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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Museum eintrifft, prüfen wir erneut dessen Herkunft nach, bevor wir ihn in unsere Sammlung aufnehmen. Diese endgültige Untersuchung wird von Mitarbeitern unseres Museums vorgenommen, die nichts mit dem Erwerb des Objekts zu tun hatten. Im Augenblick durchlaufen einige Neuerwerbungen, die aus unterschiedlichen Herkunftsorten auf der ganzen Welt stammen, diesen Prozess. Bisher haben wir noch keine Unregelmäßigkeiten feststellen können. Ich sende Ihnen gerne per E-Mail eine Kopie unserer Erwerbungsrichtlinien zu.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass die ganze Geschichte erfunden wurde?«, fragte die Reporterin. »Warum sollte jemand so etwas tun?«
    »Ich kann nichts über die Motive oder das Verhalten eines mir Unbekannten sagen«, antwortete Diane. »Ich kann Ihnen nur versichern, dass die entsprechenden Artikel geschrieben wurden, ohne dass der Reporter den Versuch unternommen hätte, diese Informationen von uns verifizieren zu lassen.«
    »Hat die ägyptische Regierung oder das FBI bisher Kontakt zu Ihnen aufgenommen?«, fragte die Reporterin.
    »Nein«, antwortete Diane, »bisher ist in dieser Frage niemand an uns herangetreten.«
    »Sie behaupten also, das Ganze sei nur ein Gerücht?«
    »Das ist korrekt. Wenn wir in den Besitz eines gestohlenen oder unredlich erworbenen Ausstellungsstücks gelangen sollten, werden unsere Überprüfungsrichtlinien das aufdecken. Dafür sind sie ja da.«
    Die Reporterin gab Diane ihre Telefonnummer und bat sie, sofort anzurufen, wenn sich etwas Neues ergebe. Diane versprach es und legte auf.
    Kendel stand mitten im Zimmer und betrachtete die drei Escher-Drucke, die an der Wand gegenüber der Höhlenfotografie hingen: ein Schloss mit endlos hinauf- und hinabführenden Treppen, ein auf irreale Weise sich selbst speisender Wasserfall und eine mosaikartige Symmetriezeichnung von Engeln und Teufeln. Sie setzte sich wieder hin, als Diane den Hörer auflegte.
    »Ich nehme an, dass Sie noch eine Menge solcher Telefonanrufe bekommen werden«, sagte Kendel.
    »Andie wird die meisten für mich erledigen«, sagte Diane, während sie auf die Uhr schaute. »In ein paar Minuten treffe ich mich mit dem Vorstand. Bleiben Sie bei Ihrer Einschätzung der Herkunft dieser Antiquitäten?«
    »Ja … nun, ich weiß nicht recht.« Kendel machte sich ganz klein in ihrem Stuhl. »Am Anfang war ich mir ganz sicher. Normalerweise täusche ich mich nie auf diesem Gebiet. Aber jetzt – ich weiß es einfach nicht. Ich verstehe nicht, woher das alles plötzlich kommt.«
    »Das sieht Ihnen aber gar nicht ähnlich«, sagte Diane verwundert. »Sie sind doch sonst immer so selbstsicher. Gibt es da etwas, was Sie mir erzählen müssen?«
    »Nichts, was uns weiterhelfen könnte.« Kendel fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Seit dieser Artikel erschienen ist, bekomme ich ständig Anrufe und E-Mails, die mir schweren Raub, Diebstahl, Ethnozentrismus und andere Dinge vorwerfen, die so übel sind, dass ich sie hier gar nicht erwähnen möchte.«
    »Das ging aber schnell«, wunderte sich Diane. »Er ist doch erst heute erschienen.«
    »Es fing vor ein paar Tagen mit diesem ersten Bericht an«, sagte Kendel. »Dabei wurde mein Name darin nicht einmal erwähnt.«
    »Der Artikel war tatsächlich sehr vage«, sagte Diane und runzelte die Stirn.
    »Für einige Leute war er anscheinend präzise genug«, sagte Kendel. »Ich fürchte, dass es jetzt eine ganze Flut von Hasspost geben wird.«
    »Heben Sie Ihre gesamte Post auf, und löschen Sie nichts, was auf Ihren Anrufbeantworter gesprochen wird. Machen Sie sich Notizen über diejenigen Anrufe, die Sie persönlich entgegennehmen. Gibt es sonst noch was?« Diane spürte, dass es da noch etwas gab.
    »Ich habe gerade eine E-Mail erhalten, in der die Einladung, auf einem Seminar der Universität von Pennsylvania zu sprechen, widerrufen wird«, sagte Kendel und ließ dabei den Blick durch Dianes Büro schweifen, als ob sie dort eine Erklärung für diese Vorgänge finden könnte. »Ich habe hart gearbeitet, um mir einen gewissen Ruf aufzubauen«, sagte sie, während sie wieder einmal das Foto anstarrte, auf dem Diane in einer Höhle an einem Seil hing. Sie blinzelte, und Tränen liefen ihr über die Wangen. »Und jetzt das. Es ist, als ob man plötzlich aus heiterem Himmel von einem Blitz getroffen wird.« Diane reichte ihr ein Papiertaschentuch, mit dem sie sich die Augen wischte. »Ich verstehe nicht einmal, wie die Universität so schnell von der ganzen Geschichte erfahren

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