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Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Titel: Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patti Callahan Henry
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botanische und kultivierte Blumen.«
    »Oh«, sagte ich.
    »Es gibt Tausende von Wildblumen, die wachsen, wo und wann sie wollen. Aber das ist ein botanischer Garten, in dem ich spezielle Pflanzen zu ästhetischen Zwecken kultiviere.«
    »Was?«
    Sie lachte. »Ich sage das mal anders. In diesem Garten pflanze ich bestimmte Blumen wegen ihrer Schönheit und ihrer Gattung. Okay? Deswegen haben Wildblumenin meinem botanischen Garten nichts zu suchen. Weißt du, Wildblumen sät man normalerweise nicht mit Absicht.«
    »Okay.«
    »Danke, dass du mich überraschen wolltest, Ellie. Möchtest du gerne einen Wildblumengarten auf der anderen Seite des Gartens anlegen?«
    »Nein, danke«, sagte ich.
    Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Alles gut?«
    »Ja.«
    Sie ließ mich allein in meinem Zimmer zurück. Ich stand auf, ging zum Fenster und blickte auf ihren botanischen Garten hinab.
    Ihr Garten: kultiviert der Schönheit wegen.
    Ich: nicht mit Absicht angepflanzt.
    Die Geschichte habe ich nur einem Menschen erzählt, und das war Hutch.
    Dass Hutch sich daran erinnerte, erstaunte mich, erfüllte mich aber gleichzeitig mit Wärme. Zu Fuß ging ich zum Gericht hinüber. Davon hatte ich Hutch nichts gesagt, aber ich war entschlossen, herauszufinden, wer noch an Murphys Theke gesessen hatte.
    Ich setzte mich einen Augenblick lang auf die warmen Marmorstufen am Eingang, den Zeitungsartikel in den Händen. Ein Gefühl von Glück durchströmte mich. Wenn ich mit Hutch zusammen war, öffnete sich mein Herz weit und streckte seine Schwingen. Ich lächelte, da tauchte Micah vor mir auf.
    »Hallo, junge Dame, was machen Sie denn hier?«
    Ich sprang auf. »Micah, hallo.« Ich verlor die Balance und stützte mich am Geländer ab. »Ich wollte Sie geradebesuchen und habe mich nur kurz auf die Treppe gesetzt.«
    Er setzte sich und winkte mich neben sich. »Ein wunderbarer Ort zum Sitzen und Schauen, nicht? Jetzt arbeite ich schon so viele Jahre hier und habe das noch nie gemacht.«
    Schweigend saßen wir einen Augenblick lang da und beobachteten zwei Jungen, die auf dem Rasen auf der anderen Straßenseite einen Fußball hin und her kickten. »Und«, sagte Micah, »was verschafft mir das Vergnügen eines neuerlichen Besuches?«
    Ich gab ihm den zusammengefalteten Artikel. »Ein Freund hat diesen Artikel gefunden, und ich hatte gehofft, Sie könnten mir sagen, wer die beiden Männer auf dem Foto sind.«
    Micah starrte das Foto an und bewegte stumm die Lippen, als er den Text darunter las. Dann faltete er das Blatt wieder zusammen und gab es mir zurück. »Das sind ich und Cotton.«
    »Wirklich?« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist unglaublich. Ich weiß immer noch nicht, warum meine Mutter mir nie davon erzählt hat.«
    Er wandte sich mir zu. »Seien Sie nicht traurig, Ellie. Was zählt, ist das, was Ihre Mutter getan hat und wie sie dazu beigetragen hat, unsere Stadt und unser Leben zu verändern. Okay?«
    Micah war kein Mann, dem man einfach widersprechen konnte. Er klopfte mir aufs Knie, dann standen wir auf und sahen uns an. »Das war damals ein verrückter Tag«, sagte er. »Mr. Murphy hat uns gebeten zu gehen. Er war so nervös, ich dachte, er kriegt gleich einen Herzinfarkt, und als wir gingen, hat er uns angefleht, niemals wiederzukommen.Und weil er uns an dem Tag nicht rausgeworfen hat, sind wir auch nicht wiedergekommen. Und jetzt …« Er hielt inne, blickte zum Himmel hoch und schüttelte voller Verwunderung den Kopf, als sähe er da etwas, das mir verborgen blieb. »Jetzt hängen an den Wänden Artikel mit Fotos von meinem Sohn und meinen Enkeln. Meine Tochter hat während der High School dort gejobbt. Wir haben Dinge verändert. Verstehen Sie?«
    Ich nickte. »Sie haben alles verändert.«
    »Das kann jeder«, sagte er und umarmte mich zum Abschied. »Jeder kann jederzeit etwas verändern, wenn er bereit ist, etwas dafür zu tun.«
    Als die Tür hinter ihm zugefallen war, rief ich Hutch auf dem Handy an. Ich wollte ihm jedes Wort berichten. Beim dritten Klingeln wurde mir auf einmal klar, dass Hutch in den letzten Wochen immer der Erste gewesen war, den ich hatte anrufen oder dem ich hatte etwas erzählen wollen. Die Angst, mir das Herz zu brechen, kroch in meine Brust – ich hatte Jahre gebraucht, bis er mir nicht mehr als Erster in den Sinn gekommen war, und jetzt war ich im Handumdrehen wieder an genau dem Punkt.
    Trotzdem legte ich nicht auf, sondern wartete auf seine Stimme und erzählte ihm dann alles, was Micah gesagt

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