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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ich auch. Nicht heute.«
    Als ihr Lachen verklang, rief Jaenelle einen der kleinen Holzrahmen herbei, die Schwarze Witwen für ihre Verworrenen Netze benutzten. »Das Zimmer muss gereinigt und gelüftet werden, bevor Daemon es wieder betreten kann. Ich denke, Helene wird das hier gut gebrauchen können. Marian und ich haben eine Möglichkeit ausgearbeitet, ein Schlafzimmer zu reinigen, wenn ein Kriegerprinz in der Brunst war. Die Phiole wird mit einem einfachen Haushaltszauber geöffnet. Einmal aktiviert, absorbiert das Netz die mentalen Gerüche des Zimmers, während das Öl die physischen
Gerüche aufnimmt. Das Ganze dauert ein paar Stunden. Wenn es fertig ist, sieht die Spinnenseide des Netzes dick und fettig aus. Dasselbe gilt für das Öl. Wir haben noch nicht herausgefunden, wie man das Netz oder die Phiole hinterher reinigen kann, also sollte das Ganze mit einem Schild versehen und mit Hexenfeuer verbrannt werden. Die Asche muss man anschließend vergraben, damit sie sich nicht über einen Wind verteilt.«
    Er konnte sich nur wundern, dass niemand früher auf eine solche Idee gekommen war. Natürlich war es noch nicht besonders oft vorgekommen, dass Schwarze Witwen und Haushexen Freundinnen wurden – und bevor Marian und Jaenelle angefangen hatten, zusammen spezielle Zauber zu entwerfen, hatte seines Wissens nach noch nie jemand daran gedacht, diese beiden Arten der Kunst miteinander zu kombinieren.
    »Ja«, meinte er, »ich denke, Helene wird das wirklich gut gebrauchen können.« Er ließ diesen Gedanken für einen Moment beiseite und fragte sie nach etwas, das ihn an Daemons Geschichte beunruhigt hatte: »Hexenkind, du musst doch gewusst haben, dass Daemon nicht besonders gut gelaunt war. Warum hast du etwas getragen, das …?« Wäre sie nicht seine Tochter und seine Königin gewesen, hätte er keine Probleme gehabt, die Frage zu stellen.
    »Warum ich sozusagen eine Einladung getragen habe?«, hakte sie nach.
    Er nickte.
    Sie fuhr sich durch ihr goldenes Haar. Dann schenkte sie ihm einen sowohl belustigten als auch beschämten Blick. »Man sagt, wenn ein Mann ein wenig grummelig ist, will er manchmal Sex zum Trost, fühlt sich aber nicht sicher genug, um darum zu bitten.«
    Der Gedanke, dass Jaenelles Hexensabbat vertrauliche Details über ihre Ehemänner und/oder Liebhaber austauschte, weckte in ihm den Wunsch, möglichst weit weg zu sein. Aber er blieb sitzen und nickte nur.
    »Ich dachte, Daemon hätte schlechte Laune wegen Jared,
wegen der Erinnerung an einen Freund, der nicht mehr da ist. Aber mir war nicht bewusst, dass es mehr war als das, bis es zu spät war. Außerdem hatte ich dieses Buch gelesen und die Kleidung der Frau darin hat das Interesse des Mannes geweckt, also …« Jaenelle zuckte mit den Schultern. »Ich wusste, wenn Daemon kein Interesse hat, würde er die Kleidung nicht bemerken und sich der Einladung gar nicht bewusst sein.«
    »Wie bitte?« Saetan blinzelte irritiert, sicher, dass er sich verhört haben musste. »Daemon soll nicht bemerken, was du anhast? Daemon ?«
    »Ja, Daemon.«
    »Hexenkind …« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht gibt er vor, es nicht zu sehen, aber er registriert es sehr wohl.«
    »Bevor Surreal nach Ebon Rih zurückgekehrt ist, waren wir in Amdarh zusammen einkaufen. Sie hat mir ein paar Sachen ausgesucht, von denen sie geschworen hat, sie würden dafür sorgen, dass Daemon die Zunge aus dem Hals hängt und ihm die Augen aus dem Kopf fallen.«
    »Was für ein schönes Bild«, murmelte Saetan.
    »Also habe ich die Sachen später am Abend anprobiert und mich noch gefragt, ob ich wirklich die Nerven dazu hätte, sie zu tragen. Da ist Daemon ins Schlafzimmer gekommen. Ich weiß nicht mehr, woran er an diesem Tag gearbeitet hatte, aber er wirkte erschöpft. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, hat er mich kurz angestarrt und dann gemeint, ich wäre nicht warm genug angezogen – ein paar Stunden zuvor hatte ein schwerer Wintersturm eingesetzt. Er hat mich in seinen warmen Morgenmantel gepackt, mir zwei Paar Socken verpasst – ein Paar von seinen über einem Paar von meinen – und uns beiden etwas Heißes zu trinken gemacht. Dann hat er uns ins Bett gepackt und ist prompt eingeschlafen.«
    Saetan presste die Lippen aufeinander, um sich ein Lächeln zu verkneifen. Daemons Morgenmantel. Daemons Socken. Die Zeichen waren da gewesen, aber weder Jaenelle noch Daemon hatten ihre Bedeutung erkannt.

    »Das war nicht das einzige Mal, dass so etwas passiert ist«,

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