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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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die durch unbewohnte Höllenlandschaften jagten?
    »Ach, Tänzer«, seufzte Daemon, während er fortfuhr, den Hals des Pferdes zu streicheln. Eine mentale Verbindung würde jetzt nicht helfen, aber ...
    Daemon blickte auf sein Handgelenk. Blut. Laut der Legenden behielten die Dämonentoten ihre Kraft mithilfe des Blutes der Lebenden. Deshalb opferte man Blut, wenn man das Dunkle Reich um Unterstützung bat.
    Nachdem Daemon ein wenig das Gewicht verlagert hatte, rollte er sich den rechten Ärmel hoch und hielt sein Handgelenk über Tänzers Maul. Er sammelte sich, damit sein Opfer das Stärkste sein würde, was er zu geben hatte, schnitt sich mit einem langen Fingernagel in die Vene und beobachtete, wie das Blut in Tänzers Maul floss. Daemon zählte bis vier, dann presste er den Daumen auf die Wunde und heilte sie mithilfe der Kunst.
    Nun blieb ihm nichts mehr zu tun, als zu warten.
    Lange Zeit geschah nichts, außer dass Tänzers Augen immer glasiger wurden. Dann verspürte Daemon auf einmal einen stechenden Schmerz und die Umgebung um ihn her bewegte sich und schimmerte eigenartig. Er sah den Graben nicht mehr und spürte weder die Kälte noch die Nässe des schneebedeckten Bodens. Vor ihm erhob sich ein gewaltiges, schmiedeeisernes Tor. Jenseits davon befand sich blitzdurchzuckter Nebel. Während er hinsah, öffnete sich das Portal langsam und lautlos. Dann erklang ein schwaches Geräusch, das zwar gedämpft klang, sich jedoch eindeutig auf das Tor zubewegte. Daemon beobachtete, wie
Tänzer auf das Portal zulief. Einen Augenblick später war der Hengst in den Nebel eingetaucht und das Tor schloss sich wieder.
    Daemon blickte auf die starren Augen hinab. Sachte legte er den Kopf auf den Erdboden, kletterte aus dem Graben und machte sich erschöpft auf den Rückweg zu den Ställen.
    Alle kamen angelaufen, als er den Hof alleine betrat. Daemon sah Andrew, und nur Andrew an, als er sich schließlich so weit unter Kontrolle gebracht hatte, dass er sagen konnte: »Er liegt im Graben.« Da Daemon seiner Stimme nicht zutraute, mehr zu sagen, wandte er sich abrupt um und ging zum Haus zurück.
    5Terreille
    I ch verstehe deine schwierige Lage, Lady Angelline, aber du musst verstehen, dass weder der Botschafter noch ich die Autorität besitzen, Sadis Dienstverhältnis ohne die Genehmigung der Hohepriesterin zu beenden.« Greer lehnte am Schreibtisch und gab sich Mühe, verständnisvoll zu wirken. »Wenn du vielleicht größere Anstrengungen unternähmst, ihn zu disziplinieren«, schlug er vor.
    »Hast du mir denn nicht zugehört?«, entgegnete Alexandra ärgerlich. »Letzte Nacht hat er gedroht, mich umzubringen. Er ist außer Kontrolle!«
    »Der Kontrollring ...«
    »Funktioniert nicht«, fuhr Alexandra ihn an.
    Greer musterte ihr Gesicht. Sie war blass und unter ihren Augen waren dunkle Ringe. Sadi hatte ihr große Angst eingejagt. Was hatte sie nach so vielen Monaten der Ruhe, in denen Sadi beinahe zu gefällig gewesen war, getan, um einen derartigen Wutausbruch zu provozieren? »Der Kontrollring funktioniert durchaus, Lady Angelline, wenn man ihn gewaltsam und früh genug einsetzt. Selbst Sadi kann
nicht über die Schmerzen hinwegsehen, die der Ring des Gehorsams verursacht.«
    »Sind deshalb so viele Königinnen umgekommen, denen er gedient hat?«, erwiderte Alexandra scharf. Mit den Fingerspitzen massierte sie sich die Schläfen. »Es geht nicht nur um mich. Er ist völlig pervers.«
    Ach? »Du solltest ihm nicht gestatten, dir Dienste zu erweisen, die dir nicht behagen«, meinte Greer mit höhnischer Strenge.
    Alexandra blickte ihn aufgebracht an. »Und wie halte ich ihn davon ab, meinen Enkelinnen Dienste zu erweisen, die mir nicht behagen?«
    »Aber es sind doch noch Kinder!«, protestierte Greer.
    »Ja«, stieß Alexandra gepresst hervor, »Kinder.« In ihrer Stimme lag eine Schärfe, die Greer ein Lächeln unterdrücken ließ. »Um die Ältere muss ich mir wohl keine Sorgen machen, aber die andere ...«
    Mit gerunzelter Stirn, als handele es sich um eine heikle Entscheidung, sagte Greer bedächtig: »Ich werde der Hohepriesterin eine Nachricht schicken und um die Erlaubnis bitten, Sadi so bald wie möglich von Chaillot zu entfernen. Mehr kann ich nicht tun.« Er hob seine unversehrte Hand, um Alexandras Einspruch abzuwehren. »Allerdings bin ich mir darüber im Klaren, wie schwierig es für dich sein muss, ihn weiterhin auf deinem Anwesen unterzubringen, vor allem, wenn er zufälligerweise herausfinden sollte,

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