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Die Schwarze Keltin

Die Schwarze Keltin

Titel: Die Schwarze Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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unnötigem Blutvergießen endet. Ich habe zu viele Worte der Schuld auf jeder Seite gehört und werde hier keine verwenden. Ich werde nur sagen, daß ich Feindschaft und Haß unter Brüdern wie zwischen Völkern bedaure und meine, jeder Streit sollte ohne Blutvergießen beigelegt werden. Und für den Fürsten von Gwynedd, Owain ap Griffith ap Cynan, sage ich, was er mir aufgetragen hat zu sagen. Dieser Streit betrifft nur zwei Männer, und alle anderen sollten sich von einer Sache fernhalten, die nicht die ihre ist. Owain Gwynedd bittet mich zu sagen, daß sein Bruder Cadwaladr, so er Grund hat, sich zu beklagen, kommen soll, um dies von Angesicht zu Angesicht zu besprechen. Er sichert ihm freies Geleit zu.«
    »Und ich soll sein Wort dafür nehmen, ohne Sicherheit?« fragte Cadwaladr. Er blickte vorsichtig, doch so, wie seine Augen dabei aufblitzten, war er über diese Vorgehensweise nicht unerfreut.
    »Ihr wißt sehr gut, daß Ihr das könnt«, sagte Mark nur.
    Ja, er wußte es. Jeder Mann dort wußte es. Irland hatte bereits vor dieser Angelegenheit oft mit Owain Gwynedd zu tun gehabt und keineswegs immer im Streit. Er besaß Verwandte drüben, die ihn nicht weniger zu schätzen wußten als die Menschen in Wales. Cadwaladrs Gesicht hatte einen strahlenden Ausdruck von beherrschter Zufriedenheit angenommen, als ob er diesen ersten Wortwechsel mehr als bloß ermutigend fand. Owain hatte sich die Warnung zu Herzen genommen, die Stärke der Wikinger-Streitmacht gesehen und bereitete ein Einlenken vor.
    »Von meinem Bruder ist bekannt, daß er sein Wort hält«, gab er würdig zu. »Er soll nicht glauben, daß ich mich fürchte, ihm selbst gegenüberzutreten. Natürlich komme ich.«
    »Warte, warte!« Otir hatte sein außergewöhnliches Gewicht auf eine Bank niedergelassen, wo er jetzt saß und zuhörte.
    »Nicht so schnell! Diese Sache mag wohl zuerst zwischen zwei Männern aufgekommen sein, doch jetzt haben noch mehr von uns damit zu tun! Wir sind zu Bedingungen eingeladen worden, an denen ich festhalten will und an die ich auch dich, mein Freund, gebunden halte. Du magst es ja zufrieden sein, deinen Einsatz aufs Spiel zu setzen, ohne Sicherheit, auf das Wort eines Mannes hin, aber ich bin nicht dazu bereit. Wenn du jetzt in Owains Lager gehst und dich dort Owains Überzeugung oder Owains Zwang unterwirfst, dann fordere ich eine Geisel für deine sichere Rückkehr, kein hohles Versprechen.«
    »Behaltet mich hier«, sagte Bruder Mark einfach. »Ich bleibe freiwillig zur Sicherheit, damit Cadwaladr ohne Hindernis gehen und wiederkehren kann.«
    »Ist das dein Auftrag?« wollte Otir wissen, dem dieser Austausch zunächst verdächtig vorkam.
    »Nein. Das ist mein Angebot. Ihr habt das Recht, wenn Ihr dabei an falsches Spiel denkt. Der Fürst hätte nichts dagegen.«
    Otir sah sich die schmale Gestalt vor ihm mit vorsichtiger Zustimmung an, blieb aber skeptisch. »Bist du, Bruder, denn für den Fürsten gleichviel wert wie sein eigener Verwandter und Gegner? An seiner Stelle wäre ich wohl versucht, den einen Vogel zu ergreifen und es dem anderen Vogel zu überlassen, wie er von selbst freikommt.«
    »Ich bin einerseits Owains Gast«, sagte Mark ruhig, »und andererseits auch sein Bote. Der Wert, den er auf mich legt, ist der Wert meiner schriftlichen Beglaubigung hier und Owains Ehre. Ich werde nie mehr so wertvoll sein wie gerade jetzt, während Ihr mich hier seht.«
    Otir stieß ein großes Gelächter aus und klatschte in die Hände. »Eine bessere Antwort brauche ich nicht. Dann bleib mal, Bruder, und sei willkommen! Du hast hier schon einen Bruder. In meinem Lager kannst du dich frei bewegen, genau wie er, doch ich warne dich davor, dem Rand zu nahe zu kommen. Meine Wachen haben ihre Befehle. Was ich habe, das behalte ich, bis es auf gerechte Weise wieder ausgelöst wird. Wenn Prinz Cadwaladr wiederkehrt, bist du frei, zu Owain zurückzugehen und ihm solche Antwort zu geben, wie wir beide hier sie für angemessen halten.«
    Das war, überlegte Cadfael, eine absichtliche Warnung an Cadwaladr ebenso wie an Mark. Zwischen Otir und Cadwaladr herrschte wenig Vertrauen. Wenn Otir eine Sicherheit verlangte, daß Cadwaladr unbehelligt zurückkehren würde, dann bestimmt nicht einfach aus Sorge um Cadwaladr, sondern um Otirs eigenen Gewinn sicherzustellen. Cadwaladr war für ihn der Einsatz in einem Spiel, auf den er sorgfältig achtgeben mußte, dem er aber nie und niemals vollständig vertrauen konnte. War dieser

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