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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ihr das Glas aus der Hand und stellte es beiseite. Es war ihm egal, ob sie ihn tötete oder ob sie ihn hasste, weil er sie berührte. Er hob sie aus der Wanne und wiegte sie in den Armen, bis keine Tränen mehr in ihr waren, die sie hätte weinen können.
    Als er spürte, wie ihr Atem regelmäßig wurde, als sie erschöpft einschlief, wickelte er sie in ein Handtuch und trug sie auf ihr Zimmer, wo er ein frisches Nachthemd für sie fand und sie ins Bett legte. Ein paar Minuten beobachtete er sie, um sicherzugehen, dass sie schlief, bevor er auf sein Zimmer zurückkehrte.
    Als er in seinem Zimmer auf und ab ging und weiter Brandy in sich hineinschüttete, hatte er das Gefühl, als kämen die Wände immer näher.
    Onkel Bobby. Rose. Woher wusste sie das alles? Sie musste es den ganzen Tag gewusst und auf den Einbruch der Nacht gewartet haben, um ihr lebendiges Memento pflanzen zu können. Den ganzen Tag, während Robert Benedict so auffällig sichtbar zu Hause geweilt hatte.
    Wenn man auf die richtige Art und Weise zu ihnen singt, sagen sie einem die Namen der Verstorbenen.
    Lautlos fletschte er die Zähne. Seine Schritte verlangsamten sich, als sich kalte Wut seiner bemächtigte.
    Etwas stimmte nicht mit diesem Ort. Hier ging etwas wahrlich Böses vor sich. Auf Chaillot gab es zu viele Geheimnisse. Hinzu kam, dass Dorothea und Hekatah nach Jaenelle jagten und Greer immer noch in Beldon Mor herumschnüffelte.
    Tersa hatte gesagt, der Priester würde sein stärkster Verbündeter oder sein ärgster Feind sein.

    Er würde sich bald entscheiden müssen, bevor es zu spät war.
    Erschöpft zog Daemon schließlich den Morgenmantel aus und fiel ins Bett – und träumte von zerschmetterten, kristallenen Kelchen.

Kapitel 11
    1Terreille
    A bgesehen von dem Abtritteimer gab es in der Zelle lediglich einen kleinen Tisch, auf dem ein Teller mit Essen und ein metallener Wasserkrug standen.
    Lucivar starrte den Krug an, ballte die Hände wiederholt zu Fäusten und öffnete sie wieder. Die Ketten, mit denen seine Knöchel und Handgelenke an die Wand gefesselt waren, waren lang genug, damit er an die eine Seite des Tisches und an die Nahrung gelangen konnte, doch nicht lang genug, um darüber hinaus zu reichen und dem Wächter, der ihm das Essen brachte, die Kehle herauszureißen.
    Er benötigte Nahrung. Sein Körper sehnte sich verzweifelt nach Wasser. Diese kleinen Öfen, die Zuultah scherzhaft ihre Erleuchtungskammern nannte, befanden sich in der Arava-Wüste, wo die Sonne unerbittlich niederbrannte. Mittags war es so heiß, dass die Exkremente in dem Eimer zu dampfen begannen.
    Während der ersten drei Tage seines Arrests hatten die Wächter ihm Essen gebracht und den Eimer geleert. Die ersten beiden Tage hatte er gegessen, was man ihm vorgesetzt hatte. Am dritten Tag waren Essen und Wasser mit Safframate versetzt gewesen, einem tückischen Aphrodisiakum, das einen Mann hart und erregt genug werden ließ, um einen ganzen Hexensabbat zu befriedigen. Außerdem trieb es den Mann an den Rand des Wahnsinns, da es ihm zwar ermöglichte, ein ausdauernder Teilnehmer am Liebesspiel zu sein, ohne ihm jedoch zu erlauben, selbst körperliche Erlösung zu finden.
    Er hatte das Gift erspürt, noch bevor er die Nahrung angerührt
hatte. Ein weniger wachsamer Mann hätte nichts bemerkt, doch Lucivar hatte bereits einmal Erfahrungen mit Safframate gesammelt und hatte nicht vor, diese Qualen zu Zuultahs Unterhaltung erneut über sich ergehen zu lassen.
    Lucivar leckte über seine gesprungenen Lippen, während er den Wasserkrug anstarrte. Seine Zunge stieß an die Risse und benetzte sie mit seinem eigenen Blut.
    An jenem dritten Tag hatte er Teller und Krug gegen die Wand geschleudert. Die Vipernratten – große, giftige Nagetiere, die so gut wie überall leben konnten – trippelten aus den dunklen Ecken und fielen über das Essen her. Den restlichen Tag verbrachte er damit, ihnen dabei zuzusehen, wie sie einander beim permanenten, ekstatischen Paaren gegenseitig zerfleischten.
    Die nächsten beiden Tage erschien niemand. Es gab kein Essen und auch kein Wasser. Der Fäkalieneimer füllte sich. Außer den Ratten und der Hitze gab es nichts.
    Vor einer Stunde war ein Wächter mit dem Essen und Wasser hereingekommen. Lucivar hatte wütend die Zähne gefletscht und seine dunklen Schwingen ausgebreitet, bis die Spitzen die Mauern berührten, was dazu geführt hatte, dass der Wächter weniger würdevoll aus der Zelle huschte als die Ratten.
    Mit

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