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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Abendessen gibt?«, fragte er, während er sich die Hände wusch.
    Marian bekam Schluckauf. »Eier.«
    Seufzend drehte er das Wasser ab. »Ja, das hatte ich befürchtet.«

16
    Ich habe zu tun«, erklärte Marian, als Lucivar sie aus der Küche zerrte und in das Vorderzimmer des Horstes schleppte. Tassle folgte ihnen und gab besorgte kleine Geräusche von sich.
    »Deine Arbeit wird in einer Stunde immer noch da sein«, erwiderte Lucivar.
    Sie betrachtete die dicken Regentropfen, die gegen die Glastüren prasselten, die auf den Rasen hinausführten. Sobald es noch ein wenig kälter wurde, würde sich der Regen in Schnee verwandeln. »Du machst das nur, weil dir langweilig ist.«
    Mithilfe der Kunst rückte Lucivar die Möbel an die Wände, sodass ein großer Kreis auf dem Steinboden frei wurde. »Wenn mir langweilig wäre, würde ich zur Burg fliegen und meinem Vater auf die Nerven gehen. Das bereitet uns beiden Vergnügen.«
    Aber nicht so wie das hier , dachte Marian. »Ich will das nicht tun.«
    »Herumzujammern wird dir nichts nutzen.«
    Herumjammern? Die Beleidigung ließ sie vor Wut kochen. Sie jammerte nicht! Sie wies lediglich einen dickköpfigen Mann auf das Offensichtliche hin: Frauen benutzten keine eyrischen Waffen. Danach konnte man jeden eyrischen Mann - außer denjenigen vor ihr - fragen, und er würde einem diese Auskunft geben.

    Da es nichts half, vernünftig zu argumentieren, senkte sie die Stimme und versuchte, ihm zu drohen. »Ich habe eine Bratpfanne und weiß damit umzugehen.«
    Das Grinsen, das über sein Gesicht huschte, war nicht unbedingt die Reaktion, die sie sich erhofft hatte.
    »Wunderbar«, sagte er und drehte sich um. »Und jetzt wirst du lernen, mit einer traditionellen Waffe umzugehen.«
    »Ich will nicht …«
    Er wirbelte zu ihr herum und rief: »Wenn dir je etwas zustößt, weil du zu stur bist, um zu lernen, dich verflucht noch mal selbst zu verteidigen, werde ich dir den Hintern versohlen!«
    Angestachelt von dem unerwarteten verbalen Angriff, gab sie zurück: »Wenn du je die Hand gegen mich erhebst, schlitze ich dir den Bauch auf!«
    Sie starrten einander an. Eine Sekunde lang schwirrte die Angst durch ihren ganzen Körper, als ihr bewusst wurde, dass sie soeben einen Kriegerprinzen bedroht hatte. Bevor sie sich rühren konnte, hatte er sie an der Taille gepackt. Er warf sie in die Luft. Als sie wieder nach unten fiel, schlang er ihr die Arme um die Taille und wirbelte sie im Kreis herum.
    »Ha! Ich wusste, dass du es in dir hast!« Er lachte, während er sie immer weiter im Kreis wirbelte.
    »Hör auf!« Marian hielt sich an seinen Schultern fest. »Lucivar, hör auf! «
    Er hörte auf. Da sich das Zimmer immer noch um sie zu drehen schien, klammerte sie sich weiterhin an seinen Schultern fest. Ihre Füße berührten den Boden nicht, sodass sie auf gleicher Augenhöhe waren. Mit klopfendem Herzen wagte sie es, ihn anzusehen. Sie hoffte, dass er nicht allzu wütend auf sie war.
    Er sah überhaupt nicht wütend aus. Seine Augen funkelten schalkhaft, und er grinste sie an, als habe sie gerade etwas Wundervolles getan.
    Lucivar drückte sie freundschaftlich an sich. »So lobe ich mir meine zornige Haushexe. Und nun knurr mich böse an. Grrrr .«

    Schamesröte stieg ihr ins Gesicht. Sie stieß sich von seinen Schultern ab, wollte zurück auf den Boden, fort von ihm. Doch er hielt sie nur umso fester umschlungen.
    »Ich setze dich erst ab, wenn du mich angeknurrt hast«, sagte er.
    Gedemütigt blickte sie zur Seite - und sah, dass Tassle dort stand und die Szene beobachtete. Der Wolf fletschte die Zähne, die mehr als bedrohlich wirkten. Einen Augenblick später entspannten sich seine Lefzen wieder. Er wedelte mit dem Schwanz, dann wiederholte er die ganze Prozedur.
    Sie neigte den Kopf, bis ihr Haar nach vorne fiel und ihr Gesicht verbarg. Großartig. Wundervoll. Ein Wolf brachte ihr das Knurren bei …
    Sie warf Lucivar einen raschen Blick zu. Sein Grinsen war zu dem wohl bekannten trägen, arroganten Lächeln geworden.
    … und er würde sie so den ganzen Tag halten, wenn es so lange dauern sollte, bis sie tat, was er von ihr verlangte.
    Sie holte Luft und atmete wieder aus.
    Sobald sie frei war, würde sie sich in ihrem Zimmer verstecken. Er konnte sich seine eigenen Mahlzeiten kochen und sein Geschirr selbst abwaschen. Mal sehen, wie lange ihm dann noch zum Lachen zumute sein würde!
    Sie atmete erneut ein und wieder aus.
    Da sie so eng an ihn gepresst war, entging ihr nicht,

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