Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit
als sie sich auf die flache Oberfläche der marmornen Lady schwang. »Lust auf ein bisschen Sahne?« Sie öffnete ihr Gewand und spreizte die Schenkel, sodass dazwischen das dunkle Dreieck zum Vorschein kam.
Die Peitsche traf ihn an der Schulter. »Das hier ist deine Belohnung, Yasi. Dein Vergnügen.«
Rote Striemen in Grau. Rote Striemen und ein dunkles Dreieck. »Stoß zu, du Bastard!« Die Peitsche fuhr schneidend auf ein Gelenk nieder, mit dem einer seiner Flügel in den Rücken mündete.
Stoßen, stoßen, stoßen ins Graue. Lippen an der Feuchtigkeit. Gehorsame Zunge. Stoßen, stoßen. Tiefer in den Schmerz, das Dunkel. Das rote Feuer lodert auf, breitet sich aus. Das Schwarzgraue brodelt, erhebt sich endlich, rast, ist frei.
3Terreille
D u hast Besuch«, meinte Philip knapp, während er auf seinem Schreibtisch Papierhaufen in ordentliche Stapel schichtete, was er gerne tat, wenn ihn etwas ärgerte.
Daemon hob eine Augenbraue. »Ach?«
Philip warf einen Blick in seine Richtung, wobei er sich jedoch hütete, ihn direkt anzusehen.
»Im goldenen Salon. Wenn möglich, mach es kurz. Du hast heute einen vollen Terminplan.«
Daemon glitt zum goldenen Salon. Die mentale Signatur traf ihn, noch bevor er die Tür berührt hatte. Sorgsam verschloss er sein Herz und versteckte sich hinter der kühlen Maske. Dann öffnete er die Tür.
»Lord Kartane«, sagte er mit gelangweilter Stimme, während er die Tür hinter sich zumachte und sich dagegen lehnte.
»Sadi.« Kartanes Augen waren voll hämischer Schadenfreude. Dennoch trat er nervös einen Schritt zurück.
Daemon wartete und sah zu, wie Kartane am anderen Ende des Zimmers auf und ab ging.
»Wahrscheinlich hat niemand daran gedacht, es dir zu erzählen, also habe ich es übernommen, dir die Neuigkeiten zu überbringen«, sagte Kartane.
»Neuigkeiten über was?«
»Yasi.«
Die Vorfreude in Kartanes Augen ließ Daemons Herz wie wild schlagen und seinen Mund trocken werden. Er zuckte mit den Schultern. »Das Letzte, was ich von ihm hörte, war, dass er der Königin von Pruul dient. Zuultah, nicht wahr?«
»Anscheinend hat er ihr besser gedient als irgendwem sonst zuvor«, meinte Kartane gehässig.
Komm zur Sache, du kleiner Bastard.
Kartane ging weiter auf und ab. »Die Geschichte ist ein bisschen wirr, weißt du, aber es sieht so aus, als sei Yasi unter dem Einfluss einer beträchtlichen Dosis Safframate Amok gelaufen und habe Zuultah gebissen.« Er stieß ein hohes, nervöses Lachen aus.
Daemon seufzte. Lucivars Temperament im Schlafzimmer war legendär. Selbst unter günstigsten Voraussetzungen war er unvorhersehbar und gewalttätig. Doch unter dem Einfluss von Safframate … »Er hat sie also gebissen. Da ist sie nicht die Erste.«
Kartane lachte erneut. Beinahe war es ein hysterisches
Kichern. »Nun, also rasiert würde eigentlich besser passen. Egal, was sie von jetzt an besteigt, zu ihrem Vergnügen wird es nicht geschehen.«
Nein, Lucivar, nein. Bei der Dunkelheit, nein! »Sie haben ihn getötet«, sagte Daemon tonlos.
»So viel Glück hatte er nicht. Zuultah wollte es zwar, als sie endlich wieder zu sich kam und merkte, was er getan hatte. Zehn ihrer besten Wächter hat er auch umgebracht, als sie versuchten, ihn zu überwältigen.« Kartane wischte sich nervös den Schweiß von der Stirn. »Prythian schritt ein, sobald sie davon hörte. Aus irgendeinem schwachsinnigen Grund glaubt sie immer noch, sie könne ihn letzten Endes zähmen und zur Fortpflanzung benutzen. Allerdings weigerte Zuultah sich, ihn so ganz ohne Strafe davonkommen zu lassen.« Kartane wartete, doch Daemon biss nicht an. »Sie hat ihn in die Salzminen gesteckt.«
»Dann hat sie ihn getötet.« Daemon öffnete die Tür. »Du hattest Recht«, sagte er viel zu ruhig, wobei er sich umdrehte, um Kartane anzusehen, »niemand sonst hätte es gewagt, mir das zu erzählen.«
Er schloss die Tür mit einer Geräuschlosigkeit hinter sich, die das ganze Haus erbeben ließ.
Er hatte mittlerweile keine Tränen mehr und Daemon fühlte sich so ausgetrocknet und leer wie die Arava-Wüste.
Lucivar war Eyrier. Niemals würde er in den Minen von Pruul überleben. In jenen Schächten mit all dem Salz und der Hitze, ohne den nötigen Platz, um seine Flügel auszubreiten, ohne Luft, die den Schweiß trocknen konnte. Es gab ein Dutzend verschiedener Schimmelpilze, die seine Flügelmembranen befallen und wegfressen konnten. Und ohne Flügel ... Ein eyrischer Krieger war nichts ohne seine Flügel.
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