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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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eigenen Sicherheit.«
    »Schön gesagt.«
    Stride wollte nach dem Mineralwasser greifen. Cooper goss ein Glas ein und reichte es ihm, damit er sich nicht so weit strecken musste.
    »Also, haben Sie Jenny nun gesehen?«, fragte er.
    Stride hatte schon wieder seinen verträumten Blick. Ob die Schmerzmittel noch wirkten oder nicht, sie waren jedenfalls nicht für seine Geistesabwesenheit verantwortlich.
    »Stride?«, sagte Cooper. »Haben Sie Jenny Weston gesehen?«
    Stride gab keine Antwort.
    »Oder war es die andere Frau? Die mit den Narben im Gesicht?«
    »Nein«, sagte Stride schließlich. »Die erste. Jenny.«
    »Sie bleiben hoffentlich irgendwo in der Nähe? Wir werden eine Aussage von Ihnen aufnehmen müssen.«
    »Ich habe doch schon eine gemacht. Dass es zu dunkel war und ich die Angreifer nie richtig gesehen habe.«
    »Nicht dazu, Simon. Sondern zum Tod von Jenny Weston.«
    Wenn er wollte, konnte Stride hellwach und auf Draht sein.
    Jetzt aber schlossen sich seine Augen, und er schien in unbekannte Fernen wegzudriften.
    »Ich weiß nicht, wer sie umgebracht hat«, sagte Stride. »Die Frage können Sie sich sparen.«
    »Aber immerhin waren Sie als Erster bei der Leiche«, sagte Cooper. »Niemand sonst hätte sie so in den Steinkreis gelegt. Jenny war keine Jungfrau mehr, Simon. Und es war nicht der Fiedler, der eine Tänzerin aus ihr gemacht hat. Das waren Sie.«
    Stride machte die Augen fest zu. Sein Gesicht war geisterhaft blass, so weißlich wie die Unterseiten obszön geformter Pilze, die nie einen Lichtstrahl sahen.
    »Ich glaube auch nicht, dass Sie Jenny umgebracht haben«, sagte Cooper. »Weder Sie noch Cal. Ausgeschlossen. Sie haben sie so hingelegt, bereit zum Tanz. Aber die Melodie dazu hat ein anderer gespielt, das wissen wir beide.«
     
    Todd Weenink kam um die Ecke und hielt nach dem Wagen Ausschau. Hitchens kurbelte das Fenster herunter.
    »Wir können wenig unternehmen, solange die Frauen nichts Verbotenes tun«, sagte er. »Sie könnten schlicht wegen der Auktion hier sein, so wie alle anderen. Zuschauer sind offensichtlich zugelassen.«
    »Aber sie machen keine Anstalten hineinzugehen«, sagte Weenink. »Der hiesige Constable hat sie angesprochen, und sie haben gesagt, sie wollten sich nur die Tiere ansehen.«
    Fry beugte sich vom Beifahrersitz herüber. »Was haben sie Ihrer Meinung nach vor, Sir?«
    »Keine Ahnung«, sagte Hitchens. »Wir können sie lediglich im Auge behalten.«
    »Sie werden unsere Aktion behindern«, sagte Weenink. »Wollen Sie die Sache abblasen?«
    »O nein«, sagte Hitchens. »Das können wir nicht machen. Wir brauchen eine Verhaftung.«
    »Da ist noch was«, sagte Weenink und schaute zu Diane hinüber. »Eine von den Frauen kennen wir.«
    Fry schauderte. Sie wusste, was nun unausweichlich kommen würde. Weenink hielt den Blick weiter auf sie gerichtet.
    »Es ist die Frau, die als Erste angegriffen wurde. Die mit dem zerschnittenen Gesicht.«
    »Maggie, meinen Sie?«, fragte Fry.
    »Ja, genau die«, sagte Weenink. »Maggie Crew ist mit dabei.«
     
    Als Ben Cooper in die Kripozentrale kam, klingelte bereits das Telefon. Die Kollegen aus Cheshire, endlich.
    »Mr und Mrs Daniels sind wieder da«, berichtete der Constable aus Wilmslow. »Sie waren in Hawaii, haben sich prächtig amüsiert und sind knackebraun. Zum Kotzen.«
    »Wann können sie zur Identifizierung kommen?«
    »Sind schon unterwegs. In ein paar Stunden sind sie bei Ihnen.«
    »Haben sie irgendwas gesagt?«
    »Hauptsächlich ›Aloha‹ und ›Ist gebongt‹.«
    Der Kollege aus Cheshire klang entschieden zu munter für Coopers Geschmack. In den wohlhabenden Regionen zwischen Wales und den Hügelketten der Pennines als Polizist zu leben musste eine wahre Lust sein.
    »Was ist mit ihrer Tochter? Wann haben die beiden sie zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor Monaten. Die Nachricht von ihrem Tod hat sie bestürzt, aber nicht allzu sehr überrascht, so war mein Eindruck. Nach ihrem Auszug hatten sie nicht damit gerechnet, dass sie je zurückkommen würde. Das hat ihnen Rosalind übrigens auch in aller Deutlichkeit gesagt. Sie wolle ihr eigenes Leben leben. Und sich auf die Suche nach ihrer richtigen Mutter machen.«
    Cooper runzelte die Stirn. Machte der Constable schon wieder Witze? »Wie bitte? Was war das gerade?«
    »Offenbar ist sie nicht die leibliche Tochter der Daniels. Sie haben Rosalind vor neunzehn Jahren adoptiert. An Kindes statt angenommen und aufgezogen und so weiter. Als sie alt genug war, haben sie

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