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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Klang – »der angeboten hat, dir als Erster Begleiter zu dienen, falls du damit einverstanden bist.«
    »Prinz Grayhaven ehrt mich.«
    Sie klang ruhig, aber er konnte von diesem schlichten Gesicht keinerlei Emotion ablesen.
    »Sollen wir zum Essen gehen?«, fragte Saetan und trat zur Seite.
    Lady Cassidy eilte aus dem Raum, dicht gefolgt von Jaenelle. Als der Höllenfürst ebenfalls hinausging, begann die Tür sich zu schließen.
    Theran machte einen Schritt nach vorn, blieb aber abrupt stehen, als sich Sadis Hand um seinen Arm schloss und seine langen Nägel sich durch Hemd und Jacke bohrten.
    »Es ist seltsam, dass du, wo du doch in einem so gefährlichen Territorium lebst, nie gelernt hast, deine Gedanken zu verbergen«, sagte Daemon gefährlich sanft.
    »Ich habe nichts Unpassendes gesagt«, fauchte Theran.
    »Das musstest du auch gar nicht. Du hast deine Meinung sehr deutlich klargemacht, Grayhaven. Also, wirst du uns immer noch beim Essen Gesellschaft leisten oder soll ich dich entschuldigen?«
    »Wovon redest du?« Theran riss sich los, verunsichert von der kalten Verachtung, die er in Daemons Augen sah.

    »Du hast Lady Cassidy zurückgewiesen.«
    »Das habe ich nicht!«
    »Lüg mich nicht an, Kleiner. Du hast nicht einmal versucht, deine Meinung zu verbergen, als du sie gesehen hast.«
    »Was hast du denn erwartet?« Theran zeigte nun etwas von seiner eigenen Wut. »Glaubst du wirklich, die anderen Kriegerprinzen werden die akzeptieren?«
    »Das kommt darauf an«, sagte Daemon bedrohlich ruhig, »ob sie nach jemandem suchen, der ihr Volk nach den Alten Traditionen regieren soll, oder ob sie sich vorstellen, wie sie ihre Schwänze reitet.«
    »Das ist nicht das, was mir laut unserem Handel zusteht!«
    »Das ist genau das , was dir laut unserem Handel zusteht«, erwiderte Daemon und glitt zur Tür. Dann blieb er stehen und musterte Theran. »Dass du der Letzte aus Jareds Blutlinie bist, hat dich bis hierhin gebracht. Aber ich sage dir jetzt eines: Hättest du dich zum Gefährten statt zum Ersten Begleiter gemacht, hätte ich dich auf der Stelle umgebracht, um ihr deine Anwesenheit in ihrem Bett zu ersparen.«
    Daemon öffnete die Tür nicht. Er setzte die Kunst ein, um durch das Holz zu gehen.
    Theran taumelte zu einem Stuhl und sank hinein.
    Kein Wunder, dass diese Königin verfügbar gewesen war. Kein Wunder, dass sie keine höhere Gegenleistung dafür verlangt hatte, über ein Territorium zu herrschen. Sie war eine Königin, weil sie in diese Kaste hineingeboren worden war, ebenso wie er ein geborener Kriegerprinz war.
    Doch niemand wollte sie. Wer im Namen der Hölle würde die schon wollen?
    Sie hatten ihm eine Außenseiterin verpasst, und er blieb jetzt auf ihr sitzen. Dena Nehele brauchte so verzweifelt eine Königin, dass er nicht ohne sie nach Hause kommen konnte. Also würde er seinen Stolz hinunterschlucken, zu diesem Abendessen gehen, Lady Cassidy nach Dena Nehele bringen und sie den anderen Kriegerprinzen vorstellen. Und er würde mit dem wenigen, was sie zu bieten hatte, das Beste für sein Volk tun.

Kapitel zehn

    Sobald sie sich ein paar Schritte vom Esszimmer entfernt hatten, hakte Jaenelle sich bei Cassidy unter und zog sie in ein angrenzendes Zimmer.
    »Aber«, protestierte Cassidy, »das Essen -«
    »Kann warten.« Jaenelle ließ sie los und trat einen Schritt zurück. »Was hältst du von Grayhaven?«
    Cassidy zuckte mit den Schultern. Sie wollte ihre Meinung nicht äußern.
    Jaenelle zog einen Schmollmund. »Wie Lucivar so schön sagt: Wenn du weiter auf diesem Knochen herumkaust, wirst du dich dran verschlucken. Also spuck es aus.«
    Die letzten Worte fauchte sie geradezu – und Cassidy fauchte zurück: »Hast du sein Gesicht gesehen, als ihm klarwurde, dass ich diejenige bin, die nach Dena Nehele gehen soll?«
    »Was meinst du mit ›gehen soll‹?«
    »Er will mich in seinem kostbaren Territorium nicht haben, will nicht, dass ich über sein Volk herrsche. Und so sicher wie in der Hölle nicht die Sonne scheint, will er mir nicht dienen. Warum mache ich das also?«
    »Weil, unabhängig davon, was er will – oder zu wollen glaubt – sein Land und sein Volk dich brauchen«, erwiderte Jaenelle.
    Die Wahrheit steckte ihr in Herz und Kehle und erstickte sie fast. Sie versuchte, sie hinunterzuschlucken, weil sie beschämend war, aber die Worte brachen aus ihr hervor: »Er empfindet wie mein alter Erster Kreis.« Wie die Männer, die sich wegen einer jüngeren Königin, die sie

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