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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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zur Heilerin bringen, sichergehen, dass er nicht irgendwelche Knochen zerschlagen hat. Wer hätte gedacht, dass Burle sich mal mit dem Hammer hauen würde?
    »Oh je«, seufzte sie und wünschte, sie wäre in einem der Läden gewesen, von wo aus sie die Prozession unbeobachtet hätte verfolgen können.
    »Ärgere deinen Vater nicht, Cassidy. Er hatte auch so schon einen schweren Tag.«
    Cassidy nahm die Holzkiste ihrer Mutter und stellte sie neben die Bücherkiste. »Sollen wir hinuntergehen? Hier gibt es nichts mehr zu tun.«
    »Wenn du jetzt da runtergehst, hat er noch eine Stunde mehr, um sich über deinen Abschied aufzuregen und mit dir die Liste durchzugehen, die er gemacht hat, um die Liste zu überprüfen, die er vorher schon gemacht hat.«
    Cassidy lächelte. »Ich weiß. Aber danach wird es ihm besser gehen, denkst du nicht?«

SCHWARZER ASKAVI
    Trotz der unverwechselbaren mentalen Signatur, die seine Kaste verriet, hatte es Cassidy immer gewundert, wie ein so mächtiger Mann wie der Höllenfürst so sehr wie ein Haushofmeister wirken konnte – wie jemand, der langweiligen Papierkram nicht langweilig fand, wie ein liebenswerter Beamter, der einfach nur hilfreich sein wollte. Als sei er ehrenhalber der strenge und doch nachsichtige Onkel der mächtigsten Königinnen und Kriegerprinzen von Kaeleer.
    Nett. Höflich. Nachsichtig.

    Es sei denn, man erzürnte ihn. Dann vollzog sich der blitzschnelle Wandel vom liebenswerten Beamten zum Raubtier. Sie war während der wenigen Monate, in denen sie am Dunklen Hof gedient hatte, nie der Grund für einen solchen Wandel gewesen, doch sie hatte ihn erlebt. Hatte die kalte Welle der Wut gespürt, die durch die Burg gefegt war und jeden gewarnt hatte, dass der Höllenfürst nicht angetan war.
    Jetzt war sie sich nicht sicher, ob er der liebenswerte Beamte oder der Onkel ehrenhalber war, aber nach den vergangenen Tagen mit ihrem Vater erkannte sie einen Mann, der eine Liste hatte und sie nicht gehen lassen würde, bis sie jeden einzelnen Punkt darauf durchgegangen waren.
    »Deine Koffer sind gepackt?«, fragte Saetan.
    »Ja, und sie wurden bereits zum Bergfried in Terreille gebracht und in der Kutsche verstaut«, erwiderte Cassidy.
    »Hast du ein paar persönliche Dinge mitgebracht, Bücher, Musik?«
    »Ja, die sind ebenfalls in der Kutsche.«
    »Winterkleidung?«
    »Ja«, seufzte Cassidy. »Und ich habe auch einen Stapel sauberer Taschentücher dabei.«
    Er sah sie an und zog eine Augenbraue hoch, während sich sein Mund zu einem trockenen, wissenden Lächeln verzog.
    Sie zuckte zusammen. Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade zum Höllenfürsten gesagt habe.
    »Aha«, meinte Saetan. »Stand das auf der Liste deiner Mutter oder auf der deines Vaters?«
    »Eigentlich auf beiden.«
    »Und wer von ihnen hat ein bisschen Geld ungefähr zwei Drittel tief in dem Stapel versteckt, damit du das Geschenk findest, wenn du Heimweh kriegst?«
    »Keiner …« Ihr fiel wieder ein, wie ihr Vater rot angelaufen war und irgendetwas gemurmelt hatte, als sie in ihr Zimmer gekommen war und ihn dabei erwischt hatte, wie er an ihren Koffern herumfummelte. »Woher wusstest du das?«
    Saetans Lächeln wurde warm. »Ich bin ein Vater.« Er
lehnte sich gegen einen großen Sessel und verschränkte die Arme vor der Brust. »Möchtest du einen Rat von mir?«
    Da es nicht wirklich eine Frage war, nickte sie gehorsam.
    »Entsprechend der Bedingungen, die Prinz Sadi für deinen Aufenthalt in Dena Nehele aufgestellt hat, wirst du ihm einmal in der Woche einen Bericht schicken. Dieser Bericht kommt von der Königin von Dena Nehele und ist an den Kriegerprinzen von Dhemlan gerichtet, und es ist nicht schlimm, wenn er lediglich Informationen über deinen Hof und deine offiziellen Sitzungen der Woche enthält. So wird er wissen, wie es der Königin ergeht, jedoch nicht, wie es dir geht. Das kann er so akzeptieren, weil du ihn nur flüchtig kennst. Aus diesem Grund solltest du auch eine kurze Nachricht an Jaenelle schicken, um sie wissen zu lassen, wie du dich fühlst. Das ist persönlich und ebenso wichtig. Nimm das nicht auf die leichte Schulter. Solltest du einen Bericht auslassen, gibt es Kriegerprinzen in Kaeleer, die bereits jetzt bereit sind, herauszufinden, warum das so ist. Und sie werden in Dena Nehele einfallen, als würden sie ein Schlachtfeld betreten. Ist das klar?«
    »Jawohl, Sir.« Cassidy zögerte. »Glaubst du wirklich, es könnte gefährlich sein?«
    »Wenn ich denke würde, dass du in

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