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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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eine Spur zu sanft.
    Jared trat beiseite. Als sie die Tür hinter sich schloss,
atmete er erleichtert aus. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass er die Luft angehalten hatte.
    Ein paar Minuten später fiel Cathryn auf, dass sie das einzige weibliche Wesen in einem Zimmer voller Männer war.
    »Wo ist Thera?«, wollte sie wissen, wobei sie sich gehetzt in dem Raum umsah, als suche sie nach einer Fluchtmöglichkeit.
    »Thera schläft im Wagen«, sagte Jared beruhigend. »Sie und die Herrin wollen heute Nacht lieber alleine sein.«
    Die Männer wurden unruhig, da sie Cathryns Ängste instinktiv besänftigen wollten. Allerdings wussten sie aus bitterer Erfahrung, dass es nichts gab, was sie tun konnten, ohne die Angst in völlige Panik umschlagen zu lassen.
    Corry nagte besorgt an seiner Unterlippe herum, während er Cathryn betrachtete. »Keine Sorge, Cathryn. Ich werde gleich neben dir schlafen.«
    »Das darfst du nicht«, sagte Cathryn schrill. »Du bist ein Junge.«
    Blaed räusperte sich. »Da Corry die Pflichten eines Begleiters auf sich genommen hat, ist es doch wohl sein Anrecht, auch die Privilegien eines Begleiters für sich in Anspruch zu nehmen.«
    Cathryn blickte verunsichert drein.
    Corry hingegen hoffnungsvoll.
    Eryk und Tomas neidisch.
    Jared schloss die Augen. Süße Dunkelheit, bitte lass sie nicht streiten! Cathryn konnte gewiss nicht damit umgehen, und die Übrigen würden es auf keinen Fall tolerieren.
    »Was bedeutet das?«, wollte Cathryn schließlich wissen.
    Blaed zupfte sich an seinem Kragen, als sei dieser auf einmal zu eng geworden. »Nun, wenn eine Lady sich aus irgendeinem Grund ein bisschen nervös fühlt, ist es die Pflicht und das Privileg eines Begleiters, in ihrer Nähe zu bleiben, besonders, wenn sie schläft.«
    »Wirklich?«, meinte Cathryn zweifelnd.
    Blaed legte sich die Hand aufs Herz. »Wirklich. Mein Cousin hat als Begleiter gedient und mir die ganze Sache erklärt.«

    Niemand sagte etwas dazu. Niemand wagte sich auch nur zu rühren, bis Cathryn sich auf die Matratze gelegt und schüchtern gelächelt hatte, während Corry sie zudeckte.
    Mit vor Stolz und Freude strahlenden Augen legte Corry sich auf seine eigene Matratze, so nahe wie möglich an den Rand.
    Jared sah weg, um sein Lächeln zu verbergen. Er würde jede Wette eingehen, dass die beiden am Morgen aneinandergekuschelt wie zwei Welpen daliegen würden.
    Nun machten sich die Übrigen ebenfalls bettfertig. Die Kerzen, die auf zwei kleinen Tischen an der Wand standen, wurden gelöscht, doch dank des Feuerscheins im Ofen konnte man immer noch genug sehen.
    Jared zog sich die Stiefel aus und stellte sie neben seiner Matratze ab. Nachdem er sich zugedeckt hatte, ließ er den Rest seiner Kleidung verschwinden und seufzte zufrieden auf. Mit ein wenig Glück würde er am Morgen früh genug auf sein und sich waschen können, bevor Cathryn aufwachte, und Thera und die Graue Lady sich rührten.
    Trotz der Müdigkeit fiel es ihm schwer, einzuschlafen. Die Ereignisse des Tages jagten ihm im Kopf herum, sodass er nicht zur Ruhe kam. Er musste an den Stolz und die Freude in Corrys Augen denken und an Theras Bemerkung über Höflichkeit. Ganz egal, wie er sich rechtfertigte, er wusste genau, dass nicht Thera, sondern er heute Abend in dem Wagen hätte schlafen sollen. Er war der erfahrene Lustsklave. Dies wäre eine ideale Gelegenheit für die Graue Lady gewesen, seine Dienste in Anspruch zu nehmen, ohne dass es Aufmerksamkeit erregte. Und er hätte diese intimen Stunden nutzen können, um mehr über sie zu erfahren, was überaus wichtig war, wenn er für seine Flucht nach Hause herausfinden wollte, wie der Unsichtbare Ring zu umgehen war.
    Nun war es zu spät.
    Jared sah zu dem Krug mit den Blumen hinüber, der auf dem Holztisch stand, und wurde das Gefühl nicht los, dass er einen Fehler begangen hatte.

Kapitel 10

    Krelis ließ sich in einer Ecke der kleinen Kutsche nieder, eingelullt vom Gemurmel des Fahrers und dem rhythmischen Klappern der Pferdehufe. Er hätte diese idyllische Reisemöglichkeit umgehen können, indem er sich eine der pferdelosen Kutschen mietete, die immer häufiger auf Draegas breiten Straßen zu finden waren, doch das war nicht dasselbe. Außerdem hatte fand er es ekelerregend, Kunst für eine Aufgabe zu benutzen, die zuvor von Tieren erledigt worden war. Oh, er kannte die Argumente, die für die neuen Kutschen sprachen – man war nicht länger vom körperlichen Wohlbefinden eines Tieres abhängig, die

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