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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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geben.‹
    Dann wandte sie sich Lucy zu: ›Hab keine Angst. Ich spreche mit ihnen. Sie werden dich von nun an in Ruhe lassen.‹
    Als Prinz Philip erfuhr, dass Lucy verletzt worden war, weil die Hunde sie gejagt hatten, schalt er die Jungen aufs Heftigste; doch am selben Nachmittag beobachtete ich, wie Lord Benedict einem der Hundejungen ein paar Münzen zusteckte und sie lachend dafür lobte, dass sie seine Hunde derart in Form hielten.
    Na ja, den Sommer darauf heiratete meine Tochter einen jungen Mann aus einer guten, soliden Familie. Sie leben in einem kleinen Dorf etwa dreißig Meilen von hier und ich besuche sie, wann immer ich ein paar Tage freibekommen kann.«
    Daemon blickte in seine leere Tasse. »Glaubst du, Miss Jaenelle hat tatsächlich mit ihnen gesprochen?«
    »Das muss sie«, erwiderte die Köchin geistesabwesend.
    »Also hörten die Jungen auf, Lucy zu ärgern«, bohrte Daemon weiter.
    »Oh nein! Das ließen sie sich nicht nehmen. Schließlich mussten sie ja auch keine Strafe fürchten, nicht wahr? Aber die Hunde ... Nach jenem Tag gab es nichts, was die Jungen tun konnten, um die Hunde dazu zu bringen, Lucy zu jagen.«

    Spät in der Nacht, als Daemon nicht schlafen konnte, kehrte er in die Gartennische zurück. Er zündete sich eine schwarze Zigarette an und starrte das Hexenblut durch den Rauch an.
    Sie ist gekommen.
    Den Abend hatte er damit verbracht, die ihm zur Verfügung stehenden Fakten zu überdenken und immer wieder im Kopf hin- und herzudrehen. Es hatte nichts geändert und die Schlussfolgerung, zu der er gekommen war, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Meine Schwester hat sie gepflanzt. Als Andenken.
    Ein Kind. Hexe war noch ein Kind.
    Nein, er irrte sich. Er musste sich irren. Hexe trug die schwarzen Juwelen.
    Vielleicht hatte er etwas durcheinander gebracht. Vielleicht war Wilhelmina die jüngere Schwester. Er hatte immer noch mit seiner Selbstbeherrschung gerungen, als er die hayllische Botschaft in Beldon Mor betreten hatte. Es würde mehr Sinn ergeben, wenn Jaenelle beinahe alt genug wäre, um der Dunkelheit ihr Opfer zu bringen, denn dann stünde sie kurz davor, sich der eigenen Stärke zu öffnen, den schwarzen Juwelen.
    Doch ihr Schlafzimmer, die Kleidung. Wie sollte er diese Dinge mit der Kraft vereinbaren, die er gespürt hatte, als sie seinen Rücken heilte, nachdem Cornelia ihn hatte auspeitschen lassen?
    Sie spricht manchmal genauso.
    Die Leute, die noch in der Lage waren, ein paar Worte in der wahren Sprache des Blutes zu sagen, konnte er an den Fingern abzählen. Wer sollte das Mädchen unterrichtet haben?
    Vor der Antwort auf diese Frage schreckte er zurück.
    Es ist eine Klinik für unausgeglichene Kinder.
    Konnte ein Kind überhaupt ein Juwel von der Stärke des Schwarzen tragen, ohne mental unausgeglichen zu sein? Noch niemals hatte er von jemandem gehört, der
laut Geburtsrecht ein Juwel erhalten hatte, das dunkler als Rot war.
    Der Kelch hat einen Sprung.
    Er hörte auf nachzudenken und ließ Ruhe in seinen Geist einkehren. Auf diese Weise fügten sich die einzelnen Fakten wie von selbst zusammen und bildeten die unausweichliche Schlussfolgerung.
    Dennoch brauchte er mehrere Tage, bevor er sie akzeptieren konnte.
    7Terreille
    N achdem Daemon sich von Wilhelmina getrennt hatte, zog er sich seine Reitsachen an und schritt auf die Stallungen zu. Den Vormittag hatte er zum ersten Mal frei, seitdem er auf das Angelline-Anwesen gekommen war, und Alexandra hatte ihm gestattet, auf einem der Pferde auszureiten.
    Als er den Hof vor den Stallungen erreichte, winkte Guinness, der Stallhofmeister, ihm kurz zu, um dann fortzufahren, einem der Stalljungen Anweisungen zu geben.
    »Ein Ausritt am Morgen?«, wollte Guinness wissen, als Daemon auf ihn zukam. Ein mattes Lächeln milderte die schroffe Art des Stallhofmeisters ab.
    »Wenn das in Ordnung geht«, erwiderte Daemon freundlich. Wie in den meisten Häusern, in denen er bisher gedient hatte, kam er mit dem Dienstpersonal gut aus. Er ertrug lediglich die Hexen nicht, denen er dienen sollte.
    »Ja, ja.« Langsam ließ Guinness den Blick über Daemons Körper schweifen, wobei er bei den Stiefeln anfing. »Gute, gerade, muskulöse Beine. Breite Schultern.«
    Daemon fragte sich, ob Guinness als Nächstes seine Zähne überprüfen würde.
    »Wie fest sitzt du im Sattel?«, erkundigte Guinness sich.
    »Ich reite ganz passabel«, entgegnete Daemon vorsichtig.
Er war sich nicht sicher, ob ihm das versteckte Funkeln in den Augen des

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