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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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den Geächteten aneinandergeraten wollten, die regelmäßig das Dorf aufsuchten – nicht, nachdem sie eine solche Beute gemacht hatten. Und hatten dabei nicht bemerkt, dass es noch einen zweiten Jungen gab.
    Sie dachten, sie hätten das Blut der Grayhavens gefangen, und Gray sagte ihnen nie etwas anderes, gab nie preis, dass er nicht der Nachfahre des shaladorischen Kriegers war, der Lias Ehemann gewesen war.
    Sie bearbeiteten ihn – folterten ihn – zwei Jahre lang, bis es Talon gelang, ihn zu retten und in die Berge zurückzubringen.
    Gray war fünfzehn, als sie ihn schnappten.
    Sie zerbrachen nicht seine Juwelen und sie kastrierten ihn nicht – zwei ganz gewöhnliche Methoden, um einen Mann zu schwächen, der eine Gefahr darstellte. Doch sie zerbrachen ihn auf eine andere Art. Nun, als er Theran gegenübersaß, waren seine grünen Augen so voller Furcht, dass Theran sich fragte, ob es nicht den endgültigen Verrat darstellte, Gray nach Grayhaven zurückzubringen.

    »Geht es dir gut?«, fragte Gray. »Du bist nicht verletzt?«
    Es spielte keine Rolle, ob Theran aus dem Kampf zurückkehrte oder sich nur in ein Dorf stahl, um ein paar notwendige Stunden bei einer Frau zu verbringen; die Fragen waren immer dieselben. Denn Gray hatte, als er das letzte Mal die Berge verlassen hatte, alles verloren, was ihn ausgemacht hatte.
    »Es geht mir gut, Gray, es geht mir gut«, versicherte Theran und beugte sich vor, um die Hand seines Cousins zu drücken.
    »Aber es ist etwas Schlimmes passiert.«
    Zu aufmerksam. »Nein, nichts Schlimmes.« Wie konnte er es möglichst schonend sagen? »Wir bekommen eine Königin, Gray. Erinnerst du dich noch daran, wie ich mit Talon darüber gesprochen habe?«
    »Eine Königin?« Jegliche Farbe wich aus Grays Gesicht.
    »Aus Kaeleer, dem Schattenreich. Sie wird in Dena Nehele herrschen.«
    »Sie kommt hierher ?«
    »Nein, nicht in die Berge. Sie wird in Grayhaven leben.« Theran holte tief Luft und stieß sie dann langsam wieder aus. »Und ich werde mit ihr dort leben.«
    » Das darfst du nicht !« Gray sprang auf und warf Talon einen verzweifelten Blick zu. »Das darf er nicht! Wenn sie in Grayhaven ist und weiß, wer … wer er …«
    Das Klagen begann, als Gray auf die Knie sank. Das furchtbare Klagen eines kleinen Jungen, der schreckliche Schmerzen litt.
    »Gray.« Theran fiel auf die Knie und schlang die Arme um seinen Cousin. »Gray, ich muss es tun. Für uns alle.«
    »Sie wird dir wehtun, sie wird dir wehtun. Ich bin Grayhaven. Ich bin Grayhaven! «
    Die letzten Worte waren ein Schrei, in dem die Schmerzen der Vergangenheit widerhallten.
    Theran blickte zu Talon, dessen Gesicht grimmig und traurig wirkte. Der alte Kriegerprinz hatte überall nach dem
Jungen gesucht. Doch Talon hatte Gray nicht rechtzeitig gefunden.
    Talon ließ sich auf ein Knie nieder und legte Gray eine Hand auf die Schulter. »Du musst nicht dorthin gehen. Du kannst hier oben in den Bergen bleiben. Du weißt, wie du dich verteidigen musst. Das habe ich dir beigebracht. Und es werden auch andere hier bleiben. Du musst nicht nach Grayhaven zurückkehren.«
    »Er darf nicht gehen«, flüsterte Gray, als er sich an Theran schmiegte. »Theran darf nicht gehen.«
    »Er muss«, sagte Talon. »Das ist Teil der Vereinbarung.«
    Gray löste sich von den beiden und ging zu einem der Fenster.
    Was sieht er wohl? , fragte sich Theran. Die Vergangenheit? Die Gegenwart? War er gerade mit ihnen hier in dieser Hütte in den Bergen oder war er in irgendeinem Zimmer in Grayhaven eingeschlossen und wartete auf die nächste Grausamkeit?
    »Ich lasse gerne Dinge wachsen«, sagte Gray leise, mehr zu sich selbst als zu ihnen. »Das Land war gut, es bekam nicht, was es brauchte, aber es war immer noch gut. Ich könnte draußen arbeiten.«
    »Gray …«
    »Ich müsste nicht drinnen leben, oder?«
    Schockiert schwieg Theran für einen Moment. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Gray es in Erwägung ziehen würde, die Berge zu verlassen. Nicht ernsthaft.
    »Nein, du müsstest nicht drinnen leben«, sagte er dann. »Es gibt ein altes steinernes Gartenhaus.« Er blickte zu Talon.
    »Es steht wahrscheinlich voller kaputter Werkzeuge und solchem Zeug«, sagte Talon, »aber ein einfaches Leben könnte man dort schon führen.«
    »Ich könnte ein Gärtner sein«, sagte Gray. »Ich könnte mich um das Land kümmern. Aber ihr könnte ich nicht dienen.«
    »Nein, du müsstest ihr nicht dienen«, versicherte Theran. Und sollte die neue Königin die

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