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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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versuchte, sich den
Kriegerprinzen mit Gewalt zu unterwerfen, brachte er sie um.
    Was war mit dem Kriegerprinzen geschehen?
    Es dauerte einen Moment, bis die drei Damen die Frage verstanden.
    Nichts war mit dem Kriegerprinzen geschehen. Schließlich hatte er genau das getan, was man von ihm erwartete. Selbstverständlich wäre es allen lieber gewesen, er hätte jene schreckliche Person lediglich gefesselt und der Königin von Nharkhava zur Bestrafung übergeben; doch man konnte nichts anderes erwarten, wenn ein Kriegerprinz genug provoziert wurde, um in einen Blutrausch zu geraten.
    Lucivar hatte den restlichen Tag in einer Schenke verbracht, ohne recht zu wissen, ob er die Haltung der Damen amüsant oder erschreckend finden sollte. Er musste an die vielen Male denken, als er verprügelt und ausgepeitscht worden war und an seine gequälten Schreie, wenn wieder einmal Schmerzen durch den Ring des Gehorsams gesandt worden waren. Außerdem musste er daran denken, was er jeweils getan hatte, um sich jene Schmerzen einzuhandeln. So saß er in der Schenke und lachte, bis ihm die Tränen über die Wangen liefen, als er zu guter Letzt einsehen musste, dass er die Unterschiede zwischen Terreille und Kaeleer niemals in Einklang bringen können würde.
    In Kaeleer war der Dienst an einer Hexe ein verschlungener Tanz, wobei es pausenlos wechselte, ob der Mann oder die Frau führte. Hexen nährten und schützten Kraft und Stolz der Männer, wohingegen die Männer die sanftere, aber auf wunderbare Weise tiefer gehende Kraft der Frauen schützten und respektierten.
    Männer waren keine Sklaven oder Schoßhunde oder Werkzeuge, derer man sich bediente, ohne auf ihre Gefühle zu achten. Sie waren wertvolle, hoch geschätzte Partner.
    An jenem Tag war Lucivar darauf gekommen, dass die Königinnen in Kaeleer ihre Männer auf diese Weise an sich banden – Kontrolle, die so sanft und süß war, dass ein Mann keinerlei
Grund hatte, dagegen anzukämpfen, ja, dass er allen Grund hatte, dieses Band glühend zu verteidigen.
    Loyalität auf beiden Seiten. Respekt auf beiden Seiten. Ehre auf beiden Seiten. Stolz auf beiden Seiten.
    Dies war der Ort, den er stolz sein Zuhause nannte.
    »Lucivar.«
    Innerlich fluchend sprang Lucivar auf. In Anbetracht der Anspannung, die er in ihr spürte, konnte er von Glück sagen, dass sie nicht ohne ihn aufgebrochen war.
    »Etwas stimmt nicht«, sagte sie mit ihrer Mitternachtsstimme.
    Auf der Stelle suchte er mental die Umgebung ab. »Wo? Ich kann nichts entdecken.«
    »Nicht hier. Weiter östlich.«
    Im Osten lag lediglich ein Landendorf, das unter dem Schutz von Agio stand, einem Blutdorf am nördlichen Ende von Ebon Rih.
    »Etwas stimmt dort nicht, aber es lässt sich nicht greifen«, meinte Jaenelle, die aus zusammengekniffenen Augen gen Osten starrte. »Und es fühlt sich irgendwie krank an, wie eine Falle mit einem vergifteten Köder darin. Aber es entzieht sich mir jedes Mal, wenn ich versuche, mich darauf zu konzentrieren. « Sie stieß ein enttäuschtes Knurren aus. »Vielleicht machen es mir die Drogen schwerer, Dinge zu spüren.«
    Er musste an die Königin denken, die elf junge Männer gefangen hatte, bevor sie getötet worden war. »Oder vielleicht hast du das falsche Geschlecht für den Köder.« Während er seine inneren Barrieren fest verschlossen hielt, streckte er seine mentalen Sinne ostwärts aus. Eine Minute später unterbrach er heftig fluchend die Verbindung. Verzweifelt hielt er sich an Jaenelle fest und ließ sich von ihrer sauberen, dunklen Kraft reinwaschen.
    Er legte die Stirn an die ihre. »Es ist schlimm, Katze. Viel Hoffnungslosigkeit und Schmerzen umgeben von…« Er suchte nach einem Wort, um zu beschreiben, was er gefühlt hatte.

    Aas.
    Mit einem Schaudern fragte er sich, weshalb ihm ausgerechnet dieser Ausdruck in den Sinn gekommen war.
    Er könnte über das Dorf fliegen und rasch nachsehen. Wenn die Landen gegen ein Überfallkommando der Jhinka ankämpften, war er stark genug, ihnen die Hilfe zu gewähren, die sie benötigten. Wenn es sich um eine jener Frühjahrsepidemien handelte, die manchmal ein Dorf heimsuchten, wäre es besser, Bescheid zu wissen, bevor er Agio benachrichtigte, da in diesem Fall die Heilerinnen gebraucht würden.
    Seine Hauptsorge galt jedoch einem sicheren …
    »Denk erst gar nicht daran«, warnte Jaenelle sanft. »Ich komme mit dir.«
    Lucivar beäugte sie und versuchte zu beurteilen, wie weit er diesmal gehen konnte. »Weißt du, mit dem Ring

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