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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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dem Wasserkrug. Er warf einen kurzen Blick auf die Kiste in Therans Händen, fragte aber nicht danach. Er trank, zog dann ein Handtuch aus seinem Gürtel und wischte sich das Gesicht ab.
    »Kein Brief«, stellte er fest.
    Die Ausdruckslosigkeit in Grays Stimme und sein stumpfer Blick machten Theran Sorgen.
    »Kein Brief«, bestätigte er. »Aber Prinz Sadi hat dir diese Kiste geschickt. Es ist noch nicht so lange her, dass du den Brief geschickt hast, Gray.«
    »Lange genug für eine Mutter, um zu entscheiden, dass sie nicht möchte, dass ein bestimmter Mann Interesse an ihrer Tochter zeigt.«

    Mutter der Nacht, Gray, was denkst du nur?
    Der Schmerz in Grays Stimme machte sehr deutlich, was sein Cousin dachte: Er war nicht gut genug, um mehr als ein Freund zu sein.
    »Mach die Kiste auf«, sagte Theran. »Vielleicht befindet sich darin eine Erklärung.«
    Gray wischte sich die Hände an der Hose ab, um den schlimmsten Dreck zu entfernen. Dann griff er nach der Kiste und stellte sie auf die frisch umgegrabene Erde, woraufhin Theran sich fragte, warum er sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, sich die Hände abzuwischen.
    Die Kiste war mit einem einfachen Haken verschlossen, was auch immer sich darin befand, war also nicht sonderlich wertvoll. Oder es bedeutete, dass niemand dumm genug war, etwas aus einer Kiste zu stehlen, die das Siegel der SaDiablos trug.
    Gray öffnete die Kiste. Dann ließ er sich auf die Fersen zurücksinken. Er nahm eine der mit einem Erhaltungszauber belegten Blumen aus der Kiste. Dann noch eine – und noch eine, bis er einen ganzen Strauß in der Hand hielt.
    »Da sind noch eine Nachricht und ein Buch«, stellte er mit einem Blick in die Kiste fest. »Und noch etwas anderes.«
    Gray reichte den Strauß an Theran weiter und griff nach der Nachricht.
    »Prinz Gray«, las er vor.
     
    »Eine solche Kompromiss-Pflanzung ist eine wundervolle Idee. Die Samen, die ich Cassie mitgegeben habe, sollten zu verschiedenen Jahreszeiten blühen, es gibt also noch nicht viele, die ich dir jetzt schon zeigen könnte. Ich habe dir blühende Exemplare des späten Frühjahrs und frühe Sommerblumen mitgeschickt, und die anderen kannst du hoffentlich mithilfe der Skizzen in dem Buch zusammenstellen. Die Zwiebeln kann man in Töpfe setzen. Sie blühen ebenfalls über die verschiedenen Jahreszeiten hinweg – eine Erinnerung an ihre Familie, jetzt, wo sie sich ein neues Heim schafft. Burle hat nur gut von dir gesprochen. Langsam erkenne ich, warum.
Ich hoffe, wir können uns irgendwann einmal kennenlernen. Devra.«
     
    Gray legte die Nachricht beiseite, nahm das Buch und blätterte es durch. »Pflanzen aus Dharo. Es gibt Abbildungen und Anleitungen, wie man sie anpflanzt, und …« Er schloss das Buch und musterte den Umschlag. »Cassies Mutter hat dieses Buch geschrieben. Cassie hat erwähnt, dass ihre Mutter viel über Gartenbau weiß, aber mir war nicht klar … Kein Wunder, dass sie das Land so gut versteht.«
    »Das ist also etwas Gutes?«
    »Mehr als gut. Es ist -« Gray riss die Augen auf und wurde blass. Hastig riss er Theran den Strauß aus der Hand und stopfte ihn in die Kiste. »Cassie kommt. Du musst sie ablenken. Ihr wird auffallen, dass ich ein neues Stück Erde umgegraben habe, und dann wird sie nachfragen und ich will sie nicht anlügen. Kann es nicht. Und sie darf nicht sehen, was ihre Mutter geschickt hat. Dann wird sie es wissen und die ganze Überraschung wäre verdorben.«
    »Was soll ich tun?«
    » Theran .«
    Stell dich, Grayhaven, und sei sein Schild. Was er für Cassie empfindet, hast du noch nie für irgendjemanden empfunden. Nicht einmal annähernd.
    »Räum diese Sachen weg«, sagte Theran, erhob sich und wandte sich zum Haus.
    »Danke, Theran.«
    Er beobachtete, wie Gray zum Schuppen hastete, dann beeilte er sich, Cassie aufzuhalten.
    »Stimmt etwas nicht mit Gray?«, fragte Cassie, sobald er in Hörweite war.
    »Es geht ihm gut«, erwiderte Theran, nahm ihren Arm und lenkte sie zurück zum Haus. »Er hat einen Haufen Arbeit, die heute erledigt werden muss.«
    Sie war nicht passend gekleidet, um heute Morgen Zeit im Garten zu verbringen. War das ein gutes oder ein
schlechtes Zeichen, da sie doch sonst nach dem Frühstück immer etwas Zeit im Garten verbrachte?
    »Vielleicht sollte ich ihm zur Hand gehen?«
    Cassidy klang zweifelnd. Versuchte sie, sich von Gray zurückzuziehen? Sie hatte in letzter Zeit etwas nervös gewirkt, wenn sie mit ihm zusammen gewesen war. Zunächst hatte

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