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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Erbarmen haben!«
    »Ich weiß.« Daemon hielt zögernd inne. »Ich bin dabei, Zeit zu schinden, Surreal. Ich muss ausreichend Zeit schinden und währenddessen alle von hier befreien. Damit Dorothea und Hekatah mir abnehmen würden, Marian und Daemonar seien tatsächlich tot, musste Lucivar es ebenfalls glauben.«
    »Mutter der Nacht.« Surreal lehnte die Stirn gegen ihre Knie. »Was ist es wert, dass man dafür einen derart hohen Preis zahlt?«
    »Meine Königin braucht die Zeit, um Kaeleer zu retten.«
    »Oh, verflucht, Sadi!« Sie blickte zu ihm empor. »Sag mir nur eines. Obgleich du wusstest, dass es sich bloß um eine Illusion handelt, möchte ich wissen, wie du in der Lage warst, dich anschließend nicht zu übergeben!«
    Er musste hart schlucken. »Ich war dazu nicht in der Lage.«
    »Du bist wahnsinnig«, murmelte sie und stand mühsam auf.
    »Ich diene meiner Königin«, versetzte er schroff.
    Manchmal lief das für einen Mann auf dasselbe hinaus.
    »Na gut.« Sie steckte sich das Haar hinter die spitz zulaufenden Ohren. »Was soll ich also tun?«
    Er zögerte und meinte dann ausweichend: »Es ist gefährlich. «
    »Daemon«, sagte sie ungeduldig, »was soll ich tun?« Als er ihr die Antwort immer noch schuldig blieb, versuchte sie zu erraten, was er von ihr wollte. »Du möchtest, dass ich wimmernd im Lager umherschleiche und wie eine Frau aussehe, die brutal vergewaltigt wurde und jetzt panische Angst davor hat, was mit ihr geschieht, wenn sie eine Fehlgeburt erleidet und nicht das Kind austrägt, das aus der Vergewaltigung hervorgegangen ist. Richtig?«
    »Ja«, entgegnete er matt.
    »Und dann?«
    »Marian und Daemonar befinden sich in jener Hütte. Schleich morgen aus dem Lager, hol sie ab und bring die beiden
zum Bergfried. Reist auf dem schnellsten Weg dorthin und geht nirgendwo anders hin. Ihr müsst den Bergfried erreichen. Allerdings werdet ihr den roten Wind nehmen müssen, denn die dunkleren Winde werden unbeständig sein.«
    »Und … Egal. Das will ich lieber erst gar nicht wissen.« Sie grübelte nach. Ja, sie konnte eine überzeugende Vorstellung liefern. Eine derart zerbrochene Frau würde sich meist vor den Blicken der anderen Leute verbergen, sodass sie sich nur ein paar Mal im Laufe des Tages zeigen musste – was auch bedeutete, dass ihr Verschwinden nicht sofort auffallen würde.
    Daemon griff nach einer der Lehmkugeln.
    »Wozu ist die gut?«, fragte Surreal.
    »Du hättest so lange wie möglich gegen mich angekämpft«, sagte Daemon, ohne sie anzusehen. »Du würdest aussehen, als hättest du dich zur Wehr gesetzt. Nachdem ich den Schatten erschaffen habe, kannst du …«
    »Nein.« Surreal schlüpfte aus ihrer Jacke und machte sich daran, ihr Hemd aufzuknöpfen. »Du kannst das nicht alles mithilfe von Illusionszaubern nachstellen. Nicht, wenn du Dorothea und Hekatah lange genug überzeugen möchtest, um Jaenelle die Zeit zu verschaffen, die sie benötigt.«
    Ein harter Ausdruck trat in seine Augen. »Ich bin bereit, viel hierfür aufzugeben, Surreal, aber meinen Treueschwur werde ich nicht brechen.«
    »Das weiß ich«, entgegnete sie leise. »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Was hast du dann gemeint?«, fuhr Daemon sie an.
    Sie holte tief Luft, um ruhig zu werden. »Du wirst mir echte Blutergüsse verpassen müssen.«
    4 Kaeleer
    Nachdem Ladvarian die Schüssel herbeigerufen hatte, stellte er sie vorsichtig auf dem Boden der Kammer ab und beobachtete, wie die arachnianische Königin behutsam die kleinen
Tropfen berührte, die jetzt mit Blut und Erinnerungen angefüllt waren.
    *Gut*, meinte die Spinne beifällig. *Gute Erinnerungen. Starke Erinnerungen. So stark wie von den verwandten Wesen. *
    Ladvarian blickte zu der Schüssel hinüber, die sich vor dem gewaltigen Verworrenen Netz befand. Es waren immer noch viele der Gaben der verwandten Wesen in dem Gefäß. Woran die Weberin arbeitete, ließ sich offensichtlich nicht schnell bewerkstelligen.
    *Du dich ausruhen musst *, sagte die Spinne, während sie ein Kügelchen von den Gaben der Menschen auswählte und damit zu einem Faden des Netzes emporschwebte. *Alle verwandten Wesen ruhen müssen. Sie stark sein müssen, wenn die Zeit kommt, den Traum zu verankern im Fleisch.*
    *Wirst du genug Zeit haben, um sämtliche Erinnerungen einzufügen?*, erkundigte Ladvarian sich respektvoll.
    Die Traumweberin blieb ihm lange eine Antwort schuldig. Dann sagte sie schließlich: *Genug Zeit. Gerade genug.*
    5 Terreille
    Das Wimmern war nicht nur

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