Superintendent klopfte mit seinem Füller auf den Tisch und bedachte die ruinierte Kappe mit einem traurig angewiderten Blick.
    »Setzen Sie sich mit ihr in Verbindung«, sagte er. »Und sagen Sie ihr, wir haben dringenden Informationsbedarf.«
     
    Ben Cooper liebte die schmalen Sträßchen und Arkaden im ältesten Teil von Edendale zwischen Eyre Street und dem Marktplatz. Hier konnte man verzierte Holzelefanten und Stiftkästen, Kiefernmöbel, Pralinen oder Malzwhisky erstehen und sich anschließend beim Italiener oder in einem der Cafés vom Einkaufsbummel erholen. Und an der Gasse mit dem schönen Namen Nick i’th Tor, die vom Marktplatz steil bergauf führte, lockte das Schaufenster der traditionsreichen Bäckerei Larkin’s mit köstlichem Gebäck, appetitlich anzusehendem Käse und voluminösen Schweinefleischpasteten. Wenn er in der Stadt zu tun hatte, richtete Cooper es möglichst ein, sich um die Mittagszeit bei Larkin’s einzufinden und brav in der Touristenschlange eingereiht zum zigsten Male den Erklärungen der Verkäuferinnen zu den hiesigen Spezialitäten zu lauschen.
    Heute jedoch gähnte Larkin’s Schaufenster so leer wie die Bilderrahmen, die nebenan zum Verkauf standen. Sämtliche Läden im Viertel waren von Grund auf renoviert, die alten Pflastersteine in die neu entstandene Fußgängerzone integriert und die Innenhöfe der vormaligen Lagerhäuser zu Einkaufspassagen umgestaltet worden. Die Cafés boten nunmehr exotische Röstspezialitäten aus

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