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Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Titel: Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patti Callahan Henry
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gefunden. Dad will noch mal nachsehen.«
    »Warum hat sie bloß nur dieses eine Bild in ihr Tagebuch gelegt?«
    »Keine Ahnung. Das ist eine ziemlich merkwürdigeAnsammlung von Dingen, die sie da unter Verschluss gehalten hat.«
    »Was noch?«
    »Das Gedicht hier«, sagte ich und gab ihr das eingerissene Papier. »Na ja, es ist nicht wirklich ein Gedicht – aber ich glaube, es sollte eines sein, oder es gehört zu etwas anderem.«
    Sie nahm es und las. Als sie aufsah, sagte sie: »Wer immer das geschrieben hat, hat sie sehr geliebt.«
    Ich nahm das Gedicht. »Ich weiß. Das ist ja das Verwirrende. Ich meine, wie kann ein solches Gefühl einfach vorbeigehen? Einfach weg sein?«
    »Das willst du herausfinden, nicht?«
    Ich nickte. »Teilweise.«
    »Lass dir Zeit. Rede mit Mutter und ruf mich hundertmal am Tag oder auch gar nicht an – was immer besser für dich ist. Flirte mit Hutch.«
    »Ich habe nicht mit Hutch geflirtet. Ich weiß gar nicht mehr, wie Flirten geht. Und wahrscheinlich zuckt er immer noch zusammen, wenn er nur meinen Namen hört.« Ich schwieg kurz. »Kann ich dir irgendwie danken?«
    »Pass auf dich auf«, sagte sie, umarmte mich zum Abschied und ließ mich mit Mutters Tagebuch und meinen eigenen Entscheidungen zurück.
    ernt war.

Das neue Aschenputtel
    von Ellie Eddington
    Neun Jahre alt

Das zerrissene Gedicht
    in Lillian Caulfield Eddingtons Tagebuch
    »Du bist«

    Du bist … alles, was ich jemals wollte.
    Du bist … meine Bestimmung, mein Ein und Alles, mein Schicksal, mein Happy End.
    Du bist … meine Liebe, die die Welt verändert hat. Du bist … was ich immer wollte, ohne es gewußt
    zu haben.
    Du bist die … auf die ich gewartet habe. Du bist … das Ziel, das Ende meines Wegs. Du bist die … die für immer in meinem Herzen lebt,
    meine Heimat, meine Ewigkeit.
    Du bist … was man Liebe nennt, das Schloß und der Schlüssel dazu.
    Du bist … mein sanftester Punkt, mein zärtlichster Herzschlag.
    Du bist die … die sich in meiner Seele eingenistet hat. Du bist … die Belohnung für mein Leben, meinen Mut.
    Du bist … die Antwort auf jedes einzelne Gebet.
    Du bist … der Grund für alles, was vorher war.

Z WÖLF
    B ayside schien dafür gemacht, dort sein Zeitgefühl und sich selber zu verlieren. Ich weiß nicht, ob die Stadtgründer das im Sinn gehabt hatten, und wahrscheinlich hätte ich mich auch dagegen sträuben können, aber es war wie ein Geschenk. Ich kämpfte gegen den Drang an, die Liste zu schreiben – ich war versucht, gleich alles aufzulisten, was ich am ersten Tag zu erledigen hatte. Am besten hätte man mir alle Stifte weggenommen, wie einem Trinker den Alkohol.
    Viermal rief ich an dem Morgen bei Rusty an, aber er antwortete nicht. Frustriert gab ich auf und fuhr in die Stadt. Nach einer Kurve tauchte unvermutet und plötzlich hinter Bäumen und Schildern die Bucht auf, ein atemberaubender Anblick, das Glitzern der Sonnenpailletten auf den Wellen war unbeschreiblich.
    Ich dachte an Mutter in Bayside und später in Atlanta, wie verschieden waren diese beiden Leben gewesen. Ich wollte sie bildhaft vor mir sehen, in der Peachtree Street, im Piedmont Driving Club, zu Hause in einem Kleid mit einer Schleife um die Taille. Ein zeitlicher Ablauf würde mir helfen – eine gezeichnete Darstellung der Jahre 1960 und ’61. Andere Leute drücken sich mit Worten aus, ich brauche Bilder. Mein Plan war, im Buchladen ein Buch über die Geschichte von Atlanta zu suchen, aber zuerst hielt ich bei Pappys Gemüsestand, um für Birdie Gemüse zu holen, ihrer Aussage nach »der absolut einzige Ort, wo man frisches Grünzeug bekommt«.
    Bei Pappys Anblick musste ich lächeln, noch nie war mir ein so alter Mensch begegnet.
    »Hallo, mein Fräulein«, sagte er. Sein weißer Haarkranz stand wild nach allen Seiten ab, die Glatze in der Mitte glänzte. Die Falten in seinem Gesicht erzählten eine Geschichte, die ich mit Glück eines Tages vielleicht hören würde. Eine Narbe führte wie ein Blitz von seinem rechten Augenwinkel zum rechten Ohr.
    »Hallo, Mr. Pappy«, sagte ich. »Ich bin eine Freundin von Birdie, und sie sagt, das hier sei der beste Gemüsestand weit und breit.«
    »Ah, ja. Da hat sie recht.«
    Ich suchte zwei dicke Tomaten, eine Gurke und eine faustgroße Zwiebel aus und packte alles in eine braune Papiertüte. Dann gab ich Pappy Geld. »Machen Sie heute einen Zwiebel-Gurken-Tomaten-Salat?«
    »Ganz genau«, sagte ich.
    »Meine Frau macht hervorragenden Salat.« Er sah

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