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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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munkelte, Daemon sei mit einem schwarzen Juwel aus der Zeremonie hervorgegangen, doch niemand wusste Genaueres, da niemand das Juwel gesehen hatte.
    Kartane war es gleichgültig, welche Juwelen Daemon trug. Er hatte auch ohne Juwelen Angst genug davor, was aus Daemon geworden war. Seitdem hatten sie alles darangegeben, einander aus dem Weg zu gehen.
    Kartane wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und zog sich das Jackett glatt. Er würde Dorothea seine Aufwartung machen, um dann so schnell wie möglich wieder zu flüchten. Er wollte vor ihr fliehen, vor dem Hof ... und vor Daemon.
    2Terreille
    D aemon glitt durch die Gänge der SaDiablo-Villa, bis er seine Zimmerflucht erreicht hatte. Dorothea seine Aufwartung zu machen war so unangenehm wie eh und je gewesen, doch zumindest hatte es nicht lange gedauert. Ihr Anblick hatte seine Wut zum Siedepunkt gebracht, wobei seine Selbstbeherrschung zur Zeit ohnehin an einem hauchdünnen Faden hing. Er benötigte ein stilles Stündchen, bevor er sich zum Abendessen umziehen und vor Dorothea
und ihrem Hexensabbat den hübschen Gespielen mimen würde.
    Als er in sein Wohnzimmer trat, musste er ein wütendes Knurren unterdrücken, als er die Besucherin bemerkte, die dort auf ihn wartete.
    Hepsabah wandte sich zu ihm um, wobei ein Lächeln über ihre Lippen huschte und ihre niemals ruhenden Hände einen ausgeklügelten Reigen miteinander tanzten. Er verabscheute den Hunger in ihren Augen und in ihrer mentalen Signatur, doch da ihm bewusst war, dass er das Spiel mitspielen musste, schloss er die Tür mit einem Lächeln hinter sich.
    »Mutter«, sagte er und gab sich keine Mühe, die Ironie in seiner Stimme zu verbergen. Er beugte sich hinab, um sie auf die Wange zu küssen. Wie immer drehte sie im letzten Augenblick den Kopf, sodass seine Lippen die ihren berührten. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, während sie sich gewaltsam an ihn schmiegte. Normalerweise stieß er sie von sich und empfand Ekel darüber, dass es seine Mutter nach derartigen Intimitäten gelüsten sollte. Nun stand er regungslos da, ohne zu geben oder zu nehmen, und dachte über die Lügen nach, die er sein Leben lang geglaubt hatte.
    Schmollend trat Hepsabah einen Schritt zurück. »Du freust dich gar nicht darüber, mich zu sehen«, meinte sie anklagend.
    Daemon wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Ich freue mich nicht weniger als sonst.« Hier stand sie in einem kostbaren Seidenkleid, während Tersa, seine echte Mutter, Lumpen trug und unter freiem Himmel schlief. Trotz Dorotheas und Hepsabahs Anstrengungen hatte Tersa ihm so viel Liebe wie möglich angedeihen lassen, auf ihre ureigene, zersplitterte Art und Weise. Irgendwie würde er es wiedergutmachen, genauso, wie er die anderen dafür zahlen lassen würde. »Was willst du?«
    »Es wäre schön, wenn du deiner Mutter gegenüber ein
wenig mehr Respekt an den Tag legen würdest.« Sie glättete ihr Kleid und ließ die Hände über ihre Brüste und den Bauch gleiten, wobei sie ihm unter gesenkten Lidern einen Blick zuwarf.
    »Meiner Mutter gegenüber hege ich den allergrößten Respekt«, erwiderte er kühl.
    Unbehaglich strich sie mit der Hand durch die Luft, ohne ihn jedoch zu berühren, und sagte mit erzwungener Heiterkeit: »Ich habe dein Zimmer herrichten lassen. Jetzt ist es schön gemütlich. Vielleicht können wir uns ja nach dem Abendessen hierher zurückziehen, hm?« Sie wandte sich zur Tür um und ließ ihre Hüften lasziv kreisen.
    Daemon verlor die Geduld. »Du meinst, ich soll gefügiger sein, nicht wahr, Mutter ?« Ihr entrüstetes Keuchen überging er. »Ich werde nicht gefügig sein. Nicht heute Abend und auch an keinem anderen Abend, weder dir noch irgendjemandem sonst an diesem Hof. Sollte man mir befehlen, in die Knie zu gehen, während ich hier bin, kann ich dir versprechen, dass Cornelias Ende nichts ist im Vergleich zu dem, was ich hier anrichten werde. Wenn du glaubst, ich ließe mich durch den Ring abhalten, dann irrst du dich. Ich bin kein Junge mehr, Hepsabah, und ich will deinen Tod .«
    Mit vor Angst geweiteten Augen wich Hepsabah vor ihm zurück. Panisch griff sie nach dem Türknauf und stürzte auf den Gang hinaus.
    Daemon öffnete eine Brandyflasche, hielt kurz inne, um sich zu vergewissern, dass man sie nicht mit Betäubungsmitteln oder einer anderen unangenehmen Überraschung versetzt hatte, bevor er die Flasche an die Lippen setzte und den Kopf in den Nacken legte. Das Getränk versengte ihm den Hals und

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