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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Gray das gefreut, doch das hatte sich mehr und mehr geändert, als der ersehnte Brief nicht gekommen war.
    »Eigentlich war ich schon auf dem Weg, um im Garten zu arbeiten, aber Ranon muss für ein paar Tage in sein Heimatdorf zurück und er und Powell meinten, es gäbe noch etwas Dringendes, um das ich mich kümmern müsste, bevor er geht. Aber sie haben nicht sonderlich deutlich gemacht, worum es geht, und meinten, ich solle erst mit dir reden.«
    Theran schickte einen Speerfaden an Ranon *Wenn du das nächste Mal hilfreich sein willst, warne mich vorher.*
    *Wir haben ihr einen Grund gegeben, sich auf die Suche nach dir zu machen statt nach Gray, also denk dir einen Grund aus, warum sie die nächsten paar Stunden hinter dem Schreibtisch verbringen muss.*
    Leck mich. Er sprach es nicht aus, aber das Gefühl übertrug sich durch die Verbindung zwischen ihnen – und wurde erwidert.
    Was könnte er von ihr verlangen, das getan werden musste, bevor Ranon ging?
    Sie gingen über die Terrasse und hatten schon fast die Tür erreicht, als er eine Antwort fand.
    »Die Königinnen der Shalador«, begann Theran. »Du musst noch einen Brief schreiben, in dem du die Königinnen der Shalador einlädst, dich zu besuchen. Ranon wird den Brief mitnehmen, wenn er in sein Dorf geht. Darum ist es so dringend.«
    »Du willst doch gar nicht, dass ich die Königinnen nach Dena Nehele einlade«, wunderte sich Cassidy. »Du hast es jedes Mal abgelehnt, wenn ich es vorgeschlagen habe.«
    »Es schien wichtiger zu sein, dass der Hof sich einspielt
und lernt, zusammenzuarbeiten. Jetzt …« Er zuckte mit den Schultern.
    »Du willst wirklich, dass ich mit den Königinnen in den Reservaten Kontakt aufnehme?«
    »Ja, das will ich.« Außerdem , fügte er innerlich hinzu, ist es höchst unwahrscheinlich, dass auch nur eine von ihnen kommt .
    Er hielt ihr die Tür auf. »Na komm. Sobald du durch den Sumpf aus Papierkram gewatet bist, den Powell offenbar über Nacht anhäuft, hast du den Rest des Tages frei und kannst die Rabatten vor dem bösen Unkraut beschützen.«
    Sie blieb in der Tür stehen und musterte ihn, als sähe sie plötzlich einen ganz anderen Mann vor sich.
    »Du hast kein Gespür für das Land, oder?«, fragte sie. »Für dich besteht es nur aus Dreck und Grenzverläufen.«
    »Ich bemuttere es nicht so wie du und Gray das anscheinend tun«, sagte er wegwerfend. »Die Menschen sind wichtig. Die Menschen brauchen es, dass man sich um sie kümmert.«
    »Wie kannst du dich um das eine kümmern, ohne dich auch um das andere zu kümmern?«
    Da sie seine Antwort nicht abwartete, dachte er sich, dass sie auch nicht mit einer gerechnet hatte.

    Gray legte die Dinge aus der Kiste nach und nach auf die Pflanzbank und bewunderte sein Geschenk.
    Cassies Mutter hatte dieses Buch geschrieben. Cassies Mutter hatte diese Kiste geschickt. Keine übereilte Antwort auf seinen Brief, sondern ein ganzer Packen an Information von einer Frau, die anscheinend verstand, dass er hoffte, im Herzen ihrer Tochter Wurzeln schlagen zu können.
    Und erst die Blumen, durch Zauber geschützt, damit er sie in Ruhe studieren konnte.
    Seine Mutter hatte ihm eine harte Liebe angedeihen lassen. Er wusste nicht, ob es daran lag, dass sie nicht weicher
sein konnte, oder daran, dass er für das Schlachtfeld bestimmt gewesen war und sie ihm deshalb nichts hatte mitgeben wollen, das ein Kämpfer nicht brauchen würde.
    Er sah noch immer ihr Gesicht vor sich, voll hartem Stolz, an dem Abend, als Talon gekommen war, um ihn in das Lager in den Bergen mitzunehmen. Er war sieben Jahre alt gewesen, doch es hatte keine Tränen gegeben, keine Umarmungen. Für sie war er bereits ein Kämpfer. Für sie war er das immer gewesen.
    Er glaubte nicht, dass Cassies Mutter eine harte Frau war. Was nicht bedeutete, dass sie nicht gefährlich sein konnte, wenn es sein musste. Doch er dachte sich, dass sie vielleicht die Art Frau war, die keine Angst davor hatte, einen Jungen in den Arm zu nehmen.
    Lebte seine Mutter noch? Wusste sie, wo er zu finden war – falls sie ihn finden wollte?
    Diese Fragen hatte er sich bis jetzt noch nie gestellt. Vielleicht wüsste Powell als Haushofmeister des Hofes, wie man es herausfinden konnte.
    Ein Klopfen an der Schuppentür. Er ließ die Kiste mithilfe der Kunst verschwinden, bevor sich die Tür öffnete und Ranon hereinkam.
    Der shaladorische Kriegerprinz musterte die leere Pflanzbank.
    »Es geht mich ja nichts an«, sagte Ranon dann, »aber ich habe die

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