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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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bin dabei, sie zu verlieren«, sagte er leise. »Ich weiß selbst nicht, was ich falsch mache, aber … ich verliere sie.«
    Surreal versteifte sich. »Wovon sprichst du?«
    Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Vielleicht bin ich nicht länger, was Jaenelle will.«
    »Warte«, unterbrach sie ihn heftig. »Warte mal.« Sie musterte das Elend, das sich in seinen Augen widerspiegelte. »Du glaubst das wirklich!«
    »Meine Gegenwart bereitet ihr Unbehagen.«
    Surreal schüttelte den Kopf. »Ich pflichte dir bei, dass etwas zwischen euch beiden nicht stimmt, Daemon, aber ich bin mir sicher, dass es nicht das ist.«
    »Du warst nur ein paar Tage auf der Burg.«
    »Lange genug um zu wissen, dass du dich irrst, wenn du glaubst, Jaenelle liebt dich nicht mehr.«
    Er schloss die Augen, doch sie erhaschte einen Blick auf die quälende Verzweiflung, die er zurückzudrängen versuchte.
    Über den Tisch hinweg griff sie nach seiner Hand. Sie wurde von Besorgnis erfüllt, als sich seine Finger fest um die ihren legten. Es war ein sicheres Zeichen, dass er nach Beruhigung suchte.
    »Sie spricht nicht mit mir«, sagte er. »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Ich schon.«
    Er schlug die Augen auf, in denen ungläubige Hoffnung schimmerte.
    »Ich würde ein Jahreseinkommen darauf verwetten, dass sich ihre Gefühle dir gegenüber nicht verändert haben«, erklärte Surreal. »Und ich weiß , dass deine unverändert sind. Vielleicht kann sie nur nicht mit dir sprechen, weil du einen Schwanz hast.«

    »Ich hatte aber schon immer einen Schwanz«, sagte er trocken.
    »Richtig. Und es gibt bestimmt Dinge, die du einem anderen Mann gegenüber zugeben würdest, aber niemals einer Frau. Genauso gibt es Dinge, die eine Frau einer anderen Frau, aber niemals einem Mann anvertrauen würde - besonders nicht einem Mann, den sie liebt.«
    »Worauf willst du also hinaus?«
    »Du wirst noch ein paar Tage länger in Amdarh bleiben, nicht wahr?«
    »Ich muss mich um ein paar Dinge kümmern.«
    »Schön. Kümmere dich um deine Angelegenheiten, und ich kehre auf die Burg zurück und unterhalte mich ein wenig mit Jaenelle.«
    »Wie kommst du darauf, dass sie mit dir reden wird?«
    Ich werde ihr einfach keine andere Wahl lassen. Doch das würde sie Daemon selbstverständlich nicht auf die Nase binden. Stattdessen bedachte sie ihn mit einem frechen Grinsen. »Weil ich die Zeilen kenne, mit denen dieses kleine Schauspiel beginnt.« Sie löste ihre Finger aus seinem Griff und tätschelte ihm die Hand. »Vertrau mir. Und wink den Kellner mit dem Nachspeisentablett herüber.«
     
    »Hast du gesehen, wie er sie mit dem Hummer gefüttert hat?«, fragte Roxie seufzend. »Das ist eine Szene aus einer Liebesgeschichte. Er ist ja sooo romantisch!«
    Tavey runzelte die Stirn. »Wenn du etwas von meinem Essen probieren wolltest, wieso hast du es dann nicht einfach gesagt?«
    Beim Anblick von Daemon und seiner Begleiterin hätte Lektra am liebsten sämtliche Teller und Gläser auf dem Tisch zerschlagen. Wie konnte er sie derart verraten? Wie konnte er dort sitzen, in aller Öffentlichkeit, und um eine Hure herumscharwenzeln? Sie war es doch, die daran arbeitete, ihn aus den Fängen dieses nutzlosen Krüppels Jaenelle zu befreien! Er sollte nicht mit einer anderen Frau spielen. Er sollte noch nicht einmal an eine andere Frau denken! Es war so … liederlich.
Sobald er ihr gehörte, würde sie dafür sorgen, dass er den Kontakt zu diesem Miststück Surreal auf der Stelle abbrach.
    Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als sie mit ansah, wie Surreal nach seiner Hand griff.
    Wie konnte er jeglichen Anstand verlieren und einer Frau gestatten, ihn auf diese Weise zu berühren? Genauso gut könnte er auf den Tisch steigen und lauthals verkünden, dass er für seine so genannte Cousine die Hosen herunterlassen würde, sobald sie sich hinter geschlossenen Türen befanden.
    Wenn sie überhaupt so lange warten würden.
    Egoistischer Bastard.
    Nun, sie würde ihn trotzdem nicht abweisen, denn sie liebte ihn. Außerdem war er wunderschön und zweifellos ein wundervoller Liebhaber. Doch offensichtlich war er reifer für eine andere Frau in seinem Leben, als sie gedacht hatte. Sie würde also das Feuer anfachen und seinen Ruf schneller ruinieren müssen. Und gründlicher, als sie ursprünglich vorgehabt hatte. Andernfalls lief er Gefahr, auf das Angebot einer Frau einzugehen, die ihn nur benutzen wollte.
    Ja, sie musste ihn retten, bevor er in ein anderes Bett als das ihre

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